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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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auszuarbeiten, die die Leute einlenken lassen.«
    »Bei Esther ist Ihnen das nicht gelungen«, stellte Monk fest.
    »Wir haben ihr einen erstklassigen Preis für ihr Eigentum geboten, außerdem mietfreies Wohnen auf Lebenszeit in einer Wohnung nach Wahl«, erklärte Breen. »Mehr kann man einem Menschen gar nicht entgegenkommen, aber sie weigerte sich, mit uns zu verhandeln. Doch letztlich war ihr Widerstand ohnehin bedeutungslos.«
    »Weil sie tot ist«, sagte Monk.
    »Weil wir planten, ohne ihre Kooperation weiterzumachen.«
    »Wie sollte das gehen?«, wunderte ich mich. »Ihr Haus stand mitten in dem Block.«
    »Ich wäre nicht da, wo ich heute bin, Miss Teeger, wenn ich nicht kreativ wäre.« Er ging zu seinem Schreibtisch und rollte eine Zeichnung aus, die dem Modell des Bauprojekts sehr ähnlich sah. »Wir wollten um sie herum bauen.«
    Die überarbeiteten Pläne zeigten, wie Esthers Haus von dem Neubau von drei Seiten umschlossen wurde, sodass es fast in völlige Dunkelheit gehüllt gewesen und Esther jeglicher Privatsphäre beraubt worden wäre. Durch die veränderte Gestaltung wirkte das Haus aber nicht deplatziert, sondern vielmehr wie ein verspieltes, schrulliges Element, das das Gesamtbild auflockerte. Es war eine gehässige Lösung, um es ihrem beharrlichen Widerstand heimzuzahlen, aber es war immer noch wesentlich netter, als sie zu ermorden.
    »Darauf hätte sie sich nie eingelassen«, sagte ich.
    »Ihr wäre gar keine Wahl geblieben«, gab Breen zurück. »Die Planungskommission sollte nächste Woche über das Projekt entscheiden, und sie war als Einzige dagegen. Ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass die Kommission einstimmig zu meinen Gunsten entscheiden wollte. Das Projekt wäre so oder so in Angriff genommen worden.«
    »Sie wollten sie vergraulen, indem Sie ihr das Leben zur Hölle gemacht hätten«, sagte Monk.
    »Ganz im Gegenteil. Wir wären freundliche Nachbarn gewesen, das kann ich Ihnen versichern«, erklärte Breen. »Sie und ihre Katzen hätten dort so lange bleiben können, wie sie es wollten. Darum haben wir das Gebäude auch so umgestaltet, dass wir später nach ihrem Auszug oder möglicherweise auch nach ihrem Ableben das Haus entweder hätten stehen lassen oder dort ein freier Platz entstanden wäre.«
    »Das heißt, von Esther Stovals Tod hing für Sie nichts ab«, sagte Stottlemeyer.
    »Nichts, was dieses Projekt betrifft«, erwiderte er. »Aber als Bürger dieser Stadt und als Mensch muss ich auch sagen, dass es mich entsetzt, was dieser armen alten Frau zugestoßen ist. Ich glaube nicht, dass der Mord an ihr in irgendeinem Zusammenhang mit dem Bauprojekt stand. Es dürfte wohl eher so sein, dass ein verrückter Junkie sie berauben wollte, weil er Geld für seinen nächsten Schuss benötigte.«
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, in der Straße irgendwo einen Junkie gesehen zu haben. Zumindest aber war diese Möglichkeit schon deutlich realistischer als Dishers Theorie, die Katzen hätten sie erstickt und dann das Haus in Brand gesteckt.
    »Tja«, meinte Stottlemeyer. »Ich schätze, damit hätten wir alles geklärt, oder, Monk?«
    »Wo waren Sie am Freitagabend zwischen neun und zehn Uhr?«, wollte Monk wissen.
    »Ich dachte, wir hätten soeben festgestellt, dass ich von ihrem Tod weder direkt noch indirekt profitiere«, erwiderte Breen. »Was macht es da noch aus, wo ich war, als sie ermordet wurde?«
    »Genau genommen hat Monk recht. Es ist eine Standardfrage, die wir jedem stellen sollen, der in irgendeiner Beziehung zu einem Mordopfer steht«, erklärte der Captain. »Und ich möchte nicht, dass gerade jemand wie Sie, der in der Polizeikommission sitzt, den Eindruck bekommen könnte, wir würden unsere Arbeit nicht ordentlich machen.«
    »Verstehe«, meinte Breen. »Nun, ich war bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zur Rettung der Bucht im Excelsior Tower Hotel . Ich war von zwanzig Uhr bis Mitternacht dort.«
    »Mit Ihrer Frau?« Monk zeigte auf die Fotos. »Das ist doch Ihre Frau, oder?«
    »Ja, ich war mit meiner Frau dort, außerdem mit dem Bürgermeister, dem Gouverneur und ungefähr fünfhundert anderen besorgten Bürgern dieser Stadt. Wenn das dann alles wäre – ich habe heute noch sehr viel zu tun.«
    Er holte eine kleine Fernbedienung aus der Tasche, richtete sie auf die Bürotüren, die daraufhin zur Seite glitten und uns eindeutig zu verstehen gaben, dass das Treffen hiermit beendet war.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte Stottlemeyer, als wir das

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