Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
bedeuten als früher. Griff hat Recht. Ich bin eine Närrin.
»Schaut euch die zwei mal an«, sagt Marianne und winkt uns ans Fenster. Wir spähen alle hinaus, während Scott und Tatiana ihr Gepäck im Kofferraum seiner Limousine verstauen. Er nimmt ihre Hand und küsst sie, während er ihr auf die Rückbank hilft.
»Das hat ja nicht lange gedauert«, sagt Fawn verächtlich.
»Sie passen zueinander«, sage ich achselzuckend und packe weiter. Beide sind mir inzwischen ehrlich egal.
Fawn bietet an, mich heute Abend mit Mona nach Hause zu fliegen. Sie akzeptiert kein Nein, ich muss auch zugeben, dass ich nicht sehr heftig protestiert habe. Marianne und Brandon fliegen mit. Vor ihnen kann ich mich wenigstens gehen lassen.
»Ich werde meinen Artikel Jennifer am Montag mailen«, sage ich schließlich, ein schwacher Versuch, mich über mich selbst lustig zu machen.
»Mach dir keine Sorgen«, sagt Marianne sanft. »Warte noch etwas. Wir können ihn auch in der nächsten Ausgabe veröffentlichen.«
»Sei nicht albern«, zische ich. »Das Thema in der Juniausgabe ist Hochzeit! Und ich habe meinen Milliardär abserviert, erinnerst du dich? Und der Mann, den ich liebe, der arme Lord, hat mich abserviert. Jetzt habe ich einen triftigen Grund, den Artikel abzugeben, denn ich brauche Geld!«
Dann lache ich. Niemand sonst lacht.
»Außerdem«, fahre ich barsch fort. »Ich kenne das Ende. Ich habe meine Antwort.«
»Was war die Frage?«, sagt Emma zögernd, während sie mein ruiniertes Hochzeitskleid in der schmeichelnden Farbe Auster, jetzt voller Wasserflecken, in meinen Koffer packt. Ich durchquere das Zimmer, reiße es heraus und werfe es in den Müll. Meine Freunde schauen mich schockiert an.
»Ist man mit vierzig Jahren zu alt, um für Geld zu heiraten?« Ich wiederhole die Worte, die am Anfang meines Abenteuers standen. »Und die Antwort lautet, ja, ist man. Ich bin alt genug, um es besser zu wissen.«
37
In Teufels Küche
Freundschaft ist eben der süßeste Balsam für die Wunden enttäuschter Liebe.
Northanger Abbey
I ch stehe draußen und schaue lange zu Anns Fenster hoch. Es ist Sonntag, kurz nach zwölf Uhr mittags, und trotz des Komforts von Mona habe ich auf dem Flug nach Hause nicht viel geschlafen. Marianne und Brandon haben mich mit dem Taxi hierher begleitet, aber ich habe noch nicht den Mut aufgebracht anzuklopfen. Was werden Ann und Iris zu mir sagen? Das Letzte, was sie gehört hatten, war, dass ich einen Milliardär heiraten würde und alle unsere Probleme der Vergangenheit angehörten. Jetzt stehe ich hier, völlig pleite, mit einem Louis-Vuitton-Koffer und ohne Ehemann. Der Ausdruck »alte Jungfer« scheint plötzlich sehr passend. Wenigstens kann ich den Koffer noch verkaufen.
»Haben Sie sich verlaufen?«, fragt mich eine Männerstimme. Ich drehe mich um. Ein Mann, Ende vierzig, steigt aus einem Geländewagen. Er ist leger, aber elegant gekleidet. Offensichtlich versteht er etwas von Wochenendlook, auch wenn er so aussieht, als sei er frisch einem Katalog entstiegen. Er sieht nicht wirklich gut aus, ist aber ein adretter Mann in den besten Jahren mit einem weichen Kinn und etwas Hüftgold.
»Nein, ich warte auf jemanden«, lüge ich ihn an.
Er nickt und geht den Weg hinauf zum Wohnblock. Wahrscheinlich kennt er auch jemanden dort. Aber an der Tür zögert er, dreht sich um und kommt zu mir zurück. Ich richte mich auf und wappne mich, unsicher, was er vorhat. Dann lächelt er mich warmherzig an, als wären wir alte Freunde, die sich aus den Augen verloren haben.
»Sie sind Kate, nicht wahr?«, sagt er fröhlich und streckt seine Hand aus.
»Ja«, gebe ich widerwillig zu und schüttele seine Hand. »Kennen wir uns?«
Er schüttelt den Kopf.
»Ich habe Ihr Foto gesehen.«
Ich überlege krampfhaft, wo er mein Foto gesehen haben könnte, und muss plötzlich mit Schrecken an das Bild von dem durchsichtigen Kleid in der Daily Mail denken. Bevor ich etwas sagen kann, spricht er vergnügt weiter.
»Ihre Schwester Ann hat ein paar Fotos in ihrer Wohnung«, antwortet er. »Ich habe ein gutes Gedächtnis.«
»Und wer sind Sie?«, frage ich etwas forsch.
»Ich bin Doug«, sagt er. »Ich bin Anns Freund.«
Ich muss erstaunt ausgesehen haben, denn er kichert. »Sie sind nicht die Einzige, die sich mit einem schneidigen Fremden eingelassen hat. Jedenfalls hoffe ich, dass Ann mich schneidig findet.«
Was zum …? Doug nimmt meinen Koffer, fasst meinen Ellbogen und führt mich zur Tür und die
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