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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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sinken und lächelte zärtlich.
    "Willst du wirklich Freundschaft?" Ihr Blick schien bis auf den Grund seiner Seele zu dringen.
    Jonas errötete prompt.
    "Nein!", stieß er kurzatmig heraus. "Eigentlich will ich mit dir schlafen."
    Jessicas Brauen schnellten in die Höhe "Wo?" Sie sah sich um. "Hier?"
    "Nein, nein – ach!" Jonas wünschte, ein Riesenfisch würde aus dem See springen und ihn verschlingen. Aber es kam nur eine Ente angeschwommen, die neben dem Boot dümpelte und ihn aufmerksam anstarrte.
    "Füttere sie ja nicht", warnte Jessica ihn schmunzelnd und vertrieb damit das peinliche Schweigen, das plötzlich zwischen ihnen gestanden hatte.
    "Nein, ganz bestimmt nicht", versprach Jonas aufatmend. Beherzt griff er nach den Rudern. "Ich glaube, ich bringe uns jetzt mal aus der Gefahrenzone, bevor die ganze Gang angeschwommen kommt."
    Die Ente schnatterte ärgerlich, als er die Ruder ins Wasser tauchte. Er hoffte, dass Jessie das Thema ebenso peinlich war wie ihm und sie es deshalb nicht wieder aufnehmen würde. Aber er hätte es besser wissen müssen, denn sie war nun mal nicht der Typ, der sich feige zurückzog. Sie ging die Dinge an, egal wie schmerzhaft oder peinlich sie ihr oder anderen auch sein mochten.
    „Also, wie ist das mit dem Sex?“ Der Blick ihrer großen dunklen Augen schien sich bis in sein Innerstes zu bohren. „Hast du das ernst gemeint?“
    Jonas wand sich auf der schmalen Holzbank.
    „Verdammt, Jessie, du kannst einen Mann ganz schön irre machen.“
    „Wieso? Du hast mit dem Thema angefangen.“ Sie lächelte unschuldig.
    Jonas begriff, dass sie nicht aufhören würde bis er ihr eine erschöpfende Antwort gegeben hatte. Also riss er sich zusammen, aktivierte seine restlichen Gehirnzellen, die noch nicht vom Jessicafieber verstopft waren und holte die Ruder ein.
    „Okay.“ Mutig versuchte er, Jessies Blicken standzuhalten. „Du bist eine wahnsinnig attraktive, hocherotische junge Frau und ich ein Mann, der Gefühle hat. Wenn ich dich so anschaue, bekomme ich gewisse Lüste. Aber auf die lasse ich mich nicht ein, weil du nun mal zu jung bist. Nicht zu jung für den Sex aber zu jung für den Sex mit mir.“
    „Ah ja, mit der Antwort kann ich was anfangen.“ Jessica grinste wie eine Schulgöre. Sie schnappte sich die Ruder, tauchte sie ein und begann zu ziehen. „Aber was ist dann mit deinem Gerede von wegen Freundschaft und so?“
    Jonas knirschte mit den Zähnen. Diese kleine Nervensäge setzte wirklich alles daran, ihn aus der Bahn zu werfen!
    „Ich dachte, dass es vielleicht möglich ist, dass wir neutral miteinander umgehen können.“ Er holte tief Luft. „Hör zu, ich weiß, dass Danny dich sehr mag und dass er unter unseren Querelen leidet. Ich hoffe, dass ich über dich endlich wieder einen Zugang zu ihm finde.“
    „Also soll ich nicht deine Freundin sein, sondern eine Vermittlerin zwischen dir und deinem Sohn?“
    Jonas hob die Schultern.
    „Ja, nein, ja…“ Er sah auf das Wasser. „Es wäre schön, wenn Danny mir endlich wieder vertrauen würde.“
    „Da musst du wahrscheinlich mehr tun als nett zu mir zu sein“, versetzte Jessie realistisch. Sie hatte plötzlich keine Lust mehr, länger mit Jonas zusammen zu sein. So schön die Begegnung bisher verlaufen war, jetzt kam ein unschöner Ton hinein, irgendwas das mit Lügen und Feigheit zu tun hatte und das in ihr ein tiefes Gefühl von Enttäuschung aufkommen ließ.
    Mit kräftigen Schlägen begann sie das Boot ans Ufer zu rudern. Jonas, der sich mit beiden Händen rechts und links an den Bootsrändern festhielt, spürte den Stimmungswechsel. Aber er brachte nicht den Mut auf, das Thema noch einmal anzuschneiden, um seinen Worten etwas Versöhnliches hinzufügen.
    Das Gefühl, gerade etwas ganz Wertvolles, Schönes zerstört zu haben, machte ihn so traurig, dass er am liebsten losgeheult hätte wie ein kleiner Junge.
    „Wollen wir trotzdem ab und zu miteinander telefonieren?“, erkundigte er sich ziemlich deprimiert als sie sich voneinander verabschiedeten.
    Jessica holte tief Luft und musterte ihn nachdenklich.
    „Ach, Jonas, du machst dir das Leben unnötig schwer.“ Sie unterbrach ihn mit einer schneidenden Handbewegung als Jonas den Mund zu einer Widerrede öffnete. „Aber ja, du kannst mich anrufen, natürlich.“ Sie drehte sich um. „Und werd‘ mal ein bisschen lockerer.“
    Damit ging sie davon, eine kleine energische Person mit einem leuchtend roten Pferdeschwanz, der bei jedem ihrer Schritte munter

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