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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Hermosa Beach, Kalifornien.
    »Nein«, sagte Brian, während Monk zu uns zurückkam.
    »Auf der hinteren Stoßstange befindet sich ein Kratzer, die Fahrertür weist drei kleine Beulen auf, es ist Vogeldreck auf der Kofferraumhaube, und auf dem Fahrersitz ist ein amöbenförmiger Fleck unbestimmter Herkunft zu sehen«, sagte Monk. »Und er hat den Wagen mit ungeradem Kilometerzählerstand zurückgebracht.«
    »Was?«, fragte Tom völlig perplex.
    »Er steht auf 331. Dieser Mann besitzt nicht einmal genug Anstand, einen Kilometer mehr zu fahren.« Monk sah Brian anklagend an. »Wie können Sie sich nur morgens im Spiegel in die Augen sehen?«
    Tom reichte Brian ein Formular auf einem Clipboard.
    »Sie müssen nur noch hier unterschreiben, dann bringt der Pendelbus Sie zum Flughafen.« Er zeigte auf einen Van von Paradise Car Rental, der ein Stück entfernt am Straßenrand stand.
    »Sie haben die Kratzer, den Vogeldreck und den Fleck nicht notiert«, wandte Monk sich an den Angestellten.
    »Das ist nicht wichtig«, antwortete Tom.
    »Dieser Fleck geht nicht mehr raus.«
    »Die Wagen bekommen ständig irgendwelche Flecken ab«, meinte der Angestellte beiläufig. »Der rote Staub an sich genügt schon, um das Wageninnere zu ruinieren, falls Regen und die salzige Seeluft bis dahin noch etwas von der Karosserie übrig gelassen haben. Sie glauben ja gar nicht, was die Leute in den Autos verschütten und was wir alles unter den Sitzen finden. Das wollen Sie lieber nicht wissen.«
    »Nein, das will ich auch nicht«, bestätigte Monk.
    »Und die Leute fahren ohne jede Sorgfalt und ohne Respekt gegenüber den Wagen. Die halten hier nicht lange, aber zum Glück gibt es in Kapaa eine hervorragende Werkstatt. Dort lassen alle Autovermieter ihre Wagen reparieren.«
    Brian unterschrieb das Formular und reichte das Clipboard zurück.
    »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt.«
    Brian warf Monk und mir einen finsteren Blick zu, nahm sein Gepäck und ging zum Pendelbus. Währenddessen drehte sich der Angestellte in unsere Richtung.
    »Und was kann ich für Sie tun?«
    »Wir möchten einen Wagen mieten«, sagte ich.
    »Suchen Sie sich einen aus.«
    »Wir wollen einen, der gerade erst angeliefert wurde«, erwiderte Monk. »Ein Wagen, der bislang erst von ein oder zwei sehr reinlichen Leuten gefahren wurde.«
    Tom deutete auf den demolierten Mustang. »Das war unser neuester Wagen. Die anderen sind schon alle ein paar Monate hier. Sie können es ja mal bei Global Rental in Lihue versuchen.«
    Ich sah zum Pendelbus, der noch nicht abgefahren war. Am Flughafen gab es mehrere Autovermietungen.
    »Dürfen wir mit dem Pendelbus zum Flughafen fahren?«, fragte ich.
    »Von mir aus«, gab Tom zurück.
    Ich ging los, Monk folgte mir.
    »Halten Sie es für eine gute Idee, im gleichen Bus zu fahren wie dieser schäbige Kerl?«, wollte er wissen.
    »Mir wird das nicht peinlich sein. Aber ihm.«
    »Weil Sie ihn mit einem vorwurfsvollen Blick daran erinnern wollen, welches Unrecht er Ihrer Freundin angetan hat?«
    »Wer hat von einem Blick gesprochen?«, gab ich zurück. »Ich werde ihn während der ganzen Fahrt daran erinnern, und zwar so lautstark und blumig wie möglich. Wenn Sie empfindliche Ohren haben, sollten Sie sie vielleicht besser zuhalten.«
     
     
    Brian hätte am liebsten fluchtartig den Pendelbus verlassen, als wir den Flughafen erreichten, aber sein Gepäck hinderte ihn daran. Also durfte er noch ein paar Beschimpfungen mehr über sich ergehen lassen, bis er außer Hörweite war. Monk hatten meine Kraftausdrücke so sehr in Verlegenheit gebracht, dass er wohl auch gern davongelaufen wäre.
    Die großen Autovermieter hingen alle dicht aufeinander in einer Sackgasse gleich neben dem Flughafenparkplatz. Der Pendelbus setzte uns bei Paradise Car Rental ab, doch auch da gab es keine gerade erst angelieferten Fahrzeuge, also gingen wir zu Global auf der anderen Straßenseite.
    Die Angestellten dort waren junge Hawaiianer, denen man anscheinend die strikte Anweisung erteilt hatte, unaufhörlich zu lächeln. Vermutlich verbrachten sie ihre Freizeit damit, wütend dreinzuschauen, damit der Schmerz in ihren Wangen nachließ. So wie bei Paradise trugen auch sie das Firmenlogo im Muster ihrer Hawaiihemden, in diesem Fall die Erde als Lenkrad.
    »Hier können wir keinen Wagen mieten«, sagte Monk.
    »Warum nicht?«
    »Sehen Sie doch. Hier herrscht völliges Chaos.«
    Ich sah mich auf dem Platz um und entdeckte gut hundert verschiedene

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