Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
war und ihm den fetten Bissen vor dem Munde weggeschnappt hatte. Tja, so was nannte man dann wohl Pech oder aufs falsche Pferd gesetzt.
„Sie haben recht, Vera“, murmelte Annalena schließlich, ein Lachen schwang in ihrer Stimme. „Dorhagen wird uns umbringen.“
*
Phillip hegte tatsächlich diesen Gedanken.
„Das ist miesestes Geschäftsgebaren!“, tobte er, worauf seine Sekretärin, die im Vorzimmer Briefe in den Computer hackte, beschloss, noch heute ihre Kündigung einzureichen. „So etwas macht man nicht als anständiger Geschäftsmann. Diese Frau gehört vor Gericht gestellt. Oder vors Kartellamt, oder vor – ach, verdammt, ich weiß gar nicht, wo ich sie am liebsten sehen würde. Ich glaube, am liebsten vor dem Scharfrichter.“
„Sandhauer kann mit jedem Verlag abschließen, der ihm ein lukratives Angebot macht“, warf Klaus Hohensee mahnend ein. Er nahm die Geschichte weitaus gelassener als sein Freund, zumal er im Stillen sowieso der Meinung war, dass Phillip selbst Schuld trug am Weggang des Autors. Aber Phillip war nun mal bei gewissen Dingen beratungsresistent, also brauchte er sich im Grunde nicht zu wundern, wenn er sich dicke Beulen an seinem Sturkopf holte. „Natürlich ist es nicht gerade die feine englische Art, sich gegenseitig die Erfolgsautoren abspenstig zu machen. Aber rein rechtlich gesehen, hast du keine Handhabe, dagegen vorzugehen. Sandhauer ist, wie ich schon sagte, vertraglich nicht an uns gebunden.“
Phillip bedachte den Freund mit einem zornigen Blick.
„Aber moralisch!“, stieß er wütend heraus. „Moralisch ist er an uns gebunden. Wer hat ihm denn die Chance gegeben, sein x-mal abgelehntes Manuskript zu veröffentlichen? Das waren wir. Und wer hat einen Haufen Geld in die Werbung für ihn gemacht? Auch wir! Da darf ich doch eine gewisse Loyalität und Treue erwarten.“
Klaus seufzte. Phillip und er kannten sich jetzt seit mehr als zwanzig Jahren. Sie hatten gemeinsam an der Uni in Frankfurt studiert, Phil Germanistik und BWL, er auf Lehramt, Deutsch und Biologie. Während Phillip sein Erlerntes nutzte, hatte Klaus schon nach fünf Jahren die Schnauze gestrichen vollgehabt vom Schulbetrieb und besonders den Schülern, und war, nach der Ausbildung bei einem Profi, Privatdetektiv geworden.
„Du hättest eben doch auf Sandhauers Honorarwünsche eingehen sollen“, erwiderte er jetzt, um einen ruhigen Ton bemüht, in dem weder Schadenfreude noch das berühmte ‚ich habe es dir doch gleich gesagt‘ mitschwang. Trotzdem ging Phillip augenblicklich an die Decke.
„Wer bin ich? Die Deutsche Bank?“ Wütend begann er vor Klaus auf und ab zu laufen. „Sandhauer bekommt schon ein Starhonorar. Noch mehr ist nicht drin.“
„Mag sein, dass es hier ein Starhonorar ist“, gab Klaus zu. „Anderswo kriegen die Stars mehr.“
„Dann sollen sie anderswo hingehen!“, fauchte Phillip, ohne sich darüber bewusst zu werden, dass er sich damit selbst widersprach. Der Zorn verhinderte momentan sein logisches Denken. „Aber ich weiß den wahren Grund, weshalb dieser Schreiberling bei der Solbach unterschrieben hat.“
„Ach?“ Klaus war kurzfristig irritiert.
„Das Bett!“, brüllte Phillip, was den Freund nur noch mehr verwirrte.
„Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst.“
„Es ging übers Bett.“ Phillip knirschte so laut mit den Zähnen, dass Klaus es hören konnte. „Die Solbach hat ihre attraktivste Lektorin nach Mallorca gescheucht und die hat Sandhauer derart den Kopf verdreht, dass er nicht mehr geradeaus denken konnte. Der hätte sogar sein eigenes Todesurteil unterschrieben, nur um mit der Schlampe ins Bett steigen zu dürfen.“
Klaus schüttelte den Kopf. „Das ist jetzt aber wirklich pure Einbildung von dir, Phil!“
„Ha, von wegen!“ Der Verleger nahm seine Zimmerrunden wieder auf. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf kampfeslustig vorgereckt, spazierte er auf und ab und auf und ab. Klaus machte das allmählich nervös.
„Verdammtes Weibergesindel!“, platzte Phillip heraus ohne seinen Gang zu unterbrechen. „Das ist rein persönlich, sage ich dir. Die bilden sich ein, mir ein Bein stellen zu können. Aber ich schwöre dir, die kriegen ihr Fett!“ Er unterbrach sich, blieb stehen und atmete ein paar Mal kräftig ein und wieder aus. „Gut“, fuhr er dann fort. „sie haben sich Sandhauer geholt. Aber dieser andere Autor, weiß der Teufel wie er heißt, der wird ihnen das Genick brechen.“
Er begann
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