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Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...

Titel: Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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der Vertrieb sich über die Marktchancen der ausgewählten Manuskripte äußern musste, wurden die ersten Autoren kontaktet. Bis dahin waren diese für Annalena gesichts- und körperlose Geister gewesen, die irgendwo in der Hemisphäre herumirrten und sich Geschichten ausdachten. Daher war sie nun mächtig gespannt, die realen Menschen kennen zu lernen, die hinter den Manuskripten steckten. Doch schon nach den ersten Treffen musste Annalena feststellen, dass die meisten Schreiber völlig normale Menschen waren, die ihren Job mit derselben Routine machten wie andere Leute auch.
     
    *
     
    Robert Bienzle war eine Ausnahme. Schon rein äußerlich entsprach er genau dem Bild, das man sich im Allgemeinen von einem Schriftsteller macht: Groß mit vom ständigen Tippen am PC leicht gebeugtem Rücken, kurzsichtigen Augen hinter dicken Brillengläsern und kurzen, flachsfarbenen Haaren, die er sich wahrscheinlich selber schnitt. Jedenfalls ließen das die Fransen vermuten, die aus der schütteren Frisur heraushingen. Auf abgetretenen Gesundheitslatschen kam er in Annalenas Büro, die abgewetzte Lederjacke knirschte bei jeder seiner Bewegungen leise und die beige Cordhose hatte mit Sicherheit ihre beste Zeit hinter sich.
    Die Einladung in den Verlag verdankte Bienzle seinem Manuskript, das er direkt ans Lektorat geschickt hatte. Dort hatte es zunächst wochenlang herumgelegen, bis es Peter Traval in die Hände gefallen war. Er hatte es gelesen und es danach mit einer Empfehlung an Annalena weitergeleitet. Da sie tagsüber nicht mehr dazu kam, irgendwelche Manuskripte zu lesen, hatte sie es mit nach Hause genommen. Die Geschichte hatte ihr so gut gefallen, dass sie Peter Traval gleich am nächsten Morgen beauftragt hatte, den Autor zwecks Vertragsverhandlungen in den Verlag einzuladen.
    Und nun saß Robert Bienzle hier, wirkte so humorlos wie ein Finanzbeamter im Dienst und knetete vor Nervosität seine Finger, dass sie schon ganz rot waren. Völlig eingeschüchtert sah er sich in dem geräumigen Büro um, das nichts mehr von der ehemaligen düsteren Schwülstigkeit zeigte. Einzig der massive Schreibtisch war geblieben. Einerseits aus Gründen der Nostalgie, zum anderen weil er unheimlich praktisch war, denn in seine vielen Schubladen passte jede Menge hinein.
    Als Annalena ihrem Besucher die Hand reichte, ergriff er sie vorsichtig, als fürchtete er, Annalena könnte sich bei allzu festem Zugriff in Luft auflösen.
    „Entschuldigung“, nuschelte Bienzle verlegen, während er ungelenk in dem Besuchersessel Platz nahm. „Aber ich habe immer noch das Gefühl, dass ich träume. Als Ihr Anruf kam, dachte ich, es wäre ein Witzbold, der mich auf den Arm nehmen wollte.“
    Annalena lächelte verständnisvoll. Als Autor brauchte man einen Haufen Selbstvertrauen, unerschütterlichen Durchsetzungswillen und eine dicke Hornschicht auf der Seele, um die dauernden Absagen zu verkraften.
    „Ehrlich gesagt“, fuhr Robert Bienzle fort, nachdem Anette den Kaffee gebracht hatte, „ich habe gar nicht mehr damit gerechnet, dass ich das Manuskript noch verkaufen kann. Es wurde inzwischen von so vielen Verlagen abgelehnt, dass ich mir mein Arbeitszimmer mit den Absagebriefen tapezieren kann.“ Er seufzte und sah traurig auf seine im Schoß gefalteten Hände. „Der letzte, das war der Dorhagen-Verlag, hat mir den Stoff mit dem Quervermerk
Absolut Unverkäuflich!
zurückgeschickt.“
    Während er sprach, röteten sich seine Wangen. Wahrscheinlich ärgerte er sich immer noch über diese rüde Absage.
    „Die anderen haben sich ja wenigstens noch die Mühe gemacht, mir ihre üblichen Standardbriefe zu schicken oder zu mailen. Aber der Dorhagen-Verlag, der schmiert nur
unverkäuflich
aufs Deckpapier und die erste Seite.“ Robert Bienzle verstummte, aber nur kurz, um dann regelrecht hasserfüllt auszustoßen: „Ich hätte diesen arroganten Haufen umbringen können. Allen voran, den Inhaber!“
    „Schade, dass…“, rutschte er Annalena unbedacht heraus, aber es gelang ihr noch rechtzeitig, den Rest des Satzes …
dass Sie es nicht getan haben
… hinunterzuschlucken und stattdessen „Nun, ich kann Ihnen eine Zusage geben“, zu sagen. „Ihr Manuskript passt hervorragend in unser Verlagsprogramm. Es ist genau der Stoff, den wir suchen. Aus diesem Grunde möchte ich mit Ihnen gerne unsere Honorarvorstellungen abstimmen.“
    Bienzles Gesichtsfarbe erreichte den Ton ‚Reife Tomate‘. Diesmal aber nicht aus Zorn sondern vor Freude. Er hätte

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