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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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bemerkte?«
    »Das ist eben das Rätsel«, erwiderte Kealoha schulterzuckend und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
    Nur wollte ich mit seiner Verschwörung gar nichts zu tun haben. Er hatte mir praktisch gestanden, dass er seine Arbeit von Monk erledigen lassen wollte, und damit stellte er sicher, dass ich Kauai gar nicht würde genießen können.
    Monk deutete auf eine Auflistung. »Vor drei Wochen wurde um 14:15 Uhr der Alarm in einem Haus an der Hoonani Road ausgelöst. Können Sie mir das auf der Karte zeigen?«
    Kealoha zeigte auf eine Reißzwecke, die eine am Südrand der Insel verlaufende Küstenstraße markierte – also nicht weit von unserem Hotel entfernt lag. »Genau hier.«
    »Und dieser Alarm hier vor vier Tagen um 17 Uhr in der Lawai Road?«
    Der Einbruch hatte sich etwas weiter östlich zugetragen, nahe einer Stelle, an der die Lawai Road am Spouting Horn endete, einem natürlichen Springbrunnen, der infolge der Wellen entstand, die durch ein schmales Loch im Lavagestein gedrückt wurden. Ich fragte mich, ob ich wohl eine Gelegenheit bekommen würde, dieses und andere Naturwunder der Insel aus erster Hand zu erleben – und nicht nur aus meinem Reiseführer.
    »Was ist mit diesem Einbruch letzte Woche zur Mittagszeit?«
    »Hier, am Milo Hae Loop.« Kealoha zeigte auf eine Gruppe Häuser am Rande des hoteleigenen Golfplatzes.
    So ging es dann weiter. Monk las eine Adresse aus der Akte vor, der Lieutenant zeigte ihm den entsprechenden Tatort auf dem Plan.
    Schließlich schlug Monk den Ordner zu und betrachtete lange Zeit die Karte, dann wandte er sich zu Kealoha um. »Hätten Sie morgen um elf Uhr Zeit für eine Runde Golf im Grand Kiahuna Poipu?«
    »Ich weiß die Einladung zu schätzen, aber ich muss an diesem Mordfall arbeiten. Und abgesehen davon ist es ein sehr beliebter Golfplatz. So kurzfristig würde man gar keine Reservierung mehr bekommen.«
    »Nicht einmal, wenn es sich um eine offizielle polizeiliche Ermittlung handelt?«
    »Ist es das?«
    »Das ist es, wenn Sie einen Einbrecher fassen wollen«, gab Monk zurück.
     
     
    Ich beschloss, bis nach unserem Abendessen im Royal Hawaiian nicht mit Monk zu reden. Das Royal Hawaiian war im Haus der ursprünglichen Kiahuna-Poipu-Plantage untergebracht und von einem tropischen Garten umgeben, durch den sich ein von Fackeln beleuchteter Weg bis hinunter zum Strand schlängelte.
    Zwar konnten wir den Ozean nicht sehen, aber wir hörten das Rauschen der Brandung, und die frische Meeresluft wurde durch den Garten getragen. Das Restaurant war mit edlem Koa-Holz getäfelt, was ihm eine deutlich hawaiianische Eleganz verlieh und die saftigen Preise für die Gerichte rechtfertigte.
    Ich begann mit einem Salat mit warmen Macadamia-Nüssen und Ziegenkäse mit einer Vinaigrette aus Passionsfrüchten, gefolgt von angebratenem Sonnenfisch mit Zitronengras, Udon-Nudeln und einer thailändischen Buttersoße mit Basilikum und Zitrone.
    Monk hatte einen gemischten Salat, den er auf einen separaten Teller aussortierte, gefolgt von gegrilltem Lachsfilet mit weißem Reis. Dazu trank er eine 7UP mit einer Scheibe Zitrone – um ein wenig lockerer zu werden, wie er meinte.
    Ich versuchte, ihn mit meinem Schweigen zu bestrafen, doch er schien gar keine Notiz davon zu nehmen. Ich glaube sogar, dass es ihm gefiel. Zum Teufel mit ihm.
    Während wir aßen, dachte ich darüber nach, wie frustrierend und ereignisreich dieser Tag gewesen war – von einer geplatzten Hochzeit bis hin zu Monks Entscheidung, eine Einbruchsserie zu lösen.
    Und das alles an unserem ersten Tag auf der Insel.
    »Ihnen ist doch klar, dass Lieutenant Kealoha Sie nur benutzt«, sagte ich schließlich, als der Kellner zurückkam und ihm auf einem Silbertablett die Visa -Karte, die Rechnung, den Kreditkartenbeleg und einen Kugelschreiber brachte.
    »Nein, das macht er nicht«, widersprach Monk, holte seinen eigenen Kugelschreiber aus der Tasche und begann, sorgfältig den Beleg zu unterschreiben.
    »Er hat Sie reingelegt, damit Sie für ihn diese Einbrüche aufklären.«
    »Das macht mir nichts aus«, sagte Monk.
    »Aber mir «, wandte ich ein. »Es ist schon schlimm genug, dass Sie sich in den Mordfall hineinziehen lassen, aber nun nehmen Sie ihm auch noch seine gesamte Arbeit ab!«
    »Das nennen Sie ›gesamte Arbeit‹? Ich könnte seine Fälle von einem ganzen Jahr in einer Woche lösen.«
    »Genau darauf hofft er ja auch.«
    Verärgert legte Monk seinen Stift zur Seite, nahm das Messer vom Tisch,

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