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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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von John Grisham, ein Glas Wasser und einen großen Sonnenhut.
    Ein uniformierter Polizist beobachtete aus dem Schatten eines Sonnenschirms heraus das Geschehen, sein kurzärmeliges Hemd war durchgeschwitzt.
    »Eh! Wasse dalos, Bruda?«, sagte plötzlich jemand dicht hinter uns. Wir drehten uns um und sahen auf dem schmalen Weg einen großen Hawaiianer um die dreißig. Die Hände hatte er in die Hüften gestemmt, an seinem Gürtel hingen eine Waffe und eine Dienstmarke. Er trug Shorts, Flipflops, dazu ein Hawaiihemd, das ein altes Wasserflugzeug beim Landeanflug auf eine Tropeninsel zeigte.
    Rund um seine Augen und auf seinem pausbäckigen Gesicht fanden sich mehrere Lachfältchen, was für mich den Gedanken nahelegte, dass er in seinem Leben mehr Freude als Leid erfahren hatte. Im Moment machte er aber gar keinen erfreuten Eindruck, sondern schaute ausgesprochen böse drein.
    »Sie sind der Detective, der diese Ermittlungen leitet?«, fragte Monk, während er sich aufrichtete.
    »Is rischtisch, Bruda. Lieutenant Ben Kealoha, Kauai Police. Warumse wollnwissn?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie gerade gesagt haben. Ich bin ein Amerikaner aus Amerika. Mein Name ist Adrian Monk, und das hier ist meine Assistentin Natalie Teeger.«
    »Un warumse machnkuckn in de Puka?«
    Monk sah mich an. »Ich glaube, wir brauchen einen Übersetzer.«
    Ich verstand durchaus, was der Detective meinte, obwohl er in einem breiten Dialekt sprach.
    »Das ist Lieutenant Ben Kealoha. Er möchte wissen, warum wir durch die Hecke gespäht haben.« Ich drehte mich zu Kealoha um und lächelte ihn so freundlich an, wie ich nur konnte. »Mr Monk arbeitet als Berater für das Morddezernat der Polizei in San Francisco. Er konnte gerade seiner beruflichen Neugier nicht widerstehen. Würden Sie uns vielleicht sagen, was passiert ist?«
    »Abbaklar. De Makule hocktese inne Pool. De Kokosnuss falletun und brechetun de Schädel von de Momona Wahine. Is dann untergange inne Wasser wie Stein«, sagte er. »Is hart. Bumm.«
    Ich hatte noch nie jemanden diesen Dialekt so schnell reden hören, und ich empfand es keineswegs als hilfreich, dass er noch ein paar hawaiianische Worte einstreute. Aber den Kern seiner Aussage begriff ich dennoch. Ich wandte mich wieder Monk zu. »Er sagt, es war ein Unfall. Die alte Frau saß im Whirlpool, als eine Kokosnuss von der Palme fiel und sie auf den Kopf traf. Durch den Schlag verlor sie das Bewusstsein und ist ertrunken.« Zu Kealoha sagte ich: »Oh weh! Das ist ja ein Pech. Ich werde mich auf keinen Fall unter eine Palme setzen. Wir werden jetzt weitergehen, wenn Sie nichts dagegen haben. Mahalo.«
    Ich wollte losgehen, doch Monk blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Nein, so ist es nicht abgelaufen.«
    Meine Freude darüber, eine Woche auf Hawaii verbringen zu können, verpuffte bei diesen Worten, weil ich wusste, was Monk als Nächstes sagen würde. Als er zum Reden ansetzte, sprach ich stumm mit.
    »Diese Frau wurde ermordet«, sagte er.
    »Mir zeigense, woher wissense, ja?«, erwiderte Kealoha und bedeutete uns, ihm zu folgen.
    Monk kam dieser Aufforderung bereitwillig und mit einem Lächeln auf den Lippen nach. Für ihn hätte es gar nichts Schöneres geben können, als an seinem ersten richtigen Ferientag auf Hawaii auf eine Leiche zu stoßen. Ich sah das etwas anders. Für mich war das eher ein Hinweis darauf, dass ein Fluch auf mir lag.

7. Mr Monk und die Kokosnuss
     
    Kealoha öffnete das Tor und führte uns um das Haus herum zum Garten, begleitet vom Klatschen seiner Flipflops. Vorbei an zwei Klimaanlagen und einer Reihe von Mülltonnen, die nach verdorbenem Essen stanken, ging es in den Garten der Apartmentanlage. Wir gingen um die Palme, achteten auf die herumliegenden Kokosnüsse und standen schließlich hinter dem Liegestuhl.
    Zum ersten Mal konnte ich dabei aus der Nähe eines der Häuser ansehen, für die man fünftausend Dollar pro Übernachtung hinblättern durfte. Das riesige Wohnzimmer und die luxuriöse Küche waren zum Patio hin komplett offen, was einer Reihe von Glastüren zu verdanken war, die man komplett in den Wänden verschwinden lassen konnte, sodass ein fließender Übergang zwischen dem Inneren des Bungalows und dem Garten entstand. Verstärkt wurde der Eindruck dadurch, dass Haus und Patio gleichermaßen mit teuren Rattanmöbeln eingerichtet waren.
    Monk sah sich den Weg an, den wir gekommen waren, beugte sich zur einen, dann zur anderen Seite, schließlich ging er zum Liegestuhl und

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