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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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sie beim Durchsuchen seiner E-Mails erwischt hatte. »Was ist wirklich mit Tatiana passiert?«
    »Ich konnte ihr nicht vertrauen, ich war mir nicht sicher, was sie auf meinem Computer entdeckt hatte«, gab er sauer zu. »Außerdem ist sie nicht so klug wie du, so eine gute Schauspielerin. Ich frage, ich bitte dich, Kate. Ich habe Angst, dass die Gesetzeshüter mir auf die Pelle rücken. Ich muss alles in Sicherheit bringen.«
    Er tat mir leid. Ehrlich. Er war in einer viel schlimmeren Lage als ich, und er machte mir in meiner Rolle als Lady Kate von Loch Broom Konkurrenz. Wir waren wohl beide mit unserem Leben unzufrieden und jagten vergeblich einem unbekannten Glück hinterher. Es war alles nur Theater.
    »Ich nehme an, das macht uns zu Betrügern«, sagte ich langsam, und die Worte brannten auf meiner Zunge. »Ich habe vorher nie daran gedacht, aber das sind wir. Aber nicht mehr, ich habe genug.« Ich drehte mich langsam um und ging zur Tür, ohne mich umzuschauen. Scott hatte mich nie geliebt. Und doch war er bereit, mich zu heiraten, um sein Vermögen zu retten. Wie ähnlich wir uns doch waren. Wie ausgekocht. Aber es war immer noch Zeit, das Ende meines Jane-Austen-Traums zu ändern, wenigstens hoffte ich das.
    »Du verzichtest auf Millionen!«, rief er.
    »Leb wohl, Scott«, sagte ich. »Viel Glück.«

36
    Ein Gewinn im Lotto

    Nicht was wir sagen oder denken, macht uns aus, sondern was wir tun.
    Sinn und Sinnlichkeit
    H ier hat meine Geschichte angefangen. Ich gehe heimlich den unendlichen Flur entlang und die prächtige Treppe hinunter. Ich höre die Menschenmenge im Ballsaal, inzwischen hat wohl jemand eine Ansage gemacht. Ich schleiche an den Türen vorbei, ich will nicht gesehen werden. Auf einmal sehe ich aus den Augenwinkeln etwas Buntes.
    »Hallo, Kate«, sagt Doris.
    Ich drehe mich um. Sie hat ein zartrosa Kostüm an, das gut zu einer Hochzeit passt, eine Schande, dass sie keine Gelegenheit hat, es zu diesem Anlass zu tragen.
    »Haben Sie Ihre Meinung geändert?«, fragt sie.
    Ich nicke.
    »Wissen Sie, wo Griff ist?«, frage ich zögernd.
    »Sie haben ihn verpasst«, antwortet sie, und ich spüre, wie mir das Herz schwer wird. »Er ist nach London gefahren.«
    Ach ja, ich erinnere mich.
    »Aber er fährt nie in die Stadt, ohne ein letztes Mal Fred zu reiten«, sagt sie und zwinkert mir zu.
    Als ich die Tür erreiche, renne ich fast. Ich laufe barfuß durch den Gartenweg. Es gießt immer noch in Strömen, wodurch mein Satinkleid an Körperteilen klebt, die in der Öffentlichkeit lieber verborgen bleiben sollten, aber das ist mir egal. Ich laufe durch das Gartentor und den Weg entlang zu den Ställen. Als ich ankomme, sehe ich gerade noch, wie Griff mit Fred durch das Tor galoppiert und auf dem angrenzenden Feld verschwindet. Ich rufe ihm nach, aber vergeblich.
    Ich drehe mich um und betrachte Penwick Manor. Ich denke an die Gäste. Ich könnte zurückgehen. Es ist noch Zeit. Ich kann mein Kleid trocknen, meine Haare frisieren. Ich könnte Scotts falsch verdientes Geld nehmen und ein neues Leben beginnen. Ich bin außer Atem, patschnass, und alles scheint hoffnungslos. Da wiehert Ratina mir zu. Ich lächle. Im Nu habe ich sie gesattelt und zur Aufsitzhilfe geführt. Sie bleibt geduldig stehen, während ich meinen Rock hochhebe und mich in den Sattel schwinge. Aber sobald ich aufsitze, wird mir klar, dass ich bisher, von Griff geführt, nur im Kreis geritten bin. Er hat mir keinen Trab, geschweige denn Galopp beigebracht. Mein Höllenritt aus der Kindheit fällt mir wieder ein, aber ich schüttele die Erinnerung ab. Jetzt ist es anders. Es geht um Leben und Tod. Ich lehne mich vor und flüstere Ratina ins Ohr.
    »Ich muss diesen Mann einholen«, wispere ich. »Er reitet auf einem sehr hübschen Hengst. Einer für dich, einer für mich, einverstanden?«
    Sie wendet ihren Kopf und sieht mich an, als verstünde sie mich. Ich treibe sie sanft mit meinen nackten Füßen an, und sie schießt los. Ich habe jede Kontrolle verloren und klammere mich verzweifelt an ihren Nacken, als ich Griff und Fred vor uns entdecke. Sie sind noch weit weg. Dann, als spüre Ratina, wie wichtig es für mich ist, wiehert sie laut, und Fred antwortet. Griff bringt Fred zum Stehen, und ich bete, dass Ratina bei ihnen anhält. Zum Glück wird sie sofort langsamer, und wir bewegen uns im Schritt auf Griff und Fred zu. Ich muss einen wilden Anblick bieten. Mein Kleid ist praktisch transparent, und ich sehe kaum etwas, weil meine Haare

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