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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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fast erwartet. Aber als Babsy ihm kleinlaut diese Befürchtung bestätigte, hatte es ihm doch einen heftigen Stich ins Herz versetzt. Jetzt saß er am Fenster seines Schlafzimmers und starrte in seinen nachtdunklen Garten hinaus. Seine Gedanken drehten sich dabei einzig und alleine um Carol und um die Frage, wie er sie zurückgewinnen konnte.
    Er hatte nicht den blassesten Schimmer.
     
    Die Woche hatte es in sich. Als Jessica am Freitagabend nach dem Spätkrimi in ihrem Bett lag, ließ sie die Ereignisse der letzten Tage noch einmal Revue passieren.
    Da war Daniel, der vor Lampenfieber kaum noch aus den Augen gucken konnte. Am Montag hatte ihn eine Polizeistreife wegen überhöhter Geschwindigkeit zu einer Geldstrafe verdonnert, und Danny, der sonst nichts mehr hasste, als sich genauso jähzornig zu verhalten wie sein Erzeuger, dieser Danny war so gründlich ausgerastet, dass er sich umgehend auf der örtlichen Polizeistation wiederfand, wo er die Bequemlichkeit der Arrestzellen testen durfte. Und das so lange, bis sein Vater ihn gegen eine saftige Geldstrafe und einen kleinen Unkostenbeitrag für Kost und Logis wieder dort herausgeholt hatte.
    Am Dienstag hatte Nigel Campbell begonnen, das Haus zu belagern. Er war mit Gartenliege, Kocher und Zelt auf den Rasen der drei Freundinnen gezogen und hauste nun dort, ohne sich um die Nachbarn zu kümmern, die ihn wie ein seltenes Tier im Zoo begafften.
    Anfangs hatte Carol sich fürchterlich darüber aufgeregt, aber es war Babsy gelungen, sie von einem Anruf bei Officer Brown abzuhalten.
    „Warte einfach bis es regnet“, hatte sie geraten. „Spätestens beim nächsten Gewitter ist Nigel verschwunden.“ Ein an sich weiser Ratschlag, nur leider zeigte sich seit Tagen nicht das kleinste Wölkchen am Himmel und der Wetterman von CNN prophezeite auch für die kommende Woche keine Wetteränderung.
    Inzwischen hatten sich die Nachbarn an den Anblick des Igluzeltes gewöhnt und Carol sah einfach in die andere Richtung, wenn sie morgen zur Arbeit fuhr.
    Am Mittwoch war nichts Außergewöhnliches geschehen, wenn man davon absah, dass Babsy beinahe Katze Leika in der Mikrowelle gegart hätte als sie sich ein Fertigessen aufwärmen wollte. Sie hatte die Packung in das Gerät geschoben aber gerade als Babsy die Tür schließen wollte, hatte das Telefon geklingelt. Sie hatte zuerst das tragbare Gerät gesucht und dann eine längere Unterhaltung geführt, die Leika genutzt hatte, um in den Mikrowellenherd zu springen und ihre Beute zu verzehren. Irgendwann war Babsy, immer noch den Hörer am Ohr, in die Küche gekommen, hatte die Tür zugeworfen, die Temperatur eingestellt und dann, Leikas Schutzengel sei Dank, hatte die schwatzhafte Babsy doch noch mal auf den Ofen geschaut. Dieser Blick hatte der gefräßigen Leika praktisch im letzten Moment das Leben gerettet.
    Am Donnerstag war die Waschmaschine kaputtgegangen und hatte bei ihrem Ableben die Küche unter Wasser gesetzt. Die Freundinnen hatten zwei Stunden geschippt und geputzt ehe alles wieder trocken war.
    Der heutige Freitag hatte, außer einem gewaltigen Rosenstrauß von Jonas, keine Neuigkeiten gebracht. Zu Jessicas großem Kummer weilte Jonas seit Dienstag in New York City auf einem Kongress Lebensmittel herstellender Unternehmer, aber der Blumengruß tröstete sie etwas.
    Morgen Nachmittag würde Jonas wieder in Mainshill sein. Jessica freute sich auf ihn so sehr, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Mit den Gedanken an ihn schlief sie endlich tief und fest ein.
     
    Über dem weitläufigen Park wölbte sich ein dunkelblauer Nachthimmel an dem Millionen von Sternen glitzerten wie auf einem großen Samtkissen. Die winzigen Lämpchen in den Bäumen und Büschen funkelten mit ihnen um die Wette und tauchten die Umgebung in ein angenehm mildes Licht.
    Die Terrasse war mit gelben und weißen Seidenschleifen geschmückt, dazu prangte eine Fülle bunter Sommerblüten in riesigen Steinvasen, die durch zierliche, kunstvoll verschnörkelte Bögen flankiert wurden.
    Jessica sah sich einen Moment staunend um, ehe sie ihren Gastgebern entgegenlächelte, die über die Wiese auf sie und ihre Freundinnen zukamen. Hella sah bezaubernd aus in ihrem hellgelben Seidenkleid, das sie mädchenhaft zart erscheinen ließ. Das verwunderte die meisten, denn an der Uni gab Hella sich stets burschikos, um nicht zu sagen, ruppig. Für viele der hier anwesenden Gäste war es wohl das erste Mal, dass sie die quirlige Hella in einem Kleid

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