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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Preston
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Leibesmitte. Ich hielt die Luft an, als die Klinge diesem geliebten Bauch viel zu nahe kam. Aber diesmal, ohne seine Hüllen, ließ Mr. Benson dem Gegner keine Rückzugsgelegenheit. Er schlug Abdul mit der Handkante auf den Hals, sodass der Araber der Länge nach zu Boden fiel. Danach wandte sich mein Meister, keuchend und in Siegerpose, dem Publikum zu und gab Brendan mit einem Kopfnicken ein Zeichen. Der Polizist verlas die Rechte der Menschenhändler, als spie er sie ihnen entgegen.
    Ich raste Mr. Benson entgegen, während er zu mir kam – ich fiel ihm in die Arme, umschlang seine Hüften und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Tränen des Glücks und der Erleichterung strömten mir aus den Augen. »Oh, Mr. Benson, ich freue mich so, Sie zu sehen!«
    »Was, zum Teufel, hast du denn hier verloren?« Er stemmte, ohne auf mich einzugehen, seine Fäuste in die Taille, und unter Tränen erzählte ich ihm alles, die ganze Geschichte; damals muss es sehr verworren geklungen haben. »Blöder Arsch. Dich knöpf ich mir später vor.« Mehr antwortete er nicht.
    Hans stand immer noch schlotternd vor der Rückwand der Bühne, und Mr. Benson ging zu ihm hin. »Verräter«, spie er hervor. »Wie konntest du den Topmen nur so etwas antun? Weißt du, wie uns das in Verruf bringt? Und dazu noch in Jersey City! Weißt du, wie die Medien über einen Ring von Sklavenhändlern berichten, der junge blonde Typen an Araber verkauft?« Er brüllte Hans ins Gesicht, dass die Adern an seinem Hals hervortraten. Dann wurde er leiser und schüttelte verständnislos den Kopf. »Mein Gott! Keine Spur von Stil.«
    Die drei anderen Männer legten den Verhafteten inzwischen Handschellen an, und wenige Minuten später wimmelte es von blauen Uniformen, während die Araber unsanft abgeführt wurden. Als er seine Pflicht getan hatte, kam Brendan auf die Bühne. »Man sollt’s nicht glauben, Mr. Benson, aber wahrscheinlich wird diesen ganzen Typen kein Härchen gekrümmt.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Mr. Benson empört.
    »Nun, sie genießen fast alle Diplomatenschutz. Wenn sie nicht zur UN oder zu Washington gehören, dann zu irgend ’nem Königshaus. Scheiße. Aber immerhin haben wir sie geschnappt, und der gute Ruf der Topmen ist gerettet.«
    »Wie! Siehst du denn nicht schon die Schlagzeilen: Millionärsklub bei Sklavenhandel in Jersey City VERHAFTET?«
    »Keine Bange, Mr. Benson. In den Zeitungen wird nie ein Wort darüber stehen.«
    »Und wie willst du das bewerkstelligen?«, fragte Mr. Benson herausfordernd.
    »Das geht ganz von allein«, antwortete Brendan. »Diesen Typen gehört eh schon die Hälfte aller amerikanischen Zeitungen; und der Rest wird einfach aufgekauft. Die und ihre Freunde werden ihr Ansehen schon wahren.«
    »Ich muss gestehen: Da fällt mir ein Stein vom Herzen«, erwiderte Mr. Benson.
    Ein, zwei Stunden später saßen Hans und Abdul hinter Gittern, während Rick, Mr. Benson und ich uns in dem Penthouse an der Fifth Avenue befanden. Gleich nach dem Hereinkommen hatte ich mich ausgezogen und mich nackt auf Mr. Bensons vertraute Stiefel geworfen, überglücklich, wieder daheim zu sein.
    Ich leckte gerade das Leder ab, da donnerte mein Meister: »Ich warte immer noch auf eine Erklärung, weshalb du dort gewesen bist.«
    »Mr. Benson, Rocco sagte, Sie hätten Rick als neuen Sklaven genommen und mich rausgeschmissen. Da war ich so unglücklich, dass ich mich betrunken habe, und danach sind wir an diesen Hans geraten.«
    »Was für ein Schlamassel«, seufzte er. »Und du, warum hast du mich nicht gleich informiert?« Er wandte sich an einen sehr nervösen Rick.
    »Ich dachte, es sei besser, ich zieh die Sache durch, Mr. Benson. Meines Erachtens bestand ja keine unmittelbare Gefahr.«
    »Na gut. Immerhin ist er nun in Sicherheit; aber ihr habt euch beide saudumm verhalten. Wer jetzt wahrscheinlich echt in der Scheiße sitzt, ist Rocco. Brendan prügelt ihn bestimmt windelweich.« Er wechselte schnell das Thema. »Jamie, hol mir was zu trinken.«
    Ich sprang auf und hastete an das Likörschränkchen, um Mr. Benson seinen Black Label Scotch einzugießen. »Ich schätze, du und Rick, ihr könntet jetzt auch einen vertragen.«
    Ich war ihm dankbar für dieses Angebot. Rick kam her, bediente sich selbst und folgte mir dann wieder zu Mr. Bensons Lieblingssessel. Als ich meinem Meister den Drink gegeben hatte, sank ich erneut zu seinen Füßen nieder. Dankbar blickte ich zu ihm auf. Mr. Benson war in Gedanken vertieft.
    »Ich

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