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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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heraus. »Und ich auch nicht.«
    Inzwischen hatte ich mein Kleid halb angezogen, aber als ich Emmas Worte hörte, bekam ich Panik und blieb stecken. In der austernfarbenen Seide gefangen konnte ich weder atmen noch etwas sehen, und meine Verlegenheit wurde jetzt zu einem Inferno.
    »Zieht mir das Kleid aus!«, schrie ich und wirbelte blind herum, bis die anderen das Kleid herunterrissen und mich fast rückwärts in den Schrank schubsten. Ich stand keuchend in meiner Unterwäsche da, mit zerzausten Haaren und Schweißperlen auf der Stirn.
    »Wirklich? Was hat der Earl von Penwick sonst noch über mich gesagt?«
    »Earl von Penwick?«, fragte Fawn schnaubend.
    »Ach ja«, sagte ich und sah zu Emma. »Mach weiter, erzähl es ihnen. Wenn ihr Klatsch hören wollt, dann die ganze Geschichte.«
    Emma, plötzlich empört, verdrehte die Augen und zuckte mit den Schultern.
    »Griff ist der Besitzer von Penwick Manor, es gehört seit Ewigkeiten seiner Familie.«
    »Er ist ein echter Earl?«, fragte Marianne geschockt.
    »Mann!« Fawn schrie fast.
    »Genau«, antwortete ich und beruhigte mich langsam. »Und hat er auch erzählt, dass wir uns geküsst haben?«
    »Ihr habt euch geküsst?« Emma riss die Augen auf. »Wie war es?«
    Ich warf meine Haare trotzig nach hinten.
    »Gut. Und nur zu deiner Information, es war nicht das erste Mal.«
    »Das war’s«, sagte Marianne schlicht. »Du kannst Scott jetzt nicht mehr heiraten.«
    »Weil ich einen anderen Mann geküsst habe?«
    »Weil du in Griff verliebt bist«, korrigierte Marianne mich. »Das ist offensichtlich.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Doch«, sagte Emma.
    »Nein, ist es nicht«, wiederholte ich.
    »Du leugnest es nicht«, gab Marianne zu bedenken.
    Ich hielt inne. Plötzlich hatte ich nichts mehr zu sagen.
    »Ich wusste es.« Fawn schüttelte den Kopf, als hätte ich sie enttäuscht. »Du bist von Anfang an auf ihn geflogen. Was habe ich dir gesagt? Wenn du Geld heiraten willst, dann musst du Griff aus dem Weg gehen.«
    Ich verzog das Gesicht. Sie hatte Recht. Ich konnte es nicht leugnen. Ich liebte Scott nicht. Ich liebte Griff. Ich atmete laut aus und rutschte an der Wand auf den Boden.
    »Du hast Recht«, gab ich zu. »Ich liebe ihn.«
    »Gott sei Dank!«, rief Marianne aus, aber als sie sah, wie aufgewühlt ich war, wurde sie sanfter. »Ich wusste, dass du keinen Mann nur wegen seines Geldes heiraten würdest.«
    »Ich habe nur gesagt, dass ich Griff liebe, ich habe nicht gesagt, dass ich Scott nicht heirate«, erinnerte ich sie und ignorierte ihren missbilligenden Blick. »Ich muss einen reichen Mann heiraten, und Griff ist nicht reich.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Fawn leise, »aber Penwick Manor ist keine kleine Hütte.«
    »Er kommt gerade so über die Runden«, warf Emma düster ein. »Im Vergleich zu Scott hat er nichts.«
    Fawn spitzte die Lippen bei dieser unangenehmen Neuigkeit. Marianne zuckte mit den Schultern, als hätte Emma nur gesagt, dass Griff klein sei oder schlechte Zähne habe oder sonst etwas, das man schnell übersehen könnte.
    »Du kannst Scott nicht heiraten, wenn du Griff liebst«, stellte sie fest, als wäre das Thema damit erledigt.
    »Doch, das kann ich«, sagte ich genauso bestimmt und versuchte, meine Zweifel abzuschütteln. »Alles, was ich tun muss, ist, dieses Hochzeitskleid anzuziehen und die Treppe in den Ballsaal hinunterzugehen und ja zu sagen. Es ist einfach, ein dressierter Affe könnte das auch.«
    »Du bist kein Affe«, sagte Marianne, als müsste das klargestellt werden.
    »Ich werde Scott für ein Jahr heiraten, das Geld bekommen, das ich brauche, mich scheiden lassen und dann mit Griff zusammen sein«, sagte ich, zufrieden mit diesem Kompromiss. Dann wandte ich mich an Fawn, als würde ich sie um Erlaubnis bitten. »Stimmt’s, Fawn?«
    Emma und Marianne drehten sich auch zu ihr um, ihre gemeinsame Missbilligung wog schwer. Eine durchschnittliche Frau würde sich der Mehrheitsmeinung beugen und ihnen zustimmen, selbst wenn sie nicht überzeugt war, aber nicht meine Fawn. Sie wusste, wie man mit so etwas umging. Fawn lächelte selbstbewusst. Ich lächelte zurück.
    »Kate, Darling«, begann Fawn, immer noch lächelnd. »Das hier ist keiner deiner Vertretungsjobs. Du warst vielleicht dein ganzes Leben eine provisorische Beautyredakteurin, aber du kannst keine provisorische Ehefrau sein.«
    Marianne sah erleichtert aus. Aber ich begann zu zittern. Plötzlich war ich völlig durcheinander und hatte das Gefühl, dass sich mir

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