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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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zuckten über eine Skala. Als alles bereit schien, legte der Schrubbler drei Hebel um und drückte auf einen Knopf. Ein rotes Licht erschien, viel größer als die anderen, und ein Horn stieß dreimal ein warnendes, ohrenbetäubend lautes Tuten aus. Alle anderen Schrubbler unterbrachen daraufhin ihre Arbeit und wandten sich um. Der Schrubbler an der Maschine betätigte einen letzten Schalter und trat dann hastig ein paar Schritte zurück.
    Ein lautes Grollen war zu hören, dann spuckte die Maschine einen Dampfschwall aus, und überall begannen Lichter zu blinken. Rund um den Behälter, in dem das Plastikkätzchen in seiner Klappe lag, schien die Luft zu flimmern. Und ganz plötzlich war alles wieder so wie zuvor.
    Mit seiner Zange öffnete der Schrubbler die Klappe, aber in der kleinen Brennkammer schwebte nur noch ein dünner Rauchfaden, und als der sich auflöste, gingen alle wieder an ihre Arbeit.
    Darwen wandte sich an Motte, und in seiner Stimme lag nun etwas Drängendes. »Als wir uns zum ersten Mal trafen, da hast du mir gesagt, ich sei in Gefahr, weil Menschenkinder von den Schrubblern gejagt würden und wir irgendwie begehrt seien. Was hast du damit gemeint?«
    »Schrubbler verabscheuen all das, was sie als ihr Gegenteil wahrnehmen«, erklärte Motte schlicht. »Alles, was aus eurer Welt kommt, ist ihnen fremd – erst recht alles, was mit Liebe, Fantasie oder Vertrauen zusammenhängt, denn so etwas kennen die Schrubbler überhaupt nicht.«
    Liebe, Fantasie, Vertrauen. Ihr Gegenteil.
    Darwen dachte angestrengt nach und versuchte, sich alles in Erinnerung zu rufen, was er in Naturkunde über Gegensätze gelernt hatte, über die positive und negative Seite von Magneten und Batterien, über Protonen und Elektronen. Er dachte an den Comic, den er bei Rich gelesen hatte, als sie beide an ihrer Blide gearbeitet hatten – Antimaterie im Einsatz – und an die wissenschaftliche Grundlage der Geschichte um Antimatter Boy , die Rich ihm erklärt hatte.
    Eine Antwort nahm in seinem Kopf Gestalt an, und während er weitergrübelte, ließ er die kleinen Feuerklappen in der großen Hauptmaschine nicht aus den Augen. Er dachte an den kleinen Weidenkorb, der neben dem Ofen im Keller der Hillside stand. All diese kleinen Dinge, diese geliebten und geschätzten Dinge, aufgeladen mit Liebe und Vertrauen und Fantasie, waren nicht nur anders als die Schrubbler, sie waren tatsächlich ihr genaues Gegenteil.
    Wie Antimaterie.
    Was hatte Rich gesagt? Wenn man normale Materie und Antimaterie vermischte, zerstörten sie sich gegenseitig? Aber hatte er nicht auch gesagt, dass es eine Möglichkeit gab, beide so aufeinanderprallen zu lassen, dass ein enormer Energieschub entstand?
    »Was wäre, wenn …«, begann er langsam, während er all diese Puzzleteilchen gedanklich zu einem Ganzen zusammensetzte. »Was, wenn die Schrubbler gelernt hätten oder man ihnen gezeigt hätte, ihr absolutes Gegenteil nicht nur zu zerstören, sondern irgendwie so zu verarbeiten, dass daraus Energie entsteht? Was, wenn sie eine Maschine gebaut hätten, die so funktioniert wie dieses Labor in Genf, von dem Rich erzählt hat? Für die Schrubbler sind Sachen aus meiner Welt, die von den Kindern, denen sie gehörten, richtig geliebt wurden, echte Antimaterie. Und damit ihr absolutes Gegenteil. Das ist es. Das ist hier geschehen! Die Schrubbler stehlen irgendwie Dinge aus meiner Welt, die mit Liebe aufgeladen wurden, stecken sie in eine Maschine, in der sie auf ›Materie‹ aus dieser Welt prallen, und produzieren auf diese Weise eine Energie, die sich der Kontrolle der Wächter entzieht – eine so enorme Energie, dass man sie nutzen kann, um die Pforten zwischen unseren Welten zu öffnen.«
    Motte, die ihn müde umschwirrt hatte, hielt inne und starrte ihn an. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, aber ihre winzigen Augen waren erfüllt von neuer Angst.
    »Motte«, sagte Darwen, »ich muss die Wächter sprechen! Wie kann ich zu ihnen gelangen?«
    »Sie sitzen in ständigem Rat vereint in einem weit entfernten Tal. Nur ganz bestimmte Tore können dich dorthin bringen.«
    »Welche? Kann ich von der Bergkuppe dorthin?«
    »Früher einmal schon«, sagte die Talfee. »Aber inzwischen hat der Nebel ganze Gebiete verschluckt, mitsamt der Portale, die sich dort befanden. Das alte Netz ist zerstört. Es gibt ganze Regionen, die von hier nicht mehr zu erreichen sind. Die Ratskammer der Wächter gehört dazu.«
    »Dann muss ich einen anderen Weg finden«, sagte

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