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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Stacheldraht aufmalen«, schlug Monk vor. »Ich bin zwar künstlerisch nicht allzu begabt, aber das war der Mann auch nicht, der Sie tätowiert hat.«
    »Können Sie sich vorstellen, aus welchem Grund jemand Ihre Frau ermordet haben könnte?«, fragte Kealoha, als hätte Monk kein Wort gesagt.
    Lance schüttelte den Kopf.
    »Fehlt irgendetwas?«
    »Ein Tattoo an seinem rechten Handgelenk«, mischte sich Monk gleich wieder ein. »Sieht das außer mir eigentlich niemand?«
    »Schmuck, Geld, wichtige Dokumente, irgendetwas Wertvolles?«, forschte Kealoha nach.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lance. »Ich habe noch nicht nachgesehen.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, das jetzt zu tun?« Der Lieutenant winkte einem Officer. »Begleiten Sie Mr Vaughan durchs Haus, okay?«
    Lance stand auf und führte den Mann nach drinnen.
    Kealoha wandte sich zu Monk um. »Und was meinen Sie?«
    »Er ist bedenklich unausgewogen«, entgegnete Monk.
    »Sie halten ihn für gewalttätig?«
    »Er ist an einem Handgelenk tätowiert, aber nicht am anderen«, sagte Monk. »Ein Mann, der etwas so Wahnsinniges tut, ist zu allem fähig.«
    Während Kealoha Lances Alibi überprüfte, wollte ich zum Strand gehen und die Sonne über Hawaii genießen. Was Monk mit dem Rest des Tages anfangen wollte, war mir egal.
    Ich kehrte schnurstracks zum Hotel zurück, natürlich mit Monk im Schlepptau, der vor nervöser Energie förmlich sprühte. Er wollte unbedingt ermitteln, egal worum es dabei ging, Hauptsache, er konnte ermitteln – aber er musste warten, bis Kealoha sich bei ihm meldete. Ich hoffte, das würde erst in ein paar Tagen der Fall sein.
    Ich betrat mein Zimmer, schloss die Verbindungstür zu Monks Zimmer und zog meinen Bikini an. Die ganze Zeit über wurmte es mich, dass es ihm gelungen war, erst die Hochzeit meiner Freundin zu ruinieren und dann auch noch an seinem ersten richtigen Tag auf der Insel in einen Mordfall verwickelt zu werden.
    Das mit der Hochzeit war ja noch entschuldbar, immerhin bewahrte er Candace vor der Ehe mit einem Mann, der sich als notorischer Lügner und Bigamist entpuppt hatte. Die Leiche konnte ich ihm dagegen nicht verzeihen.
    Die meisten Menschen schaffen es, ihr ganzes Leben lang nichts mit einem Mord zu tun zu haben. Monk dagegen kann froh sein, wenn er am Morgen die Zeitung ins Haus holt, ohne dabei über eine Leiche zu stolpern. Morde ereignen sich in seinem Umfeld mit solcher Häufigkeit, dass es längst kein Zufall mehr sein kann und schon ans Übernatürliche grenzt.
    Ich schätze, in dem Moment, als ich Monk im Flugzeug bemerkte, wusste ich innerlich bereits, dass ich es auf Hawaii mit einem Mordfall zu tun bekommen würde. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass Monk den Mörder entweder schnell überführte oder sich die Angelegenheit lange genug hinzog, damit ich Gelegenheit bekam, in einer Hängematte zu liegen, ausgiebig am Strand zu spazieren und mich träge im Pool treiben zu lassen.
    Ich trug gerade die Sonnencreme auf, als ich von nebenan Monks Stimme hörte. Er unterhielt sich offenbar mit jemandem.
    Neugierig geworden, zog ich einen Bademantel über – ich wusste, wie verschüchtert Monk reagierte, wenn er mit einem Zuviel an nackter weiblicher Haut konfrontiert wurde –, dann ging ich nach nebenan.
    Monk stand am Kühlschrank, neben ihm einer der Direktionsassistenten von der Rezeption. Der junge Mann in der Hoteluniform aus Hemd mit Blumenmuster und Kakihose machte den Eindruck, dass er aufgebracht war, aber sein Bestes gab, um die Ruhe zu bewahren. Auf dem Namensschild stand Tetsuo Kapaka.
    »Ich wüsste nicht, wo das Problem ist, Sir«, sagte Tetsuo und grüßte mich mit einem höflichen Nicken.
    »In diesem Kühlschrank liegen zwei Toblerone , alles andere ist nur jeweils einmal vorhanden«, sagte Monk.
    »Ja.«
    »Das ist das Problem. Ich bin mir sicher, andere Gäste haben sich darüber auch schon beschwert.«
    »Sie sind der Erste, Sir«, entgegnete Tetsuo.
    »Ich hatte bereits eine Toblerone gegessen, um Ruhe zu bekommen, aber während ich fort war, hat das Zimmermädchen eine neue hingelegt. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Sie hat nur die Minibar aufgefüllt«, erklärte der andere Mann.
    »So nennen Sie das?«
    »So funktioniert das System der Minibar.«
    »Das ist ein korruptes System«, sagte Monk. »Denn jetzt liegen da wieder zwei Toblerone.«
    »Sie könnten ja eine davon essen.«
    »Aha!«, rief Monk. »Genau dazu wollen Sie mich bringen: Sie wollen, dass ich jeweils die

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