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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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Nachmittag im Park nicht mehr gesehen, aber trotzdem fühlte sie sich ihm gegenüber in gewissem Maße zur Ehrlichkeit verpflichtet, weil sie das Gefühl hatte, dass er ihr vertraute. Und dieses Vertrauen mochte Jessica nicht ausnutzen oder verletzen.
    Andererseits stand Daniels Glück auf dem Spiel. Sie brauchte dessen Vater ja nur so lange abzulenken, bis Daniel mit seinem Auftritt fertig war. Wenn sie es recht bedachte, so würde sie ihn sogar beschützen, denn sie traute es seinem Vater durchaus zu, dass er sich auch diesmal wie ein Berserker auf seinen Sohn stürzen würde, wenn er ihn auf der Bühne sah. Was sollte sie dagegen tun?
    "Sieh mal, Jessie", begann Carol die Freundin sanft, aber nachhaltig zu bearbeiten. "Das hat nichts mit Betrug zu tun. Du nimmst deinen...äh...ich meine Mr. Carpenter am Arm und führst ihn in Clarks Nobelvilla herum. Dort verwickelst du den lieben Menschen so lange in ein Gespräch, bis Danny mit seiner Nummer fertig ist. Danach kommst du mit Mr. Carpenter wieder in den Garten. Da ist doch nichts dabei."
    "Ich werde es versuchen", antwortete Jessica ausweichend. "Und ich will versuchen, beruhigend auf Jonas einzuwirken, falls er doch etwas bemerkt. Aber erwartet keine Wunder von mir. Jonas kann ziemlich jähzornig werden."
    "Wem sagst du das!", seufzte Daniel. Babsy tätschelte liebevoll seine Wange.
    "Es wird alles gut", versprach sie mit einem Blick, der Daniels Herzrhythmus beschleunigte.
    Jessica hätte ihre Zuversicht gerne geteilt.

Kapitel 9
    Am nächsten Tag rief Jonas an, um Jessica von der bevorstehenden Party zu unterrichten, über die sie ja bereits inoffiziell informiert war.
    "Und am kommenden Wochenende könnten wir ein Rodeo besuchen", schlug Jonas vor, nachdem Jessica zugesagt hatte, ihn zu der Verlobungsfeier zu begleiten. "Die Saison geht jetzt los. Ich könnte mir vorstellen, dass dich so ein Fest interessiert. Wie ist es, soll ich uns Karten besorgen?"
    "Super!" Jessie war begeistert. "So ein richtiges Rodeo mit Bullenreiten und so?"
    "Na, ja..." Jonas' Stimme wurde zweifelnd. "Die richtigen großen Rodeos laufen erst im Herbst, wenn das Vieh versteigert wird. Da müssten wir mal nach Arkansas oder Wisconsin fliegen. Das Rodeo in Boulder ist mehr ein Zirkus mit vielen Pferden, Truckrennen, Treckerrallye und anderen Belustigungen."
    "Klasse, ein Truckrennen wollte ich schon immer mal sehen." Jessies Begeisterung war nicht zu dämpfen.
    "Dann hole ich dich am Samstagmorgen um sechs Uhr ab", schlug Jonas vor. "Die Fahrt bis nach Boulder dauert ein paar Stunden. Aber ich denke, bis zur Eröffnung des Rodeos werden wir es schaffen."
    Jessica wäre auch mitten in der Nacht aufgestanden, um sich so ein Westernspektakel anzusehen, aber Jonas erklärte ihr lachend, dass er ihr nicht den Schönheitsschlaf rauben wollte.
    Noch lange, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, dachte Jessica an dieses Lachen. Jonas Jonathan Carpenter hatte sich verändert.
     
    *
     
    Die Hitzewelle hielt nun bereits seit vier Wochen an. Mensch und Tier stöhnten unter der gleißenden Sonne, die bereits am frühen Morgen vom Himmel brannte und Tag für Tag eine Dunstglocke über Stadt und Land stülpte.
    Babsy und Jessica hatten den Nachmittag an Molly Johnsons Pool verbracht, wo sich noch andere Gäste eingefunden hatten, und waren fast die ganze Zeit im Wasser gewesen. Jetzt hatten sie natürlich gewaltigen Hunger und Jessica, die in dieser Woche Küchendienst hatte, dachte bereits an die Steaks mit Kräutermarinade, die sie später auf den Grill legen wollte.
    Die Mädchen planten einen gemütlichen Abend in ihrem Garten, dem einzigen Ort außer dem Swimmingpool, an dem man es bei den herrschenden Temperaturen aushalten konnte.
    Gut gelaunt lenkte Jessie ihren Mini in die Auffahrt ihres Hauses und stoppte ihn direkt vor dem geöffneten Tor der Doppelgarage, in der Carols schwarzer Golf stand.
    Babsy löste ihren Gurt und beugte sich in ihrem Sitz vor.
    "Irgendwie sieht der Wagen anders aus", meinte sie nachdenklich, während ihr Blick an dem Golf hing.
    Jessica kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt durch die Windschutzscheibe.
    "Stimmt." Sie löste den Gurt. "Komm, lass uns nachsehen."
    Gemeinsam gingen sie in die Garage. Dort offenbarte sich die volle Wahrheit: Carols heißgeliebtes Golf-Cabrio sah auf der Beifahrerseite aus, als hätte man seine halbe Motorhaube, samt Stoßstange und Kotflügel im Kochwaschgang gereinigt und dann auch noch zu stark geschleudert und zu heiß

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