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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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verkorkste Ehe, es werden also keine Grenzen verletzt. Aber er erzählt mir von seinem Leben, seiner Familie oder von seinem Projekt. Ich lerne ihn also besser kennen und vertraue ihm mehr und mehr.«
    »Wie sehr vertraust du ihm? Ist dir zum Beispiel sein Urteil wichtiger als das deines Mannes? Ich glaube, diese Peter-Sache ist ein Gradmesser für...«
    »Den Zustand meiner Ehe. Ich weiß. Es ist nur... Die Kinder.«
    »Klar.«
    »Ich überlege immer noch, ob Eltern, die den Schein wahren, sich aber nicht mehr lieben, besser sind als eine Scheidung.«
    »Phillip liebt dich immer noch.« Kathryns Stimme war weicher geworden. »Das ist mehr als nur Schein.«
    »Ich weiß. Aber nicht mehr so wie früher.«
    »Na gut. Ich höre auf zu bohren. Aber egal, ob Peter nun bleibt oder geht, wichtiger ist die Tatsache, dass er jetzt dein Leben zu bestimmen scheint und nicht mehr Phillip. Du solltest dir klarmachen, was da abläuft, finde ich.«
    »Okay. Können wir jetzt das Thema wechseln?«
    »Bloß noch ein letztes Mal!« Sie streckte einen Daumen in die Luft. »Nummer eins! Du musst Phillip sagen, dass Peter sich jetzt um seinen Sohn kümmert.« Und dann den Zeigefinger. »Nummer zwei! Oder du wirfst Peter raus, so wie du’s deinem Mann versprochen hast.«
    »Ich hab’s ja kapiert! Ich sag’s ihm schon noch. Bald.«
    »Schreib’s dir hinter die Ohren: Sag es deinem Mann oder werd den Manny wieder los«, erklärte Miles, die Ellbogen auf die Knie gestützt. »Wenn du sagst, du erzählst es ›ihm‹ bald, wen meinst du dann eigentlich?«
    »Das hab ich noch nicht so ganz raus.«

10. Kapitel
    Oh Fabio, Where Art Though?
    In mir kribbelte es vor Freude, während ich mit dem Fuß aufs Gas trat und über die Triborough Bridge sauste. Ich war erfüllt von einem fast überwältigenden Gefühl von Freiheit und Glück …
    Peter trommelte, offensichtlich total relaxt, mit den Fingern zum Rhythmus eines Stones-Songs aufs Armaturenbrett.
    Nur wir beide - und Gussie, der Hund - waren unterwegs zu unserem Strandhaus, um die Skiklamotten und die Skiausrüstung der Kinder zu holen sowie einige Bücher für Phillip.
    Heute war einer von diesen Tagen, an denen die Sonne jeden Wolkenkratzer funkeln ließ und die Skyline von NewYork aussah wie die Zauberstadt Oz. Dies war die Stadt, von der ich als Studentin geträumt hatte. Ich hatte es kaum erwarten können, die Georgetown University und Washington D.C. hinter mir zu lassen - einen Ort, der in mancher Hinsicht provinzieller war als Minneapolis.
    Goodman war hinter einer anderen Story her, die Kinder waren in der Schule, und ich erlaubte mir zur Abwechslung mal, einfach nur das Leben, den Augenblick zu genießen. Glücklich zu sein, wie meine Eltern es sich immer wünschten.
    Es war neun Uhr vormittags und ein ganz gewöhnlicher Wochentag, trotzdem herrschte jede Menge Verkehr. Ich sah im Rückspiegel, wie sich uns ein riesiger Laster näherte, und wechselte rasch auf eine ruhigere Fahrbahn. Ich wollte, dass Peter mich für eine Frau hielt, die sich aufs Autofahren verstand. Ich wollte überhaupt gut vor Peter dastehen. Das wurde mir immer wichtiger. War es vielleicht von Anfang an.
    »Sie können prima mit dem Wagen umgehen.«
    »Voll fett.«
    Peter prustete los und schlug mit der Hand aufs Armaturenbrett.
    Ich streckte ihm die Zunge raus, konzentrierte mich aber sofort wieder auf die Straße. »Was?«
    » Voll fett ?«
    »Ja, voll fett . Das hab ich von Dylan.«
    »Wissen Sie denn überhaupt, was das heißt?« Er sagte das, als wäre ich ein grauhaariges Großmütterchen, das im Schaukelstuhl auf der Veranda sitzt.
    »Sicher weiß ich das. Es heißt so viel wie pfundig!«
    » Pfundig ?« Jetzt kriegte er sich kaum mehr ein vor Lachen.
    »Ja! Das heißt es!«
    »Lady, ›pfundig‹ hab ich schon ewig nicht mehr gehört. Muss nach Woodstock ausgestorben sein.«
    Jetzt kam ich mir wie der letzte Idiot vor.
    »Sie finden mich also alt und uncool, ja?«
    »Wir hätten fast zusammen auf dem College sein können, also alt nicht. Aber uncool? Kann schon sein.«
    Ich schlug ihm mit dem Handrücken gegen die Schulter. Er grinste mich an, und mir fiel zum ersten Mal auf, dass er ein Grübchen in der linken Wange hatte, wenn er lächelte. Ich war noch nie richtig mit ihm allein gewesen, nicht so wie jetzt, immer waren die Kinder um uns herum, oder Carolina oder Yvette. Gott, ich genoss es in vollen Zügen. Als Peter neulich angeboten hatte, mir bei dieser Sache zu helfen, hatte Yvette mir über

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