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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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war.
    Ich wollte eigentlich wegen dieser Bemerkung mit ihr schimpfen, aber Monk hatte ihr respektloses Verhalten gar nicht bemerkt. Er saß aufrecht am Tisch, ging seinen Gedanken nach und zuckte wiederholt mit den Schultern, als würden sie nicht richtig sitzen.
    Julie stampfte davon und schmiss die Tür hinter sich zu, doch dieser dramatische Abgang ging an mir vorüber, da ich Monk beobachtete. Ich wusste, was seine Zuckungen auf dem Stuhl zu bedeuten hatten: Die Fakten fügten sich zusammen.
    Er wusste, was Breen am Tatort vergessen hatte.
    Und mir entging auch nicht, dass dieser Durchbruch nicht in einer für ihn herrlich sterilen Umgebung voller Einsamkeit, Sauberkeit und Ordnung stattfand, sondern in meiner unaufgeräumten Küche mitten im typischen Zwist am Frühstückstisch zwischen einer klar denkenden, vernünftigen Mutter und ihrer gestörten, irrationalen Tochter.
    »Haben Sie einen Computer mit Internetzugang?«, fragte Monk.
    »Sicher«, gab ich zurück. »Es ist ja nicht so, als würden wir in einer Höhle wohnen.«
    Ich bereute meine Bemerkung sofort, da ich wusste, er würde sie als Anspielung verstehen. So war es aber gar nicht gemeint, vielmehr hatte ich einen Moment lang vergessen, dass Monk keinen Internetzugang in seinem Haus hat. Er fürchtet sich davor, sich ein Computervirus einzufangen, weshalb er auch keinen Computer hat.
    Ich ging in mein Zimmer, holte meinen Laptop und stellte ihn auf den Küchentisch. Ich habe einen Nachbarn, der ein Computerfreak ist und sein Geld damit verdient, dass er von seiner Wohnung aus Internetseiten für andere Leute entwirft. Er hatte Mitleid mit uns, und seitdem dürfen wir über sein Netzwerk schnurlos seine Highspeedverbindung mitbenutzen. Ich konnte innerhalb von Sekunden ins Netz gehen.
    »Wonach suchen Sie?«, fragte ich Monk.
    »Können Sie so detailliert wie möglich herausfinden, wie am Freitagabend das Wetter in San Francisco war?«
    Das war nicht besonders schwer. Ich hatte auf etwas Komplizierteres gehofft, um angeben zu können, wie gut ich mich im Internet zurechtfinde.
    Ich fand mühelos eine Seite, auf der Wetterdaten gesammelt wurden, wählte den Freitagabend in San Francisco aus, und dann präsentierte ich Monk, was es alles zu erfahren gab: Temperatur, Regenmenge, Feuchtigkeit, Taupunkt, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Windkältefaktor, Dopplerradar, außerdem dreidimensional animierte Darstellungen des Nebels und der Bewegung des Jetstream.
    »Können Sie mir Stunde für Stunde zeigen, wann es geregnet hat?«
    Es war nicht ganz so beeindruckend wie der Nebel in 3-D, aber ich konnte ihm den Regen in Form von Grafiken präsentieren – tod-lang-wei-li-gen Grafiken. Sie hätten es wenigstens mit ein paar animierten, über den Bildschirm laufenden Regentropfen aufpeppen können , dachte ich.
    »Sehen Sie«, rief er begeistert. »Bis etwa 21:30 Uhr herrschte abwechselnd Regen und Nieselregen, und dann regnete es bis um zwei Uhr in der Nacht gar nicht mehr.«
    Wie aufregend , dachte ich, sagte stattdessen aber: »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Das werde ich Ihnen zeigen«, antwortete Monk. »Können Sie nach den Fotos von Lucas Breen suchen, die uns Disher gezeigt hatte?«
    Nach kurzer Suche hatte ich ein Dutzend Fotos von der Website der Veranstaltung selbst, von ein paar Zeitungen und ein paar Promiklatsch-Blogs gefunden (von denen ein Blog spekulierte, Mrs Breens Reise nach Europa am Morgen nach der Party diene einer »weiteren Gesichtsauffrischung« in einer Schönheitsklinik in der Schweiz).
    Es waren die Fotos, die wir bereits gesehen hatten. Sie zeigten Breen, wie er im strömenden Regen mit seiner Frau im Excelsior eintraf, und wie die beiden gegen Mitternacht mit dem Gouverneur die Veranstaltung verließen.
    Monk zeigte auf den Bildschirm. »Als Breen eintraf, regnete es. Man sieht, dass er seinen Mantel trägt und unter dem Regenschirm bleibt.«
    Dann deutete er auf ein anderes Foto. »Hier hat er den Schirm unter den Arm geklemmt und trägt keinen Mantel.«
    »Weil es nicht mehr regnet.«
    »Ja, aber wo ist sein Mantel? Warum trägt er ihn nicht über dem Arm?«
    Gute Frage. Angesichts dessen, was geschehen war, fiel mir nur eine Antwort ein. »Er hatte ihn in Esther Stovals Haus zurückgelassen.«
    »Aus dem Wetterbericht wissen wir, dass es bis 21:30 Uhr geregnet hat. Also muss er seinen Mantel getragen haben, als er das Hotel verließ und zu Esther ging«, sagte Monk. »Vermutlich hat sie gesagt, er solle den Mantel an die

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