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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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das, was du brauchst, um glücklich zu sein. Glaub ja nicht, dass dies alles hier einfach für uns ist. Für keinen von uns. Sei klug und tu, was dir dein Herz sagt.« Sie stieß ihr Glas an meins und ging.
    Als Kathryn fünf Minuten später auftauchte, hatte ich diese bizarre Begegnung noch immer nicht ganz verdaut. Ich riss mich von dem Casanova im Holzfällerhemd los, stand auf und umarmte Kathryn.
    Während wir darauf warteten, dass uns ein Tisch zugewiesen wurde, sagte Kathryn: »Du Schlimme.«
    »Was? Wieso?«
    »Schau dich doch an! Du bist heißer als heiß!«
    »Und du hast dich wieder mal verspätet. Eigentlich müsste ich dich schimpfen. Ich bin schon angemacht worden. Konnte den Kerl gar nicht mehr loswerden.«
    »Nun ja, du stehst kurz vor einer offiziellen Trennung.Wahrscheinlich hängt an dir irgendwo ein unsichtbares Schild, auf dem steht: Bin wieder zu haben.«
    »Hör auf, mich zu foppen. Ich wollte einfach mal gut aussehen. Für mich . Und niemanden sonst.«
    »Wie du meinst.«
    Im Restaurant knisterte es vor Energie. Gutaussehende Männer aller Altersgruppen in legeren schwarzen Rollis saßen lachend an den Tischen, in jedem Arm ein hübsches Mädchen. Dazwischen Grid -Bewohner, die in ihrer aufgemotzten Cowboytracht total lächerlich aussahen. Große, langbeinige Blondinen mit wilden Texas-Locken, hochhackigen Cowboystiefeln, knallengen Jeans und Chinchillawesten flatterten von Tisch zu Tisch. Überall wurde Dampf abgelassen. Die sexuelle Energie war beinahe greifbar.
    Ein unglaublich gutaussehender Kellner kam an unseren Tisch und verteilte die Speisekarten. Er versicherte uns lächelnd, er würde sich höchstpersönlich um unser Wohl kümmern.
    »Du könntest es dir einfacher machen und mit ihm ins Bett gehen. Er hat sich gerade freiwillig gemeldet.«
    »Nein. Ich falle doch nicht auf den Kellner herein.«
    »Na gut, dann sparst du dich eben für Peter auf. Hat Phillip auch nur die leiseste Ahnung?«
    »Er weiß ja kaum seinen Namen. Nennt ihn immer nur den Hippie.«
    »Und? Wie ist der letzte Stand? Mit Phillip und dir? Hast du schon einen Anwalt hinzugezogen?«
    »Ich denke da eher an einen Schlichter, einen Vermittler. Und dass es offiziell aus ist, werde ich ihm nach unserer Rückkehr mitteilen. Vielleicht gleich am Montagabend.«
    »Das hab ich doch schon mal gehört. Bist du dir wirklich sicher?«
    »Ja. Und es wird ihn nicht mal sonderlich überraschen. Wie ich höre, ist er jetzt mit einem jungen Ding zusammen. Die Sache ist im Grunde klar. Nur das abschließende Gespräch fehlt noch.«
    Kathryn trank ihr Glas aus. »Und wenn du wieder die Panik kriegst, dann denk daran, dass Peter dich liebt. Selbst wenn er nicht zurückruft.«
    »Ich habe Angst, er könnte sich nichts mehr aus mir machen.«
    »Auf keinen Fall. Er verhält sich so, wie er glaubt, sich verhalten zu müssen.«
    »Na ja, aber selbst wenn er sich meldet, ich weiß nicht, wie das mit uns weitergehen soll.« Kathryn schüttelte vehement den Kopf. Ich fuhr stur fort. »Ich möchte ihn nicht als eine Art Vaterersatz für meine Kinder hinstellen oder...«
    »Warum muss es immer gleich so kompliziert sein? Warum kannst du Peter nicht einfach um seiner selbst willen lieben? Weil er ein großartiger Mann ist? Warum musst du gleich mit einer pathologischen Phillip-Ersatz-Theorie daherkommen? Der Mann ist fantastisch. Er liebt deine Kinder. Er liebt dich. Punkt.«
    »Du weißt sehr gut, dass es nicht so einfach ist. Aber es gefällt mir trotzdem, was du sagst.«
    »Dann sieh zu, dass du in die Gänge kommst, wenn du wieder daheim bist. Und das betrifft auch deine berufliche Karriere. Das wird dir guttun.«
    Sie bezog sich auf eine geplante Dokumentarsendung, an der Erik und ich seit zwei Wochen arbeiteten. Er hatte mich aus heiterem Himmel angerufen und um ein Treffen gebeten. Er hatte kaum im Restaurant Platz genommen, als er auch schon eine Mappe zu mir herüberschob - ein Entwurf für eine Dokumentation, in der wir unsere Seite der Theresa-Story erzählen wollten und nicht die, wie er sich ausdrückte, »arschkriecherische, verzuckerte Version der NBS-Anwälte«. Außerdem wollten wir mehr über die Blogger erzählen, die uns hereingelegt hatten.
    Ich wusste, dass Kathryn recht hatte: Es war gut, wieder eine Arbeit, eine Aufgabe zu haben. Und damit wollte ich anfangen, sobald ich zurück in New York war.
     
    Unser Bungalow lag an einem malerischen Bach, wenige Meilen vom Fuß des Aspen Mountain entfernt. Er hatte vier

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