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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Unterstützung und Anerkennung Ihrer Regierung erfreuen durften und wie es Ihnen gelang, eine Schlüssel-position einzunehmen. Deshalb können wir wohl mit Fug und Recht eines verkünden: Willkommen daheim, Genosse!«
    »Ich bin kein Genosse«, wehrte Joenes sich. »Und ich diene den Interessen Amerikas so gut ich es vermag.«
    »Gut gesagt«, meinte Trigask. »Wer weiß, wer uns belauscht, was? Sie haben völlig richtig gehandelt, indem Sie Ihre Tarnung beibehielten, und ich für 272
    meinen Teil werde die Sprache nie wieder darauf bringen. Wir wollen, daß Sie Ihre Tarnung beibe-halten, Mister Joenes!, denn in dieser Rolle sind Sie für uns von unschätzbarem Wert.«
    »Korrekt«, pflichtete Oruthi ihm bei. »Damit wäre die Angelegenheit abgeschlossen. Sie werden selbst beurteilen können, Mister Joenes, in welcher Weise und inwieweit sie die Ereignisse um die Ying-yang-Affäre bekannt machen. Die Nachricht von Zwistig-keiten mit unseren direkten Verbündeten dürften Ihrer Regierung doch eine positive Entscheidung leicht machen, eh?«
    »Vergessen Sie nicht, Ihren Leuten zu erzählen«, sagte jetzt Marschall Trigask, »daß unsere Raketen-armee auf alles vorbereitet ist, wenn auch unsere Infanterie-Streitmacht leicht reduziert wurde. Wir haben auch noch voll ausgerüstete Raketeneinhei-ten auf dem Mond, dem Mars und der Venus. Sie sind jederzeit zum Eingreifen bereit, wenn wir das Zeichen zur Verteidigung geben.«
    »Natürlich ist es etwas schwierig, das Signal zur Verteidigung richtig an den Mann zu bringen«, gestand Oriuthi, »denn unter uns gesagt, die Raum-soldaten haben die verschiedensten Bedingungen angetroffen, welche sie nicht gerade zur brandge-fährlichen Eingreiftruppe machen. Auf dem Mond zum Beispiel leben sie in tiefen Höhlen als Schutz vor der harten Strahlung, und in ihren Höhlen sind die Männer stets damit beschäftigt, Wasser zu pro-273
    duzieren und für Luft und Lebensmittel zu sorgen.
    Ein solcher Zustand erschwert die Kommunikation ungemein.«
    »Auf der Venus«, sagte Slavski, »ist das Klima so unglaublich feucht, daß Metall mit rapidem Tempo rostet und Plastik- oder Pflanzenprodukte einem praktisch unter den Augen wegfaulen. Unter solchen Bedingungen gibt jedes Funkgerät schnell seinen Geist auf.«
    »Auf dem Mars«, übernahm Marshall Trigask wieder das Wort, »gibt es winzige, wurmähnliche Kreaturen, die größten Schaden anrichten. Obwohl vollkommen hirnlos, fressen sie sich in alles mögliche hinein, selbst in Metall. Ohne umfangreiche Vorbereitungen müßte alles, die Männer eingeschlossen, zur sicheren Beute dieser Ungeheuer werden.«
    »Ich bin nur froh, daß die Amerikaner sich dem gleichen Problem gegenübersehen«, sagte Oruthi.
    »Auch sie haben Expeditionstruppen auf den Mond, den Mars und die Venus geschickt. Aber wir waren zuerst da, deshalb gehören die Planeten uns.
    Doch nun, Joenes, sollten wir Ihnen endlich eine Erfrischung anbieten.«
    Joenes wurde mit riesigen Mengen Yoghurt und Schwarzbrot gefüttert, das einzige, das man zur Zeit in den Läden bekommen konnte. Dann flogen sie mit Joenes in dessen Jet herum, um ihm die Fe-stungsanlagen zu zeigen.
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    Bald schon konnte Joenes die Erde aus der Vo-gelperspektive betrachten, und er erkannte Reihen von Kanonen, Minenfelder, Stacheldrahtverhaue, Maschinengewehre und Schützengräben. All das erstreckte sich bis zum Horizont und war als Dörfer, Farmen, Städte, Troikas, Droschken und ähnliches getarnt. Joenes sah keine Menschen, und das erinnerte ihn an all das, was er früher schon über die Lage in Westeuropa erfahren hatte.
    Sie kehrten zum Moskauer Flughafen zurück, und die Russen stiegen aus und wünschten Joenes alles Gute für seine Rückkehr nach Washington.
    Kurz bevor er ging, sagte Genosse Slavski noch zu ihm: »Vergessen Sie eines nicht, mein Freund, alle Menschen sind Brüder. Oh, Sie lachen jetzt vielleicht über die Ergüsse eines Säufers, der noch nicht einmal die ihm aufgetragene Arbeit richtig erledigen kann. Ebensowenig würde ich Ihnen einen Vorwurf machen, wenn Sie lachten. Ich werfe ja auch meinem Vorgesetzten Rosslenko nicht vor, daß er mir gestern mit dem Schlagstock eins hinter die Ohren gab und mir androhte, ich wür-de meinen Job verlieren, wenn ich noch einmal betrunken zum Dienst erschiene. Ich mache auch Rosslenko keinen Vorwurf, ich liebe diesen grau-envollen Menschen wie einen Bruder, obwohl ich genau weiß, daß ich wieder betrunken sein werde und er mich dann mit Sicherheit

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