Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
der anderen Seite hatte Griff mir gesagt, was er fühlte. Seine Feststellung, dass wir ineinander verliebt waren und dass ich nicht der Typ Frau war, der für Geld heiratet, ging mir wie ein nerviger Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf.
Es klopfte an der Tür. Das war sicher Griff. Ich rannte zum Schminktisch und kontrollierte, ob meine Haare und mein Make-up noch perfekt waren, dann stolzierte ich zur Tür.
»Falls du gekommen bist, um mich umzustimmen«, blaffte ich, als ich die Tür öffnete und in die verwirrten Gesichter von Marianne und Emma blickte.
»Sollten wir?«, fragte Marianne und marschierte an mir vorbei. Emma und Marianne trugen ihre rosa Brautjungfernkleider, die ich sie selbst hatte aussuchen lassen. Marianne hatte ein ärmelloses, bodenlanges Kleid mit hohem Kragen an, während Emma einen Minirock mit langen Ärmeln und einer Empire-Taille trug, falls ihr Bauch doch zu sehen wäre.
»Ich dachte, es wäre jemand anders an der Tür«, sagte ich leise lachend.
»Offensichtlich«, erwiderte Marianne. »Die Feier ist in den Ballsaal verlegt worden, wie du es wolltest.«
»Warum sollten wir dich umstimmen?«, fragte Emma.
»Meine Haare«, sagte ich und dachte schnell nach. »Hochgesteckt oder offen?«
»Auf jeden Fall hochgesteckt«, sagte Emma.
»Mir gefällt es offen«, widersprach Marianne.
»Also, wenn ihr zwei euch schon nicht einig seid, wie könnt ihr dann von mir erwarten, dass ich mich entscheide?«, sagte ich lachend und ziemlich erleichtert, dass ich so leicht von meinem vorherigen Ausrutscher ablenken konnte. »Ich wünschte, ich wüsste, was Griff lieber mag.«
»Griff?«, sagte Emma interessiert. »Was kümmert es dich, wie Griff dein Haar mag?«
»Ich habe nicht ›Griff‹ gesagt«, antwortete ich und merkte, dass ich rot wurde.
»Doch, das hast du«, schoss Marianne zurück. »Du hast eindeutig Griff gesagt.«
»Na ja, ich meinte natürlich Scott.« Ich lachte künstlich und verdrehte die Augen, als hätten sie einen Fehler gemacht, aber sie sahen mich weiter misstrauisch an.
»Also jetzt, wo du ihn erwähnt hast, was ist gestern Abend passiert?«, fragte Marianne unverblümt.
Ich schüttelte den Kopf, mir wurde plötzlich warm. Dann klopfte es noch einmal an der Tür, und mir blieb fast das Herz stehen.
»Ich muss nachschauen«, sagte ich entschieden.
»Vielleicht ist es Griff, um dir zu sagen, welche Frisur du tragen sollst«, sagte Marianne sarkastisch. »Ich habe mich gefragt, ob er nicht vielleicht schwul ist …«
»Ist er nicht!«, rief ich.
Aber als ich die Tür öffnete, war es Fawn in einem langen gelben Kleid, ihre Haare waren so frisiert, als spiele sie in einer nachmittäglichen Seifenoper mit.
»Findet die Party hier statt?«, scherzte sie und segelte an mir vorbei, aber sie spürte sofort die Spannung im Raum. »Was ist los? Ihr seht alle aus, als hättet ihr ein schlechtes Gewissen.«
»Was sagst du, Kate?«, fing Marianne noch einmal an. »Sollten wir ein schlechtes Gewissen haben?«
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, als mir auffiel, dass Emma schuldbewusst auf ihre Nägel starrte.
»Emma, hast du mit Griff gesprochen?«, fragte ich anklagend. Sie schaute auf und lächelte verlegen.
»Clive hat mit ihm gesprochen«, sagte sie nervös.
»Und, was ist passiert?«, wollte Marianne wissen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Emma und setzte die Arme unter Druck.
»Nichts!«, fuhr ich Marianne an.
»Was hat Clive erzählt?«, bohrte meine beste Freundin.
»Nichts«, stimmte Emma kleinlaut zu.
»Siehst du!«, sagte ich und marschierte zu meinem Schrank und holte mein Hochzeitskleid heraus. »Es ist Zeit, ich muss mich umziehen.«
»Das ist interessant.« Fawn setzte sich neben Emma und legte aufmunternd ihre Hand auf ihr Knie. »Wie heißt es doch immer bei einer Hochzeit? ›Wenn jemand einen triftigen Grund vorbringen kann, warum die beiden nicht heiraten sollen‹? Wenn du etwas weißt, Emma, dann sei ein braves Mädchen und erzähl es uns.«
Ich war auf hundertachtzig.
»Fawn, ausgerechnet du! Emma, du musst nichts erzählen, es gibt nichts zu erzählen«, wütete ich, bereit, sie alle aus meinem Zimmer zu schmeißen. Ich begann mich umzuziehen.
»Sag die Wahrheit, Emma«, bat Marianne sie. Als Moderedakteurin wusste sie, wie sie Klatsch und Tratsch aus jemandem herauskitzelte. Sie musste nur die richtigen Fragen stellen, und Emma war bereit auszupacken.
»Griff möchte nicht, dass Kate Scott heiratet«, platzte es aus Emma
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