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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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alle Beweise in Rauch aufgegangen sind.«
    »Richtig.« Stottlemeyer sah ihn an. »Wir haben es mit dem perfekten Verbrechen zu tun.«
    Monk bewegte den Kopf hin und her, was ich bei ihm schon früher beobachtet hatte. Es wirkt so, als wolle er einen steifen Hals lockern, aber ich glaube, in Wahrheit weigert sich in diesen Augenblicken sein Verstand, etwas zu akzeptieren, was er gerade gehört oder gesehen hat.
    »Das glaube ich nicht«, sagte er schließlich.
    »Sie wissen bereits, welchen Fehler der Mörder begangen hat?«, wunderte sich Stottlemeyer.
    Monk nickte bestätigend. »Sein Fehler war, Esther Stoval umzubringen.«
    »Haben Sie irgendetwas Handfesteres für uns?«, fragte der Captain.
    »Noch nicht«, sagte Monk. »Aber ich arbeite daran.«
    »Schön, das zu hören. Das ist wenigstens ein Anfang.«
    »Was wissen Sie über das Opfer?«, meldete ich mich zu Wort.
    »Von den Nachbarn haben wir erfahren, dass Esther eine mürrische und ungepflegte Kettenraucherin war, die niemand leiden konnte«, führte Stottlemeyer aus. »Aber schlimmer war noch, dass sie alle Nachbarn in ihrem Block daran gehindert hat, steinreich zu werden.«
    Er erklärte, dass der Bauunternehmer Lucas Breen die sechs hässlichen Altbauten abreißen wollte, um an ihrer Stelle ein großes Wohngebäude im viktorianischen Stil zu errichten. Esther Stoval war die einzige Hauseigentümerin in diesem Block, die nicht verkaufen wollte. Damit brachte sie die Nachbarn gegen sich auf, die bereits an Breen verkauft hatten, deren Verträge aber erst Gültigkeit erlangten, wenn auch sie ihr Haus aufgab.
    »Damit hätten wir ja genug Verdächtige«, merkte ich an.
    »Jeder von ihnen könnte es gewesen sein«, stimmte Stottlemeyer mir zu. »Sie hätten ihr sogar im Wechsel das Kissen aufs Gesicht drücken können, aber uns fehlt ein Beweis, dass sie an dem Abend bei ihr im Haus waren.«
    »Vielleicht, weil es gar keiner der Nachbarn war«, warf Disher ein.
    Stottlemeyer sah ihn fragend an. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    »Ich hätte da eine Theorie«, sagte der Lieutenant. »Sie ist etwas ungewöhnlich.«
    »Schon okay«, ermutigte der Captain ihn.
    »Was, wenn es die Katzen waren?«
    »Die Katzen?« Stottlemeyer schüttelte verständnislos den Kopf. »Wie sollen es die Katzen gewesen sein?«
    »Naja, es gibt da diesen tollen Film mit Robert Culp. Es geht um ein paar Wissenschaftler, die in einem entlegenen Labor in der Arktis die Auswirkung von Isolation auf Affen erforschen sollen. Ein Wissenschaftler nach dem anderen wird getötet, und niemand weiß, wer der Mörder ist. Die überlebenden Wissenschaftler haben sich gegenseitig im Verdacht, und nach kurzer Zeit sind nur noch Robert Culp und ein anderer Mann übrig. Und …«
    »Die Affen«, sagte Monk. »Sie haben den Spieß umgedreht und die Wissenschaftler so manipuliert, dass sie sich gegenseitig umbrachten.«
    »Woher wussten Sie das?«, wunderte sich Disher.
    Stottlemeyer seufzte. »Weil Sie uns diese unendliche Geschichte erzählt haben, um Ihre Theorie zu untermauern, die Katzen hätten Esther Stoval ermordet.«
    »Was, wenn sie das Kissen umstießen, damit es auf ihrem Gesicht landete? Eine der Katzen setzte sich darauf, eine andere schleuderte die brennende Zigarette auf die Zeitungen«, meinte Disher. »Was, wenn es ein Aufstand der Katzen gegen ihr grausames Frauchen war?«
    »Das ist keine ungewöhnliche Theorie, Randy«, sagte Stottlemeyer, »sondern eine völlig bescheuerte Theorie!«
    »Katzen sind sehr intelligent, Captain«, wandte Disher ein.
    »Aufhören!«, ermahnte der ihn.
    Disher wollte ein weiteres Mal zum Reden ansetzen, doch Stottlemeyer hob die Hand, damit er schwieg.
    »Noch ein Wort, und ich erschieße Sie«, warnte er seinen Untergebenen und blickte Monk bittend an. »Verstehen Sie jetzt, wie dringend wir Ihre Hilfe brauchen?«

7. Mr Monk und die Knöpfe
     
    Am Sonntagnachmittag lichtete sich der Nebel, aber dunkle Wolken hatten sich über der Stadt zusammengezogen. Es blies ein kalter Wind, und das Absperrband rund um das Haus von Esther Stoval flatterte wie Luftschlangen auf einer Party.
    Eine Party fand zwar nicht statt, aber das junge Paar im Nebenhaus – Neal und Kate Finney – trug mit schwungvollen Schritten einen Umzugskarton nach dem anderen zu einem Sattelschlepper am Straßenrand. Die beiden lebten in einem der sechs Häuser, die Lucas Breens Neubauprojekt weichen sollten.
    »Das Feuer und das Löschwasser haben das Haus zwar leicht beschädigt,
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