Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
Vom Netzwerk:
gleich der Magen umdrehte.
    »Was sagst du da?« Ich war überwältigt und verzweifelt. »Du bist meine Mentorin. Du hast mich hierhergebracht, wir haben das hier geplant, und wir haben alles erreicht.« Ich zwang mich zu lächeln, spürte aber die Tränen in meinen Augen. »Das ist alles, was ich wollte, ich kann doch jetzt keinen Rückzieher machen, oder?«
    Fawn schaute mich an, und ich sah auch in ihren Augen Tränen. Sie wischte sie schnell weg, hob ihr gelbes Kleid auf Kniehöhe und setzte sich neben mich auf den Boden.
    »Ach, Honey«, sagte sie sanft. »Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst. Nur du weißt, was richtig ist, was dein Herz dir sagt.«
    »Mein Herz? Hier geht es nicht um mein Herz! Liebe ist nicht alles. Ich brauche unbedingt Geld. Ich will mein Leben zurück, und ich muss mich um meine Familie kümmern. Niemand außer mir kann das tun, ich kann mich auf niemanden verlassen.« Aber während ich die Worte aussprach, wurde mir bewusst, dass ich mich auf jemanden verlassen hatte. Ich hatte mich auf Griff verlassen. Er war jedes Mal da gewesen, um mich aufzufangen, wenn ich fiel.
    »Darling«, sagte Fawn und legte ihre Hand auf mein nacktes Knie. »Du musst dich auf Menschen verlassen. All die schlimmen Dinge, die dir passiert sind, haben dich verletzt. Aber zum wirklichen Leben gehören auch schmerzvolle Erfahrungen dazu, du musst vertrauen und lieben.«
    Ich sah sie nachdenklich an, als es plötzlich laut an der Tür klopfte, und wir alle erschraken.
    »Ladys, es ist gleich so weit. Ihr habt noch fünfzehn Minuten«, rief Clive.
    Meine Freundinnen wandten sich mir zu und warteten auf meine Entscheidung. Ich konnte nicht atmen. Ich sah an ihnen vorbei aus dem Fenster, wo die Wolken so grau und bedrohlich aussahen wie an meinem ersten Tag in Penwick, als ich gefallen war und Griff mich gefunden und nach Hause getragen hatte. Während der Regen ans Fenster prasselte, wusste ich, was zu tun war, es war mir so klar wie das Regenwasser, das an der Fensterscheibe herunterlief.
    »Ich kann Scott nicht heiraten«, sagte ich zitternd. »Ich werde nur mit dem Mann zusammen sein, den ich liebe.«
    »Endlich, Kate!«, rief Marianne aus und klatschte Emma ab. Ich kicherte über die Absurdität meiner aktuellen Lage. Dann starrte ich zur Tür.
    »Und was jetzt?«, fragte ich naiv.
    »Ich denke, du musst mit dem Bräutigam sprechen«, sagte Marianne.
    »Ich bitte Clive, ihn zu holen.« Emma ging hinaus.
    »Du tust das Richtige«, sagte Fawn und drückte mein Knie. »Ich bin stolz auf dich.«
    »Zieh dir lieber was an«, schlug Marianne vor.
    Ich hielt immer noch mein Hochzeitskleid in der Hand, als Scott anklopfte.
    »Er verschwendet definitiv keine Zeit«, bemerkte Fawn trocken.
    »Ich bin’s, Kate.« Seine Stimme klang ungeduldig. In wenigen Augenblicken wäre er sehr wütend.
    »Beeil dich«, sagte Fawn und warf mir das Hochzeitskleid über den Kopf.
    »Ich kann das nicht tragen!«, protestierte ich, aber sie hatte es mir schon übergezogen.
    »Du hast keine Zeit, um dich umzuziehen«, beharrte sie. »Außerdem musst du es einmal tragen.«
    Scott beachtete Fawn und Marianne kaum, als sie an ihm vorbei hinausgingen. Er starrte mich düster an.
    »Und?«, fragte er streng. »Was ist jetzt los?«
    Ich zögerte. Ich wusste, was ich zu sagen hatte, aber ich wollte ihn nicht verletzen. Ich holte tief Luft.
    »Ich kann dich nicht heiraten«, begann ich. Nachdem das Schlimmste ausgesprochen war, hörte Scott mir die nächsten Minuten zu. Ich gab zu, dass ich ihn nicht liebte und nicht heiraten würde, auch wenn ich es fast wegen seines Geldes getan hätte. An einem Punkt hätte ich ehrlich geglaubt, dass wir lernen würden, uns zu lieben, aber jetzt sah ich ein, dass das unmöglich sei. Es erstaunte mich, wie ruhig er blieb, so emotionslos. Keine Wut, kein leidenschaftlicher Protest. Er lehnte am Fenster und betrachtete mich mit verschränkten Armen, als schaue er bei einem Schachspiel zu.
    »Du nimmst es gut auf«, sagte ich, als ich mit meiner Rede zu Ende war. »Wahrscheinlich liebst du mich auch nicht.« Ich werde nicht lügen. Es ärgerte mich maßlos, dass Scott so kühl blieb.
    »Kate, lass uns erwachsen sein«, sagte er schließlich. »Wir lieben uns nicht, okay. Kinder wie Tatiana glauben an so was. Wir müssen realistisch sein. Ich brauche dich in meinem Leben, du bist eine großartige Wertanlage.«
    Ich erbleichte.
    »Ich will mehr als das«, schniefte ich.
    »Du kannst haben, was immer du willst«,

Weitere Kostenlose Bücher