Mr. Benson
mich darin zu ertränken.
Alles, woran ich denken konnte, war Mr. Bensons Pisse; den schönen goldenen Strahl, der mir jeden Tag in die Kehle floss. Ich dachte an Mr. Bensons herrlichen unbeschnittenen Schwanz, der mir in den Rachen glitt und meinen Mund mit seinem süßen Urinstrom veredelte.
Zu guter Letzt stand ich auf. Die Nässe strömte an meinem Körper hinunter. Ich schüttelte die Männer ab, die mich in eine Ecke zerren wollten. Es gab hier keine Mr. Bensons. Ich torkelte an die hinterste Theke, wo noch mehr Bier zu bekommen war, zog irgendwie einen Dollar aus meinem Stiefel und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche, um den bitteren Nachgeschmack in meiner Kehle wenigstens ein bisschen wegzuspülen. Jetzt dämpfte der Alkohol meinen Schmerz nicht mehr – er ließ ihm freien Lauf. Ich musste noch etwas anderes spüren außer dieser Leere. Ich musste an jemand anderen denken als an Mr. Benson.
Ich sah mich um. Die Gestalten verschwammen allmählich. Hier unten warteten die echten Ledermänner auf Typen, die wirklich was vertragen konnten. Sie säumten dies Allerheiligste des Lokals, den bestbeleuchteten Raum, wo keine Dunkelheit schützte. Ich dachte: Kommt her und holt’s euch, holt euch euer Stück Fleisch, nehmt euch, was ihr wollt, wie ihr’s wollt – nehmt euch alles, wenn ihr wollt; es gehört euch.
Einer von ihnen trat dorthin, wo es am hellsten war, und trotz des Biers merkte ich, dass er mich ansah. Und ich bemerkte auch den Gürtel, den er in seiner Faust hielt: das dicke schwarze Leder. Es war um seine Hand geschlungen, sodass nur noch das Ende mit der Schnalle herunterbaumelte, und die Farbe verschwamm mit der Dunkelheit seiner übrigen Montur.
Ich gab mir einen Ruck. Der starre Blick des Mannes machte mich etwas nüchterner. Ich richtete mich auf, und zur Antwort spreizte der Kerl die Beine. Vielleicht wäre das hier ja die Erlösung von meinem Schmerz. Durch das Leder, dort, in dieser Hand, könnte ich ihm entrinnen.
Langsam und bedächtig ging ich an dem Mann vorbei, zu dem Podest auf der anderen Seite des Raumes. Ich beugte meinen nackten, nassen Körper über den Rand der Plattform, spreizte die Beine und bot meinen blanken Arsch dar, um im Schmerz Erlösung zu finden.
Ich wusste, was jetzt käme. Ich wusste, der Mann würde die Spuren sehen, die mir der barbarische Sadist gestern Nacht beigebracht hatte, und er würde mein Verlangen missverstehen; was heißt »missverstehen«? Wünschte ich mir nicht diese Striemen, die mir und dem Rest der Welt beweisen würden, dass ich mich gern bestrafen ließ?
Als der erste Hieb mein empfindliches Fleisch traf, reckte ich meinen Arsch noch höher.
»Haltet ihn fest.« Der Befehl galt Männern, die ich nicht sehen konnte. Ich wehrte mich nicht, als man meine Arme ergriff und von mir wegzog, sodass mein Gesäß dem Hagel von Gürtelhieben preisgegeben war. Diese Schläge besaßen keine Spur von Zärtlichkeit – im Gegensatz zu denen von Mr. Benson. Das Leder schmetterte einfach nur herab, immer wieder, um mir brutal Arsch, Rücken, Ober- und Unterschenkel zu gerben. Es brachte mein Fleisch zum Glühen, vom Hals bis zu den Knöcheln, fügte den alten Striemen zahllose neue hinzu. Und linderte endlich meinen Schmerz, befreite mich von den Gedanken an Mr. Benson und mein eigenes Versagen, indem es mir wohlige Schauer durch den Körper jagte.
Als die Schläge aufhörten, wurde mir klar, dass ich gar nicht geschrien hatte. Bei Mr. Benson unterdrückte ich jeden Mucks, um meine Mannhaftigkeit zu beweisen. Aber hier war mir das egal; mir war egal, was diese Männer dachten. Und mit einem Mal begriff ich: Sie hatten Angst! Richtig Angst hatten sie!
Mühsam richtete ich mich auf und sah die Augen, die Zeuge meiner Bestrafung geworden waren. So etwas hatten sie noch nie erlebt. Zuerst wollte ich mich stolz geben. Wichser, dachte ich, euch werd ich’s zeigen! Aber sobald ich mich zu voller Größe aufgerichtet hatte, brach ich zusammen – mitten in die Arme von Rocco.
Noch immer ging ein Glühen über meinen Rücken, während ich mit Rocco am Tresen saß. Es war einen Tag später. Am Vorabend hatte er mich nach Hause gebracht und meine geschundene Haut verarztet. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wie er mich zu sich geschafft, geschweige denn, wie er mich in meine Klamotten bekommen hatte, aber am nächsten Morgen wachte ich neben ihm auf. Mir platzte fast der Schädel vor Kopfweh, mein ganzer Rücken war wundgeschlagen, und ich
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