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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Büro verließen. Monk folgte zögernd und warf Breen einen letzten Blick zu.
    »Es sind nicht alle Cornflakes gleich, es gibt große Unterschiede«, sagte er. »Das können Sie mir glauben.«
    Erst als wir an den Aufzügen standen und außer Hörweite der Empfangsdame waren, wandte Stottlemeyer sich zu Monk um, der in Richtung Treppenhaus ging.
    »Würden Sie mir verraten, warum Sie Breen mit Ihren Fragen gelöchert haben?« Stottlemeyer drückte wütend auf den Liftknopf. »Und sagen Sie nicht, weil er die falsche Sorte Desinfektionstücher benutzt und nicht nach unten ins Foyer kommen wollte.«
    »Er ist es.« Monk zog die Hand in den Ärmel zurück und öffnete die Tür zum Treppenhaus.
    »Er ist was?«
    »Er ist der Mann, der Esther Stoval umgebracht hat«, antwortete er. »Er ist es.«
    In diesem Moment kam unser Aufzug an, und Monk verschwand ins Treppenhaus. Der Captain wollte ihm schon nachlaufen, da bekam ich ihn am Ärmel zu fassen, um ihn zurückzuhalten.
    »Wollen Sie ihm wirklich dreißig Etagen lang nachlaufen?«, fragte ich. »Das hat auch noch ein paar Minuten Zeit.«
    Stottlemeyer sah mich an, seufzte resigniert und betrat die Aufzugskabine. »Manchmal könnte ich ihn umbringen«, murmelte er. »Es wäre ein Mord, der sich rechtfertigen ließe.«
     
     
    Nachdem Stottlemeyer im Büro angerufen hatte, um Disher anzuweisen, er solle Breens Alibi überprüfen und etwas über den Zugräuber Roderick Turlock in Erfahrung bringen, gönnten wir uns ein gemütliches Mittagessen in der Boudin Bakery im Foyer das Hauses.
    Wir bestellten beide Bostoner Muschelsuppe in einer Schale aus frischem Sauerteigbrot, dann suchten wir uns einen Platz am Fenster, wo wir die Buchhalter, Börsenmakler, Banker und die Obdachlosen beobachten konnten.
    Wir unterhielten uns über unsere Kinder, über die Schulen, die sie besuchten, und darüber, dass Kinder heutzutage nicht mehr einfach nach draußen gingen und auf der Straße spielten, sondern dass sie Termine mit anderen Kindern vereinbarten. Ich weiß, das klingt alles sehr banal und sicher auch langweilig. Deshalb erspare ich Ihnen auch die Einzelheiten dieser Unterhaltung.
    Es gibt aber einen Grund, weshalb ich das überhaupt erwähne: Es war das erste Mal, dass wir beide uns richtig unterhielten, und auch wenn es nichts Tiefschürfendes oder sehr Persönliches war, ging es doch endlich einmal nicht um Monk, um Morde und um die Polizeiarbeit. Es ging um das ganz normale Leben.
    Ich glaube, als wir dasaßen und unsere Suppe löffelten, sah ich Leland Stottlemeyer zum ersten Mal als Menschen, nicht als Cop. Wir hatten einen Tisch ausgewählt, an dem Monk uns sehen musste, wenn er das Foyer erreichte. Das geschah gut eine halbe Stunde später, nachdem sich im dreißigsten Stock unsere Wege getrennt hatten.
    Er kam aus dem Treppenhaus gewankt, als hätte er gerade zu Fuß die Mojave Wüste durchquert. Er machte die beiden obersten Hemdknöpfe auf, dann schlurfte er hinüber zu Flo's Floral Designs, ohne von uns Notiz zu nehmen.
    »Glauben Sie, er hat uns gesehen?«, fragte Stottlemeyer.
    »Ich weiß nicht.«
    Keiner von uns stand auf, um nach ihm zu sehen. Erstens hatten wir unsere Suppe noch nicht aufgegessen, und zweitens war klar, dass er an uns vorbeigehen musste, wenn er das Gebäude verlassen wollte. Sein Auftauchen setzte unserer Unterhaltung ein jähes Ende, da wir beide schweigend zum Blumenladen sahen und abwarteten, was als Nächstes geschehen würde.
    Nach ein paar Minuten kam er wieder zum Vorschein, bewegte sich mit einem schönen Blumenstrauß auf unseren Tisch zu und sank auf den freien Stuhl.
    »Wasser«, krächzte er.
    Ich gab ihm eine Flasche Sierra Springs, er trank sie aus und sackte auf seinem Platz weiter in sich zusammen.
    »Wie war der Weg nach unten?«, fragte ich.
    »Belebend«, antwortete Monk.
    »Und für wen sind die Blumen?«, wollte Stottlemeyer wissen.
    »Für Sie.«
    Monk gab dem Captain den Strauß, und der sah sich die Blumen verwirrt an. Ich zweifelte daran, dass er das wundervolle Arrangement aus Lilien, Rosen, Orchideen und Hortensien zu schätzen wusste.
    »Soll das irgendeine Art von Entschuldigung sein?«
    »Das ist ein Beweis, dass Lucas Breen des Mordes schuldig ist.«
    Wieder betrachtete Stottlemeyer die Blumen, dann sah er Monk an. »Verstehe ich nicht. Was haben die Blumen damit zu tun?«
    In dem Moment erkannte ich den Strauß wieder. Ich hatte ihn schon einmal gesehen, und ich wusste auch wo.
    »Ich habe mit Flo gesprochen.«

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