Mr. Hunderttausend Volt!
umgekehrt!“
Jonas stieß einen genervten Knurrlaut aus.
„Okay“, gab er widerwillig nach. „Du hast Recht, ich habe mich gemein benommen.“ Plötzlich trat ein Funkeln in seine Augen, das Jessie nicht so deuten konnte. „Der größte Blödsinn war, dass ich Dannys Freunde bestochen hatte, damit sie seinen Auftritt ruinieren. Dafür könnte ich mich heute pausenlos ohrfeigen.“
„Aber dich entschuldigen, das kannst du nicht.“ Jessie klang bitter.
Jonas senkte den Kopf.
„Ich konnte immer nur daran denken, dass ich dich irgendwie zurückhaben wollte“, gestand er kleinlaut. „Ehrlich, Jessie, alles, was ich danach gemacht habe, geschah, weil ich dich hierher locken wollte.“
„Du spinnst!“, platzte Jessica heraus. Sie glaubte Jonas nicht ein Wort. „Es hätte ganz einfach gereicht, zu Daniel zu gehen, ihm zu sagen, dass es dir leid tut und ihn um Verzeihung bitten. Deine stures Schweigen und jetzt die Sache mit deinem Anwalt, das war einfach unter Null!“
„Ja, ja, ja!“ Jonas hieb mit der Faust auf den Tisch. „Ich hab’s ja schon gesagt. Ich bin ein blöder, sturer, dämlicher alter Kerl! Aber ich liebe dich, verstehst du das endlich? Ich liebe dich und ich habe die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass du wieder in mein Büro stürmst und mir eine Szene machst. So, wie damals, erinnerst du dich?“ Plötzlich lächelte er. „Ich hab sogar eine zweite Demo riskiert. Hauptsache, ich krieg dich endlich in meine Nähe.“
„Das hast du dir doch eben erst ausgedacht!“ Jessica versuchte, vor ihm zurückzuweichen, aber Jonas umarmte sie einfach. „Du hättest das alles viel leichter haben können.“
„Wie?“ Er rieb seine Wange an ihrem Haar. „Du warst so wütend auf mich. Und dann…“ Hier seufzte Jonas. „Ich habe es ja schon gesagt, ich bin verdammt stur.“
Er stöhnte gequält auf und zog Jessica noch fester an sich.
„Hören wir auf zu streiten“, bat er inständig. „Lass uns stattdessen endlich, endlich unsere Sache in Ordnung bringen. Bitte, rasch, bevor ich verrückt werde vor Verlangen nach dir.“
„Dann schick die Cops weg, die unten gerade meine Freunde einsammeln und pfeif deine Wachhunde zurück.“ Jessie blieb hart. Jonas sollte nicht glauben, dass er sie so einfach umrennen und in seine Höhle zerren konnte!
„Okay, okay.“ Jonas griff nach dem Telefon, während er sie mit der anderen Hand festhielt, als fürchtete er, Jessica könnte sich wie ein Traumgespinst in Luft auflösen.
Aufmerksam hörte sie zu wie, Jonas erst mit dem Chef seiner Security und dann mit dem Chief sprach, der sich wenig erfreut davon zeigte, die Flasher wieder laufen zu lassen. Erst die Aussicht auf eine großzügige Spende an die Polizeisportgruppe besserte seine Laune etwas.
„Und was ist mit Danny?“, erkundigte Jessica sich, als Jonas aufgelegt hatte. Gemeinerweise schmiegte sie dabei ihr Gesicht an Jonas‘ Brust und begann, sanft über sein Hemd zu streichen.
„Ich…oh…ich rufe ihn gleich nachher an.“ Jonas hatte offensichtlich Schwierigkeiten mit der Atmung.
„Wirst du ihm sagen, dass du mit ihm nach L.A. zu den Aufnahmen fliegst?“ Jessicas Finger wanderte zu seinem Bauch, malten kleine Kreise mit den Fingerspitzen und schlüpften neugierig zwischen die Knopfleiste des Hemdes.
„Ja.“ Jonas begann zu zittern. „Ja, ich…werde…verdammt!“ Er ließ Jessica los und zog sich mit einem Ruck das Hemd über den Kopf. „Ich werde Danny sagen, dass ich ihn nicht nur begleite, sondern dass ich ihm auch wieder sein Koto auffülle. Und wenn er will, dann kriegt er auch ein eigenes Studio oder eine Band oder von mir aus eine Audienz bei Barack Obama!“ Während er sprach, hatte Jonas sich das Unterhemd ausgezogen und begann jetzt, den Bund seiner Hose zu öffnen. „Allerdings muss sich mein Sohn dafür mit einer Stiefmutter abfinden, die nur drei Jahre älter ist als er. Und wehe, ich höre ein Wort des Protests von ihm! Gleiches Recht für alle.“
Jessica lachte leise und vergrub die Nase in dem weichen Vlies der dunklen Löckchen, die Jonas‘ Brust bedeckten.
„Du kapitulierst?“, fragte sie neckend, während sie behutsam an den feinen Härchen zupfte.
„Total.“ Jonas schluckte hörbar.
„Und du wirst dich in einen liebenden Vater verwandeln, der seinen Sohn nicht mehr zu irgendetwas zwingen will?“
Jonas stöhnte leise, weil Jessie anfing an seiner rechten Brustwarze zu knabbern.
„Danny soll machen…Ach, verdammt, Jessie, hör auf!“
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