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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Zeitlang schon. Jetzt nicht mehr.«
    Sie trat einen Schritt näher. »Jamie, es tut mir so leid.«
    Ich wich einen Schritt zurück. »Nein, du tust mir leid, Susannah.«
    Sie war schockiert. »Wieso?«
    »Weil es einem glücklichen Menschen nie einfallen würde, mit dem Mann der Freundin zu schlafen. Bei dir stimmt etwas nicht, Susannah. Nicht bei mir.«
     
    II. Zwischenakt
    Der silberne Mercedes S600 kroch langsam durch Red Hook und bog schließlich in eine Seitenstraße, wo er neben einem staubigen alten Subaru anhielt. Unweit davon saßen zwei alte Kubaner in warmen Wintermänteln auf Plastikstühlen vor einem kleinen Straßencafé und spielten Domino. Sie blickten auf, als dieses für die Gegend höchst ungewöhnliche Fahrzeug auftauchte. Sie wussten sofort, dass dies keine Drogendealer waren, die hier ein schnelles Geschäft abwickeln wollten. Da in dieser Gegend mittlerweile überwiegend alte Menschen wohnten, hatten sich die Dealer in andere, lukrativere Stadtviertel zurückgezogen - obwohl sie gelegentlich doch noch hier durchfuhren. Dennoch, die beiden alten Kubaner waren sich sicher, dass dies kein Drogenfahrzeug war.
    » Quien es eso ?«, fragte der eine.
    Der andere zuckte mit den Schultern.
    Hinter dem Steuer saß kerzengerade ein Chauffeur mit Bowler auf dem Kopf. Das hintere Seitenfenster sank herab, und eine mit Goldreifen behangene, schlanke Hand wurde herausgestreckt und deutete aufgeregt auf die Hausnummer 63. »Oscar! Da ist es, da, gleich neben diesen Baracken.«
    Der ältere, weisere der beiden Kubaner klopfte kichernd die Asche von seiner Zigarre.
    Sie riss sich die Verdura-Ohrringe herunter. »Da, legen Sie die ins Handschuhfach.«
    Ein Krokodillederstiefel wurde aus dem Wagen gestreckt, gefolgt von einem schlanken Bein, gefolgt von einer sehr, sehr reichen Frau, die fassungslos ihre Umgebung musterte.
    »Oscar! Beschützen Sie mich! Beschützen Sie das Auto! Wenn ich auch nur eine Ratte sehe und wenn die mich beißt, dann... dann rufen Sie sofort die Platin-Abteilung von Amex an und lassen mich per Rettungshubschrauber aus diesem Dreckloch ausfliegen! Sie haben doch die Nummer?«
    »Auf der Konsole, dort, wo sie immer steht, Madam.«
    »Und drücken Sie auch auf diesen blauen Knopf mit dem Stern drauf, gleich daneben. Ich weiß nicht, wen man da erreicht, aber drücken Sie trotzdem hundertmal drauf!«
    Oscar rannte um den Wagen herum und stützte behutsam ihren Ellbogen, der in einer Hermès-Schalschlinge steckte. »Egal was passiert und wenn Ihnen eine ganze Hundertschaft Polizisten sagt, dass Sie wegfahren sollen - Sie bleiben hier! Sie weigern sich wegzufahren. Sie widersetzen sich der Verhaftung. Sicher werden Sie dafür später ins Gefängnis kommen, aber Sie lassen mich nicht im Stich. Wenn ich hier runterkomme und Sie sind nicht da, dann werde ich überfallen, und irgendwelche Rowdys werden mir meine Lieblingskrokodillederstiefel klauen!«
    »Diese Gegend hier ist vollkommen ungefährlich, Madam«, sagte Oscar beschwichtigend, während er sie zur Tür eines mit braunen Schindeln verkleideten Wohnblocks führte. »Aber ich werde auf Sie warten. Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    »Keine Angst? Hallo! Aufwachen! Das ist hier ja wie in Mad Max !«
    Die sehr reiche Frau klingelte bei Apartment Nummer 5, Bailey.
    »Ja?«
    »Sind Sie das, Peter?«
    »Ja.«
    »Ich bin’s, Ingrid Harris.«
    »Ach du Scheiße.«
    »Das hab ich gehört.«
    »Ich, äh, ich bin im Moment ziemlich beschäftigt.«
    »Ist mir egal. Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Müssen Sie?«
    »Ja! Nein, in Wahrheit wollte ich bloß ein paar gute Bekannte in dem Sozialwohnungsblock nebenan besuchen und dachte, ich schau mal bei Ihnen rein. Hören Sie zu: Das ist was anderes. Ich meine, nicht das, was Sie denken. Ich meine, ich werde Sie nicht anfassen, keine Sorge.«
    Der eine Kubaner versetzte dem anderen einen Stoß mit dem Ellbogen.
    »Äh, ja, äh, danke. Das wäre nett.«
    »Ja. Ich versprech’s. Und jetzt lassen Sie mich rein.«
    Der Türöffner summte.
    Die Frau stieg mit klappernden Absätzen die wackeligen Holzstufen hinauf. Sie dankte Gott für ihren leckeren panamaischen Trainer, der sie immer auf den Stairmaster jagte. Plötzlich wurden im dritten Stock drei Schlösser entriegelt, und eine Tür ging auf.
    Ein adrett gekleideter schwarzer Jugendlicher mit Skimütze und Daunenweste tauchte über ihr auf dem Geländer auf und rannte, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter. Als er sie erblickte, blieb er

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