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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Flaxx geht es zu wie in dem Film Coyote Ugly … Jedenfalls haben mindestens hundert Kerle gesehen, wie sie im nassen T-Shirt auf der Theke getanzt hat. Den übrigen Teil des Abends stand sie hinter der Theke, schenkte Drinks ein und jonglierte bis nach Mitternacht mit Flaschen.«
    Das war übrigens der andere Grund, weshalb ich den Job im Flaxx nicht bekommen hatte. Ich kann nicht jonglieren.
    »Angenommen, Sie haben recht, Mr Monk«, begann ich, verstummte aber sofort, als ich seinen vorwurfsvollen Blick sah. »Sie haben recht, Mr Monk. Aber Breen konnte nicht mit seinem Wagen gefahren sein, das hätten das Hotelpersonal und die Reporter vor dem Gebäude mitbekommen. Er konnte sich auch kein Taxi rufen, da er Gefahr gelaufen wäre, dass sich der Taxifahrer an ihn erinnert. Wie ist Breen zu Esthers Haus gelangt? Und von dort wieder zurück?«
    Stottlemeyer warf mir einen beeindruckten Blick zu. »Sie entwickeln ein richtiges Gespür dafür, Natalie.«
    »Er muss zu Fuß gegangen sein«, sagte Monk.
    »Ist das möglich?«, wunderte ich mich. »Ich meine, kann er das alles innerhalb von einer Stunde erledigt haben?«
    Monk zuckte mit den Schultern. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
     
     
    Als wir die Polizeiwache verließen, entschuldigte Monk sich bei jedem entgegenkommenden Officer für seine »vorangegangene Nacktheit«, wobei er die Schuld auf eine vorübergehende Desorientierung schob, die durch seine Stirnhöhlenmedikamente verursacht war – obwohl ihn niemand danach gefragt hatte und es auch niemanden interessierte.
    »Allergien«, sagte er immer wieder. »Die machen mir wirklich zu schaffen.«
    Wir fuhren zum Excelsior, das an der Montgomery Street ein paar Blocks nordöstlich des Union Square lag. Es handelte sich zwar um ein relativ neues Gebäude, das erst im letzten Jahrzehnt errichtet worden war, doch vom Erscheinungsbild wies es den Beaux-Arts-Stil auf, der von der Elite der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts bevorzugt worden war. Somit hatte es auch all die Merkmale, die damals Wohlstand symbolisierten: große bogenförmige Türen, gewaltige Säulen, verzierte Balustraden und bogenförmige Fenster, die mit Steinmetzarbeiten verziert waren.
    Widerwillig stellte ich meinen Cherokee in der Tiefgarage des Excelsior ab, in dem die Parkgebühren pro Tag höher waren als die Kosten für einen Leihwagen. Wie von Disher vorausgesagt, ergab selbst eine flüchtige Begutachtung des Gebäudes mehr als ein Dutzend Ausgänge, darunter Türen auf jeder Ebene der Tiefgarage, die alle ins Freie führten, sowie einen Lieferanteneingang, der in einer dunklen Gasse lag.
    Dieser Weg war zudem von der Straße aus kaum einzusehen, da mehrere Müllcontainer die Sicht behinderten. Sollte Breen diesen Ausgang benutzt haben, wäre es ihm sogar möglich gewesen, über den gesamten Block hinweg die Gasse zu benutzen, um erst dann auf die Straße zu gelangen. Damit wäre er vom Hotel und von den davor lauernden Fotografen weit genug entfernt gewesen, um nicht bemerkt zu werden. Monk hielt das für Breens wahrscheinlichsten Weg, also folgten wir ihm. Dann aber gelangten wir an eine Kreuzung, die mehrere Möglichkeiten zuließ. Monk entschied sich für die direkteste Strecke und ging als Erstes zur Montgomery.
    Es war schon fast dunkel, und es begann zu nieseln. Die Strecke führte uns an den Hochhäusern des Financial District vorbei, wo Geschäftsleute und Angestellte sich bereits auf den Heimweg machten, während gleichzeitig die Nachtschicht in Gestalt der Obdachlosen anrückte, die in Hauseingängen und Mauernischen Quartier bezogen, die Abfalleimer durchsuchten und jeden Passanten um Geld anbettelten.
    Monk gab ihnen kein Geld, dafür bekam jeder Bedürftige, der uns begegnete, von ihm ein Desinfektionstuch überreicht. Keiner von ihnen schien davon sonderlich begeistert zu sein, und ein Typ, der auf einem Stück Karton schlief und über mehreren Lagen aus schmutzigen Hemden einen zu großen, zerlumpten Mantel trug, reagierte sehr gereizt.
    Als Monk ihm das Tuch hinwarf, erhob sich der Obdachlose von seiner Unterlage.
    »Was zum Teufel soll ich denn damit?«, sagte er beleidigt und hielt das eingepackte Tuch hoch. Kopfbehaarung und Bart waren verfilzt, die Haut gebräunt und von Schmutz überzogen. Er verströmte eine Duftwolke, als hätte er in einem Müllcontainer geschlafen. Für Monk war dieser Gestank wie ein unsichtbares Kraftfeld, das ihn automatisch einen Meter Abstand zu dem Mann einhalten

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