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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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aber da Mrs Stoval nun tot ist, gibt es für uns keinen Grund, noch länger hierzubleiben«, erklärte Kate und fuhr eine Handkarre voll mit Kartons zum Lastwagen. »Das Haus gehört jetzt Lucas Breens Gesellschaft, und damit bekommen wir endlich unseren Scheck.«
    »Honolulu, wir kommen«, rief Neal aus dem Lkw. Er trug ein grelles Hawaiihemd und Cargoshorts, obwohl es eigentlich recht kühl war. Es war ein deutliches Zeichen, wie sehr er sich freute.
    »Sie versuchen nicht einmal, Ihre Freude über den Tod dieser Frau zu verbergen«, stellte Monk fest.
    »Nein, tu ich nicht«, bestätigte Neal.
    »Sie wohnten gleich neben ihr. Mrs Stoval stand dem Neubau und Ihrem großen Zahltag im Weg. Jetzt ist sie tot, und Sie nehmen die nächste Maschine nach Hawaii«, fuhr Monk fort. »Machen Sie sich denn gar keine Gedanken, was für ein Licht auf sie fallen könnte?«
    »Wir geben der Polizei natürlich unsere neue Adresse«, versicherte Kate ihm, lud die Kartons ab und kehrte mit dem Handwagen für die nächste Runde zum Haus zurück.
    »Sie haben das denkbar beste Motiv für den Mord an ihr, und Sie unternehmen nicht einmal den Versuch, es zu kaschieren«, hielt Monk ihnen vor.
    »Das ist unsere beste Verteidigung«, erklärte Neal, während er die Kartons auf der Ladefläche anordnete. »Für uns stand so viel Geld in Aussicht, dass wir schon Idioten sein müssten, wenn wir ihr Haus abgefackelt hätten.«
    »Genau das könnte aber Ihr raffinierter Plan sein«, hielt Monk dagegen. »Was Sie getan haben, ist so offensichtlich, dass es niemand für möglich halten würde, obwohl Sie es gemacht haben.«
    »Wir waren mit zwei befreundeten Paaren im Ruggerios essen, als das Feuer ausbrach«, erklärte Neal. »Hätte ich gewusst, was los war, dann hätte ich noch zwei Flaschen Wein mehr bestellt und die Rechnung für alle übernommen.«
    »In diesem Feuer ist eine einsame alte Frau umgekommen«, warf ich ein. »Berührt Sie das denn überhaupt nicht?«
    »Sie haben keine Ahnung, wer Esther Stoval war und was es bedeutete, neben ihr zu wohnen. Also urteilen Sie nicht über mich, Lady.«
    Ich mochte weder diese Leute noch ihren Egoismus und ihre unverhohlene Habgier. Hatten sie zusammen mit dem Haus auch ihre Seele an Lucas Breen verkauft?
    Dabei musste ich an mein eigenes Haus denken und daran, was es mir bedeutete. Mitch und ich hatten es entdeckt, uns sofort darin verliebt und es gemeinsam gekauft. Unsere Tochter war unter diesem Dach zur Welt gekommen, und ich kann noch immer Mitchs Gegenwart fühlen – in den Wänden, in der Luft, im Licht, das durch die Fenster hereinfällt. Neben Julie ist das Haus das Einzige, was mich noch immer mit ihm verbindet. Ich könnte es niemals verkaufen, und wenn meine Nachbarn mich noch so sehr bedrängen würden.
    »Ist Ihnen jemals der Gedanke gekommen, dass sie gar nicht starrsinnig sein wollte und dass es ihr gar kein teuflisches Vergnügen bereitete, Ihnen Ihren Reichtum zu verweigern?«, fuhr ich fort. »Was, wenn das Haus für sie einen besonderen sentimentalen Wert besaß? Vielleicht hat sie gern hier gelebt und wollte nicht wegziehen.«
    »Sie hätte ja bleiben können«, erwiderte Kate, die weitere Kartons aus dem Haus brachte. »Breen hatte ihr angeboten, für den Rest ihres Lebens mietfrei in einer Wohnung in dem Neubau zu wohnen, zusätzlich zu dem Geld, das er ihr für ihr Haus geboten hatte. Viel entgegenkommender kann man wohl kaum sein. Und sie lehnte trotzdem ab.«
    »Das ist nicht das Gleiche.« Angewidert wandte ich mich ab und ging fort, bis ich außer Hörweite, aber immer noch nahe genug war, um Monk zu helfen, falls er mich brauchte. Ich hielt es in der Gegenwart dieser Leute keine Minute länger aus.
    Monk blieb noch da und stellte ein paar Fragen mehr. Was er fragte, wusste ich nicht. Vielleicht wollte er von ihnen erfahren, wie es war, ohne Seele zu leben. Oder wie es sich anfühlte, wenn einem Geld wichtiger war als das Glück anderer Menschen. Aber wie ich Monk kannte, bat er Neal vermutlich darum, die Kartons im Lastwagen jeweils zu acht Stück aufeinanderzustapeln und sie alle mit der gleichen Seite nach vorn auszurichten.
     
     
    Aubrey Brudnick war ein Intellektueller um die vierzig, der in San Francisco in einer Denkfabrik arbeitete und im Haus neben dem von Esther Stoval lebte.
    »Ich werde fürs Denken bezahlt«, sagte er durch die Nase und kaute auf seiner Pfeife herum. »Wenn ich nicht denken kann, verhungere ich. Und deshalb habe ich Esther Stoval
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