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Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Titel: Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Kickers
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Aufzeichnungen mit der Himmelsrichtung, die darauf
angegeben war. Seine
silbergraue
Kollegin beobachtete
inzwischen
eher ängstlich die
Umgebung. Lola, die neben ihr stand, fand das übertrieben. Offenbar hatte diese Katze Angst
vorm schwarzen Mann. Dennoch hatte auch sie das Gefühl, dass sie hier unten nicht allein
waren. Diese Annahme wurde auch gleich bestätigt.
    „Hamm´s a Tokajer für a durstiges Spinnerl?“, kam eine zarte Stimme
aus Richtung
Deckenbalken. Sie blickten nach oben und sahen ein achtbeiniges, stark behaartes Geschöpf
von herab schweben. Die Spinne erkannte jetzt Melody und grüßte sie höflich „Servus, gnä´
Frau! I hoab ganz vergess´n, mi beim letzten Mal vorzustellen. Eduard Arachnide is mei
Name.“ Bei seiner Ansprache begann Melody erneut zu zittern.
    „Mach
doch einfach die Augen zu, wenn du solcheAngst vor Spinnen hast“, gab Lola ihr den
guten Rat und knuffte sie freundschaftlich in die Seite. Melody befolgte ihn. Ich sehe nichts,
dann sieht die Spinne mich auch nicht, versuchte sie sich innerlich einzureden, während sie
ihre schönen, goldgrünen Augen fest zusammenkniff, obwohl sie versucht war, ein klein
wenig zu blinzeln. Zumindest das Zittern hörte auf.
    „Also, hm, ich habe keine Ahnung, ob der Major hier Tokajer lagert
e“, erwiderte Pattapu den
Spinnengruß ziemlich ratlos. „Wir sind eher auf der Suche nach einer Geheimtür oder etwas
ähnlichem.“
Die Spinne kicherte.„Mei, doch net in der Woand, ihr Depperten, im Boden müsst´s
schau´n.“
     
„Im Bo – schnööööö“
    Melody gluckste hinter ihm. Erst hörte es sich an wie ein Schluckauf. Dieses Glucksen
steigerte sich zu einem unterdrückten Lachen und plötzlich platzte es aus ihr heraus. Sie
konnte einfach nicht mehr an sich halten und rollte sich kichernd über den staubigen Boden,
wobei ihr Fell eine schmutziggraue Farbe annahm. Pattapu sah sie strafend an. Na, wenigstens
wird sie eine Menge Fellpflege brauchen, bis sie ihre alte Farbe wieder hat , dachte er voller
Genugtuung und blickte dann hinüber zu dem Rattenmädchen.
    Lola lächelte ihn steif mit ihren überlangen Vorderzähnen an, wobei nicht feststand, ob es
sich nicht eher um ein hämisches Grinsen handeln könnte. Eduard betrachtete das Verhalten
seiner neuen Bekannten eher distinguiert von oben herab baumelnd. „Damische Bazis,
damische“, murmelte er, krabbelte an seinem Faden wieder an die Decke und verzog sich in
sein Netz. Diese Ausländer waren ihm schlichtweg suspekt.
    Mr. P. ignorierte die immer noch kichernde Melody und Lolas steifes Grinsen, um den
Kellerboden abzusuchen. Er schob etliche Kartons und leere Körbe beiseite, bis er schließlich
im Boden eine Falltür mit einem eisernen Zugring entdeckte.
    „Los, ihr müsst mir helfen!“, forderte er die beiden anderen Tiere auf. Deren Neugier war
geweckt. Die Spinne hatte also recht gehabt. War das der Geheimgang? Mit gemeinsamen
Kräften gingen sie ans Werk und beim dritten Versuch gelang es schließlich, die schwere
Türe hochzuheben. Pattapu stemmte sich von einer Seite dagegen, während Melody und Lola
gegenüber am Ring zogen. Lola hing mehr daran, als dass sie zog, aber sie bemühte sich aus
besten Kräften. Als die Türe zurückschlug, rutschte der rote Kater aus und fiel kopfüber in das
viereckige Loch. Melody und Lola schrien erschrocken auf. „Nichts passiert“, brummte es aus
der Tiefe und:„Kommt runter. Hier ist eine Treppe!“
    Die Katze und die Ratte hatten diese bereits entdeckt und folgten ihrem Kameraden in die
Tiefe. Sie fanden sich in einem höhlenartigen Raum wieder, von dem ein halbhoher Gang
weiter in die Hügel hinein führte. „Wir haben ihn gefunden“, flüsterte Lola stolz.
Pattapu nickte. „Beeilen wir uns, wir sollten vor dem Abendessen zurück sein, sonst schlägt
Rosie Alarm.“
    Hoffentlich gibt es hier nicht noch mehr Spinnen, seufzte Melody innerlich, fügte sich aber in
ihr Schicksal und lief hinter dem Kater her. Außerdem wollte sie nicht als feige gelten. Die
Ratte bildete das Schlusslicht. Die drei Tiere durchwanderten die Gänge, in denen ein Mensch
nur gebückt hätte gehen können. Sie zogen sich scheinbar unendlich durch die Dunkelheit. Es
handelte
sich
ganz
offensichtlich um einen künstlich angelegten
Fluchtweg, der vom
Herrenhaus auf dem Hügel bis hinunter ins Dorf führten. Pattapu hatte keine Ahnung, wie
viele Kilometer das waren, aber ihm taten bereits die Füße weh, als sie sich plötzlich in

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