Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
erneut auf und ab zu gehen.
„Das Buch ist unverkäuflich, sage ich dir. Kein Mensch interessiert sich für die Geschichte eines Mannes, der am Arsch der Welt in einem Haufen Müll lebt und dem Frau und Kinder auf die Nerven gehen.“ Phillip stieß einen trockenen Lacher aus. „He, das haben die Leser daheim live. Das brauchen sie nicht noch nachzulesen.“
Phillip brach ab und holte ein paarmal tief Luft.
„Es wird der Solbach den Hals brechen“, prophezeite er düster. „Sie hat ein Vermögen in dieses lausige Buch investiert. Sie wird damit untergehen und diesen Verräter Sandhauer mitreißen. Und dann ist er unten durch. Kein Hund wird mehr einen Knochen von ihm nehmen. Er kann in den Schuldienst zurückkehren und sich von anderer Leute Kinder die Nerven zertrampeln lassen.“
Klaus verzichtete auf jegliche Äußerung, weil er wusste, dass sich Phillip Dorhagen über jede Bemerkung nur noch mehr aufregen würde, mochte es auch nur ein harmloses „Guten Tag“ sein. Stumm ließ er den Sturm über sich hinwegfegen bis Phillip mit einem erschöpften Stöhnen in seinen Sessel zurückfiel.
„Ich will in den kommenden Monaten jedes Detail über Annalena Solbach und ihren Verlag erfahren“, wies er Klaus Hohensee mit versagender Energie an. „Und wenn diese Frau auch nur einen Fingernagel zückt, um mich erneut übers Ohr zu hauen, will ich das wissen. Dann breche ich nämlich sämtliche Finger.“
In Ordnung.“ Klaus beschloss, dass es Zeit war zu gehen. „Ich werde sehen, was sich machen lässt.“
„Nein!“ Phillips Faust landete krachend auf der Schreibtischplatte. „Du wirst tun, was ich sage, sonst kannst du dich gleich zu Sandhauer gesellen. Du warst doch auch mal Lehrer, oder nicht?“
„Oder nicht“, seufzte Klaus und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro seines Freundes und Auftraggebers.
Irgendwie wurde ihm Annalena Solbach immer sympathischer.
Kapitel 7
Die Marketingabteilung ließ nichts aus, um Bienzles Buch am Markt durchzusetzen. Besprechungen in allen wichtigen Tageszeitungen, mehrere TV-Auftritte des Autors in diversen Kultursendungen, Lesungen und was sonst noch alles möglich war. Die Mitarbeiter der Abteilung schöpften die ganze Bandbreite der Werbung aus und hatten Erfolg damit, was Phillip Dorhagens Blutdruck auf zweihundert hochtrieb.
Der Verkauf begann Mitte September. Zur Buchmesse, Anfang Oktober, hatten sich bereits weitere Rundfunk- und Fernsehanstalten angemeldet, die den Autor und die neue junge Verlegerin die „dem hoffnungsvollen Autor als einzige in der Branche eine Chance gegeben hatte“, unbedingt interviewen wollten.
Die Wochen vor der Messe waren die hektischsten, die Annalena jemals erlebt hatte. Der gesamte Verlag stand Kopf, im Versand ging es drunter und drüber, die Vertreter spielten verrückt, die Marketingabteilung stand geschlossen am Rande eines Nervenzusammenbruchs, die Lektoren ebenfalls - kurz, es herrschte der Ausnahmezustand.
Georg Sandhauer war zum Glück ein Schnellschreiber. Er hatte in nur vier Wochen auf der Terrasse seines mallorquinischen Bungalows einen Krimi zusammengetippt, der pünktlich zur Buchmesse auf den Markt kam. Das bedeutete, dass der Solbach-Verlag gleich mit zwei Bestsellern auf die Messe ging, was von dem einen oder anderen Konkurrenten teilweise mit Bewunderung, teils mit Neid registriert wurde.
„Du hast sie als blondes Dummchen angesehen“, hielt Klaus seinem Freund Phillip vor, als sie beide aus sicherer Entfernung den imposanten Messestand des Solbach-Verlages beobachteten. „Von mir aus kannst du jetzt einen Tobsuchtsanfall bekommen. Aber ich sag’s trotzdem: Das war der größte Fehler, den du jemals gemacht hast. Frauen sind eben nicht bloß ein nettes Beiwerk, mein Lieber. Deshalb jammere gefälligst nicht, weil die Solbach dich mit deinen eigenen Waffen geschlagen hat. Bei einem Mann hättest du den Braten zehn Meilen gegen den Wind gerochen.“
„Ich bin immer noch im Geschäft“, schnauzte Phillip zurück. Die Worte seines Freundes trieben seinen Blutdruck erneut in ungesunde Höhen. „Warte mal ab, wie es weitergeht. Noch besteht der Solbach-Verlag unter der neuen Leitung erst im zweiten Jahr. Die werden da schon noch ihren Absturz erleben.“
„Hoffst du.“ Klaus grinste.
Phillip antwortete nicht darauf, weil ihm keine passende Entgegnung einfiel.
Will ich wirklich, dass Annalena Solbach Schiffbruch erleidet, vielleicht sogar ihren Verlag aufgeben muss, fragte er sich im Stillen,
Weitere Kostenlose Bücher