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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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beschäftigt, mich vor diesem bösartigen Hund und seinem sabbernden Todesschlund zu schützen.«
    Ich vermutete, das mit dem Sabbern machte ihm am meisten zu schaffen. Er ist ja schon entsetzt, wenn ich mir mal die Lippen lecke.
    »Gregorio Dumas besitzt nach wie vor gestohlenes Hab und Gut«, sagte ich. »Allerdings muss man sich wundern, warum er die Handtücher überhaupt mitgenommen hat.«
    »Stimmt«, gab Monk zurück. »Und ich wundere mich zudem, wie Sparky Letitia schwängern konnte.«
    »Ich könnte Ihnen das erklären«, erwiderte ich. »Aber muss das wirklich sein?«
    »Ich meinte nicht, wie er es getan hat, sondern wie er dazu in der Lage war, es zu tun.«
    »Na ja, er ist ein Hund, und sie ist eine Hündin. Ich glaube, das dürfte für Hunde genügen.«
    »Was ich damit sagen will, ist: Wie kam Sparky auf den Hof, wenn der von einem hohen Stacheldrahtzaun umgeben ist?«
    »Vielleicht wurde der Zaun erst danach errichtet«, überlegte ich, aber weiter kamen wir nicht, da mein Mobiltelefon klingelte. Es war Stottlemeyer, der Monk sofort in seinem Büro sprechen wollte.
     
     
    Stottlemeyers Büro war mehr als nur ein Büro. Es war seine Zuflucht. Hier konnte er all die Dinge tun, die ihm seine Frau zu Hause nicht erlaubte. Er konnte Zigarren rauchen, Junkfood essen, in der Nase bohren. Er konnte die Schuhe ausziehen und die Füße auf den Schreibtisch legen und in der Bademoden-Ausgabe von Sports Illustrated blättern. Das Büro war voll von den Dingen, die er zu Hause nicht zur Schau stellen durfte, zum Beispiel seine Baseball-Andenken, das Filmplakat von Serpico , seine Sammlung an Bauchbinden – und die Kugel, die man vor ein paar Jahren aus seiner Schulter geholt hatte.
    So sehr und so lautstark Stottlemeyer sich auch über die täglichen Überstunden, und vor allem die am Wochenende beklagte, wusste ich letztlich, dass ihm sein Büro viel mehr Trost spendete, als er zugegeben hätte.
    »Ich hasse es, an meinem freien Tag hierherkommen zu müssen«, sagte Stottlemeyer, als wir bei ihm eintrafen. Von den Schreibtischen vor seinem Büro waren gerade mal drei oder vier besetzt.
    Stottlemeyer trug Jeans, ein Sweatshirt und Tennisschuhe, um sich und jeden anderen in seiner Umgebung daran zu erinnern, dass er eigentlich zu Hause sein sollte, um sich zu entspannen.
    Lieutenant Randall Disher dagegen trug seinen üblichen, schlecht sitzenden Anzug von der Stange, als sei heute ein ganz normaler Arbeitstag. Er verehrte Stottlemeyer, deshalb fühlte er sich in seiner Gegenwart nie besonders wohl. Jede Bemerkung und jede Geste verrieten seinen Übereifer, es seinem Chef unbedingt recht machen zu wollen.
    »Wir könnten hier Ihre Hilfe gebrauchen, Monk«, sagte Stottlemeyer. »Und da Sie derjenige sind, der uns auf diesen unlösbaren Mordfall aufmerksam gemacht hat, ist es auch Ihre Pflicht, ihn für uns zu lösen.«
    »Einen unlösbaren Fall?«, gab Monk zurück. »So etwas gibt es nicht.«
    »Genau die richtige Einstellung«, meinte Stottlemeyer. »Sagen Sie ihm, was wir haben, Randy«
    Disher griff zu seinem Notizblock. »Wenn jemand beim Rauchen einschläft, ist im Normalfall nicht das Feuer der Grund für den Tod, sondern der Rauch.«
    »Wurden bei der Obduktion Rußpartikel in der Lunge oder den Atemwegen des Opfers gefunden?«, fragte Monk.
    »Nein«, antwortete Stottlemeyer. »Und das heißt, dass Esther Stoval bereits tot war, als das Feuer ausbrach.«
    »Na bitte«, meinte Monk. »Es ist Mord. Sie haben es gelöst. Was ist daran unlösbar?«
    »Dazu kommen wir jetzt.« Stottlemeyer wandte sich wieder dem Lieutenant zu. »Los, Randy. Erzählen Sie ihm den Rest.«
    »Der Gerichtsmediziner fand Stoffpartikel in der Luftröhre und Blutflecken in der Bindehaut ihrer Augen, die durch erhöhten Druck in den Adern entstehen, wenn …«
    »Blablabla«, fiel Stottlemeyer ihm ins Wort. »Mit anderen Worten: Sie wurde mit einem Kissen erstickt.«
    »Aber wir können an der Mordwaffe keine Spuren mehr sichern, weil sie im Feuer vernichtet wurde«, führte Disher aus. »Zusammen mit den Fingerabdrücken und allen anderen Spuren, die der Mörder vielleicht im Zimmer hinterlassen hatte.«
    »Wir haben auch keine Zeugen«, fügte Stottlemeyer an. »Wir haben die ganze Nachbarschaft befragt, aber niemand hat etwas gesehen oder gehört.«
    »Das heißt, Sie können beweisen, dass es ein Mord war, aber der Mörder kann nicht überführt werden«, sagte Monk. »Und Sie werden auch nie beweisen können, wer es war, weil

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