Mr Monk und die Feuerwehr
bewegen, werden wir irgendetwas finden.«
»Er hat ein wasserdichtes Alibi.« Disher ging zu Stottlemeyers Computer und tippte etwas ein. »Ich habe mir Dutzende von Pressefotos aus dem Internet geholt, die alle Breen zeigen, wie er um zwanzig Uhr mit seiner Frau eintraf und wie er gegen Mitternacht wieder ging. Ich habe mit den Fotografen gesprochen und von ihnen die ungefähren Zeiten bekommen, wann die Fotos geschossen wurden.«
»Gute Arbeit«, sagte Stottlemeyer.
Disher drehte den Monitor so, dass wir die Bilder sehen konnten. Es waren eindeutig Fotos verschiedener Fotografen, die aus unterschiedlichen Winkeln Breen und dessen Frau in Regenmänteln zeigten, wie sie unter einem Regenschirm Schutz suchten und in die Lobby liefen. Und dann waren da die anderen Fotos, auf denen die Breens um Mitternacht zusammen mit dem Gouverneur und dessen Frau die Veranstaltung verließen.
»Auf dieser Feier waren fünfhundert Gäste. Ich bezweifle, dass sich für den ganzen Abend lückenlos nachvollziehen lässt, wann er sich wo aufhielt«, meinte Monk dazu. »Das Excelsior hat Dutzende von Ausgängen. Er hätte das Hotel verlassen und zurückkehren können, ohne von jemandem bemerkt zu werden.«
»Lassen Sie sich die Aufnahmen von den Überwachungskameras im Hotel geben«, wies der Captain Disher an. »Vielleicht findet sich darauf ja irgendetwas. Und reden Sie mit einigen der Gäste und den Hotelangestellten. Womöglich hat jemand beobachtet, wie er weggegangen ist.«
»Breen hat das Excelsior gebaut«, gab Disher zu bedenken.
»Ganz sicher weiß er, wie er unbemerkt das Gebäude verlassen kann. Außerdem beweist das bloße Verlassen des Hotels nicht, dass er Esther ein Kissen aufs Gesicht gedrückt und anschließend ihr Haus in Brand gesteckt hat.«
»Eins nach dem anderen«, gab Stottlemeyer zurück.
»Okay.« Disher sah ihn fragend an. »Und was hat das alles mit einem Zugräuber zu tun, der 1906 starb?«
»Gar nichts«, sagte Monk. »Das hat mit dem Mord an einem Hund von der Feuerwache zu tun.«
»Sie wollen einen hundert Jahre alten Mord an einem Hund aufklären?«
»Sparky wurde am Freitagabend ermordet«, stellte ich klar.
»Von einem Geist?«, fragte Disher.
»Langsam, langsam.« Stottlemeyer hob eine Hand. »Kann mir mal jemand erklären, was hier los ist?«
»Ende des 19. Jahrhunderts raubten Roderick Turlock und seine Bande Züge aus, die Waggons voller Goldmünzen von den Banken transportierten«, sagte Disher. »Die Pinkertons machten ihn schließlich in einem Logierhaus in San Francisco ausfindig, wo er bei der anschließenden Schießerei starb und sein Geheimnis mit ins Grab nahm.«
»Welches Geheimnis?«, wollte Monk wissen.
»Was er mit dem gestohlenen Gold gemacht hat. Der größte Teil seiner Beute wurde nie gefunden.«
»Das ist ja alles sehr interessant«, warf Stottlemeyer ein. »Aber können wir uns über die schillernde Vergangenheit von San Francisco ein anderes Mal unterhalten? Wir müssen einen Mord aufklären und haben keinerlei Beweise.«
»Sie vergessen die Knöpfe«, sagte Monk. »Und die Blumen.«
»Ja richtig, die Blumen.« Stottlemeyer nahm den Strauß aus dem Becher. »Wissen Sie was, Randy? Ich gehe jetzt mit diesen Blumen zum Staatsanwalt, und Sie und Monk verhaften in der Zwischenzeit Breen.«
Während Stottlemeyer zur Tür ging, stand Disher wie angewurzelt da, weil er nicht wusste, was er tun sollte. »Sie wollen, dass ich … ich meine, ich soll …?« Hilflos sah er zu Monk. »Ist das sein Ernst?«
»Nein, es ist nicht mein Ernst.« Stottlemeyer drehte sich um und fuchtelte mit dem Strauß, von dem sich einige Blätter lösten. »Lucas Breen sitzt in der Polizeikommission! Wir brauchen seine DNS überall am Tatort, zweiundzwanzig Augenzeugen, die ihn ganz genau gesehen haben, und ein Videoband, das zeigt, wie er das alte Weib erstickt. Dann haben wir vielleicht – aber auch nur vielleicht – genug in der Hand, um etwas gegen ihn zu unternehmen.«
Stottlemeyer schob Disher zur Seite und stellte den Strauß zurück in den Becher, dann setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch, atmete tief durch und sah zu Monk. »Sagen Sie mir, wie er es Ihrer Meinung nach gemacht hat.«
»Ich glaube, er verließ das Hotel, brachte Esther um, legte das Feuer und kehrte zur Party zurück.«
»Kein sehr raffinierter Plan«, warf Disher ein.
»Aber er hat funktioniert, nicht wahr?«, konterte Stottlemeyer. »Haben Sie Lizzie Drapers Alibi überprüft?«
Disher nickte. »Im
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