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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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beeindrucken«, erklärte Swift. »Ich will Ihnen nur eine Nachricht überbringen. Sie wollen doch wissen, was mit Mitch wirklich geschehen ist, nicht wahr?«
    »Können Sie mir das sagen?« Im gleichen Moment ärgerte ich mich darüber, wie hastig ich die Frage gestellt hatte und wie verzweifelt ich mich anhörte.
    »Ich nicht, aber Mitch. Leider sind die Bilder, die Symbole nicht so leicht zu lesen. Andere Stimmen und Empfindungen drängen sich in sie hinein.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Meine Beziehung zur geistigen Welt ist kompliziert. Stellen Sie sich tausend Geister in einem Raum vor, die nur ein Mobiltelefon haben, mit dem sie sich an die Lebenden wenden können – und dieses Mobiltelefon bin ich. Jeder von ihnen will gehört werden, aber Sie wissen selbst, wie unzuverlässig der Empfang bei einem Mobiltelefon sein kann. Es wäre so schon schwierig genug, sie deutlich zu verstehen. Aber sie sprechen nicht in dieser Form zu mir, sondern sie übermitteln Gefühle, Bilder, Geschmäcker, Gerüche und Geräusche.«
    »Dann sagen Sie den anderen, sie sollen sich hinten anstellen und erst einmal Mitch reden lassen.«
    »So läuft es nicht«, sagte Swift. »Und wie ein Mobiltelefon kann ich nicht kontrollieren, wer mich benutzt. Manchmal befinde ich mich in der Nähe einer Person, und dann kommt ein Geist sehr energisch in den Vordergrund, weil er diese Person erreichen will. In anderen Fällen sprechen mich Menschen an und bitten mich, nach einem geliebten Partner zu suchen, der ins Jenseits übergewechselt ist. Das ist dann schwieriger.«
    »Dann müssen Sie das Mobiltelefon auf der anderen Seite klingeln lassen und darauf hoffen, dass sich der richtige Geist meldet.«
    Er reagierte mit einem rätselhaften Lächeln. Mein Gefühl sagte mir, dass er hart daran gearbeitet hatte, dieses Rätselhafte zu perfektionieren. »Ja, etwas in dieser Art.«
    »Sie haben mir über meinen Mann nur das erzählt, was Sie auch im Internet hätten finden können. Oder was man sich mit einer guten Beobachtungsgabe ausrechnen kann.«
    »Sie sind skeptisch.«
    »Ich bin nur realistisch«, sagte ich, obwohl es eine Lüge war. Ich wollte zu gern die Dinge glauben, die er mir über Mitch erzählte, doch gleichzeitig hasste ich mich dafür. »Was wollen Sie von mir, Mr Swift?«
    »Sagen Sie doch bitte Dylan.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich will gar nichts von Ihnen, Natalie.«
    »Also wissen Sie genau, wer ich bin«, hielt ich ihm vor.
    »Ich weiß, dass Sie mit Adrian Monk unterwegs waren, und ich muss ihn sprechen«, sagte Swift.
    »Warum?«
    »Ich habe für ihn eine Nachricht aus dem Reich der Toten. Jemand will dringend mit ihm Kontakt aufnehmen.«
    »Jemand Bestimmtes?«
    »Helen Gruber.«
    »Das ist aber sehr präzise, wenn man bedenkt, dass die Geister sich Ihnen nur selten namentlich vorstellen.«
    Erneut lächelte Swift, doch diesmal war es kein rätselhaftes, sondern ein zufriedenes Lächeln. »Sie haben meine Sendung gesehen?«
    »Als ich eine Magen-Darm-Grippe hatte und zu Hause bleiben musste. Ich bekam ein paar Minuten mit, während ich mich übergeben musste.«
    Ich versuchte es mit Sticheleien, aber von seinem Selbstbewusstsein schien einfach alles abzuprallen.
    »Ich habe mich noch nie einem Geist derart stark verbunden gefühlt. Mein Bungalow liegt nur ein Stück weit von ihrem entfernt«, erklärte Swift. »Es war so, als würde ihr Geist in dem Moment mit mir Kontakt aufnehmen, in dem er auf die andere Seite überwechselte, nur ein paar Augenblicke, nachdem sie ermordet worden war.«
    »Woher wissen Sie, dass sie ermordet wurde?«
    »Ich fühlte es. Es geschah sehr plötzlich, es …« Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Es kam nicht von innen, so wie bei einem natürlichen Tod. Es kam von hinten. Jemand trat hinter sie und schlug ihr auf den Kopf. Das ist das, was ich fühlte.«
    Das meiste seiner vagen Äußerungen konnte er vom Hotelpersonal oder einem der Polizisten erfahren haben, die am Tatort gewesen waren. Man musste kein Hellseher sein, um von einem Mord auszugehen, wenn vor einem Haus ein Fahrzeug der Gerichtsmedizin und etliche Streifenwagen parkten.
    »Es gibt Dinge, von denen sie will, dass ich sie mit Monk teile«, sagte Swift.
    Er brachte mich damit in eine Zwickmühle, da ich zwischen meinen eigenen egoistischen Wünschen und meiner moralischen Pflicht als Monks Assistentin entscheiden musste.
    Es war eigentlich schon schlimm genug, dass Monk einen Mord aufgespürt

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