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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Preston
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seine Trefferquote scherte mich nicht. Das verlieh mir keine Würde.
    Man gönnte mir eine Verschnaufpause. Sobald ich konnte, kletterte ich aus dem Sling, klaubte meine Kleidungsstücke zusammen, ging in ein Eckchen und versuchte mich anzuziehen. Zuletzt gab ich es auf. Ich war volltrunken. Ich schlüpfte nur in die Stiefel, worin ich mein Geld gesteckt hatte, und brachte den Rest an die Garderobe. Absurderweise hatte ich die ganze Zeit hindurch meine Kappe aufbehalten. Nach meiner bodenlosen Enttäuschung und meinem Alkoholkonsum pfiff ich auf die Würde, die ich ohne meinen Meister nicht haben konnte. Mit nichts als ebendieser Ledermütze und meinen Stiefeln bekleidet, ging ich in die Hinterräume des ›Mineshaft‹ zurück: nackt, kahl rasiert, ohne alles – außer dem, was ich zu bieten hatte: einen Körper.
    Selbst dieses brennende Bedürfnis spürte ich nicht mehr. Meine Suche konnte ja keinen Erfolg haben. Männer wie Mr. Benson finden einen, und zwar, wenn man am wenigsten damit rechnet. Das gehörte zu ihrer Natur, dachte ich. Mr. Benson würde nicht ins ›Mineshaft‹ kommen, wenn er einen Sklaven wollte; er würde einen auf der Straße finden, genau wie seinen neuen. Und wie würde es diesem Typen einmal ergehen? Was würde aus ihm werden? Möglich, dass sein Gesicht für halb Amerika Zigarettenwerbung bedeutete, aber nach meinen eigenen jammervollen Erfahrungen wusste ich, dass sogar er einmal hier oder an einem ähnlichen Ort endete, auf der Suche nach irgendeinem Wunschbild, das ihm helfen würde, seinen Schmerz zu überwinden.
    Dieser Schmerz führte mich an die hintere Bar, wo ich mir ein neues Bier holte – eines, das ich infolge meines Zungenschlags kaum noch bestellen konnte. Ich war inzwischen ertränkt von Alkohol und Selbstmitleid. Und was jetzt? Was könnte mir jetzt noch helfen? Der Beweis, überkam es mich; der Beweis, dass ich nichts taugte – der Beweis, dass ich wertlos war. Ich brauchte diesen Beweis, dass Mr. Benson recht hatte. Ich war ein Sklave. Ich war da, um benutzt zu werden. Mehr wusste ich nicht. Und ich besaß nichts, das mich vor meinem Schicksal bewahren würde – keinen Meister, der mir genug Wert beimaß.
    In manchen Punkten hatte Mr. Benson eben doch recht. Ich war eine Toilette. Jeder dieser Typen, wirklich jeder, hatte das Recht, so ein Arschloch/einen Sklaven/Schwanzlutscher wie mich als Klo zu benutzen. Ich fiel schon fast, als ich in die Finsternis des Untergeschosses torkelte, in das rote Schummerlicht des Pissraums. Erklärungen werden an einem Ort wie dem ›Mineshaft‹ nicht mit Worten gemacht. Man weiß auch so, wer ein Arschlecker/Samenschlucker/Pissesäufer ist. Und man lässt es denjenigen spüren. In meinem Vollrausch erklärte ich mich als das, was ich war.
    Die Wanne stand in der Mitte des Raumes und war zur Abwechslung einmal leer. Eigentlich gab es zwei davon, wobei die eine allerdings diskret im Dunkeln, in einer Ecke, stand. Dort konnte man unter sich sein. Eine zweite Wanne stand genau unter der roten Glühbirne, wo man aller Welt zeigen konnte, wie sehr man Männerpisse liebt. Falls man es tat. Falls man Männerpisse liebte. Oder man zeigte ihnen, was man für seinen Meister tun würde – dass man in eine Wanne voll Pisse steigen würde, wenn er es befiehlt. Man konnte aber auch zeigen, was man von sich selber hält – so wie ich jetzt, ohne Zögern. Man konnte über den Wannenrand steigen und sich dort hineinlegen, aller Welt preisgegeben – egal, wer da kommen mochte, einer oder viele, die über der Wanne ihre fetten Schwänze herauszogen und einen vollpissten wie aus Feuerwehrschläuchen, mit kraftvollen heißen Strahlen, denn zu mehr bist du nicht gut, das hat dein Meister dir beigebracht. Du bist ein Pisssklave, jemand, der nicht mehr wert ist, als dass ihre Körperabfälle ihn übergießen.
    Und genau das machte ich an diesem Abend. Ich legte mich mit offenem Mund in die Badewanne, ohne einen Ständer, völlig lustlos und desinteressiert, nur, damit sie alle zu mir kommen und sich über mir leer pissen würden, nur damit bestätigt würde, was ich bereits wusste: dass ich einen Dreck wert war – ein Sklave, der nicht einmal einen Meister hatte.
    Ich war geistig beinahe weggetreten, als jeder von ihnen zu der Wanne kam und seinen Schwanz herausholte: dick, dünn, lang, kurz, beschnitten, unbeschnitten, weiß oder schwarz. Kein einziges Mal achtete ich auf das Gesicht, nur auf ihre Pisse. Ich badete in ihrem goldenen Regen. Versuchte,

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