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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: A.J. Hartley
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keine Ahnung haben, was da aus der Nacht auf sie zukommt? Was ist mit denen? Verdammt, was ist mit den Kids, die wir nicht leiden können? Sie sind eingebildet und gehässig und egoistisch, aber beschließen wir deswegen, nichts zu tun, während sie in Stücke gerissen werden? Sie lachen über deine Sprache, aber setzt du dich deswegen hin und guckst zu, wie sie weggeschleppt und in diese Kapsel gesperrt werden, wo die Schrubbler ihnen das Leben raussaugen, um ihre Maschinen anzutreiben? Denn das ist doch der Zweck von diesem Ding, oder? Es saugt die Energie aus Kindern für die Schrubbler-Maschinen. So wollen sie ihre Invasion schaffen.«
    Darwen wandte den Kopf ab.
    »Oh, dir gefällt es wohl nicht, wenn ich das ausspreche? «, fauchte Alexandra. »Als ob das schlimmer wäre als das, was es tatsächlich tun wird! Dieses Ding wird Kinder töten. Ganz langsam. Und wenn sie erledigt sind, dann stecken die Schrubbler die nächsten Kinder da rein, und es geht von vorne los. Findest du das in Ordnung, Darwen?«
    »Natürlich nicht.« Darwen setzte sich auf. »Aber was kann ich denn tun? Ich bin doch auch nur ein Kind.«
    »Du bist ein Kind«, verbesserte Alexandra. »Ein nur gibt es nicht. Erwachsene sagen so etwas Blödes wie nur ein Kind , und was wissen die schon? Hast du dir mal ihre Welt genauer angesehen? Und du bist kein normales Kind, Darwen. Du bist ein Spiegelokulist. Du hast den Flitterfalk gesehen. Du bist durch den Spiegel getreten. Du hast Mr. Peregrine gerettet. Rich und ich, wir haben dir geholfen, aber das alles war doch dein Ding, Mann. Wir brauchen dich.«
    »Ich bin nichts Besonderes«, erklärte Darwen überzeugt. »Ich bin nicht dazu ausersehen, die Welt zu retten. Ich glaube nicht an diesen Kram.«
    »Na schön«, sagte Alexandra. »Aber die Halloween-Party wird ziemlich viel Schrecken mit sich bringen. Von den drei Menschen auf der Welt, die überhaupt davon wissen, bist du am besten darüber informiert, was durch die Portale über uns hereinbrechen kann. Du bist der Einzige, der uns durch die Tore führen kann, wenn es nötig sein sollte. Also heb dir dein Selbstmitleid für später auf. Du kommst nicht nur mit, du wirst unser Anführer sein.«
    Eine ganze Weile sah Darwen sie nur an, und etwas in ihren Augen – ihr Feuer, das Vertrauen, das sie in ihn setzte – ging ihm unter die Haut und erreichte sein Herz. Er holte tief Luft. Dann stand er auf und nickte, wenn auch fast unmerklich. Sein Blick fiel auf das Fotoalbum, das in der Ecke aufgeschlagen auf dem Boden lag.
    »Bilder von deiner Familie?«, fragte Alexandra.
    Darwen nickte und presste die Lippen zusammen.
    »Nimm es mit«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Sie haben mich verlassen, Alex«, brachte er heraus. »Vielleicht war das nicht ihre Absicht, aber sie haben es getan. Ich muss sie vergessen. Das habe ich schon.«
    Alex machte ein finsteres Gesicht.
    »Dieser Füller, mit dem du immer schreibst«, sagte sie. »Dieses Ding, das du ständig mit Tinte auffüllst, statt dir für zwei Dollar einen Kugelschreiber zu kaufen wie normale Leute.«
    Darwens Hand berührte unwillkürlich seine Tasche. »Was ist damit?«, fragte er kratzbürstig, mied aber ihren Blick.
    »Komm schon, Darwen«, drängte Alex. »Wo hast du ihn her?«
    »Er war ein Geschenk, okay?« Er riss den Füller aus seiner Jackentasche, als wollte er ihn ebenso zornig wegwerfen wie das Fotoalbum. Seine Augen waren wieder ganz hell, und er sprach mit zusammengebissenen Zähnen. »Er gehörte meinem Vater«, sagte er. »An meinem ersten Schultag hat er ihn mir gegeben. Er ist alt und schreibt nicht mehr so gut, und ich muss ihn dauernd aus einem Tintenfass nachfüllen, und die Tinte verschmiert immer und …«
    »Und du hängst daran«, sagte Alex.
    Darwen ließ den Kopf hängen und schwieg. Seine Schultern bebten.
    »Es kann gar nicht sein, dass sie dir egal sind.« Sie hob das Fotoalbum auf und schob es in seine Hand. »Sie sind ein Teil von dir.«
    Darwen nickte wieder, die Augen immer noch gesenkt, und in diesem Augenblick hörte er die Wohnungstür. Seine Tante kam nach Hause.
    »Komm«, sagte Alex und ging voraus in den Flur. »Und nimm das Fotoalbum mit.«
    Seine Tante ließ sich gerade den Mantel von den Schultern gleiten und schleuderte die Pumps von ihren Füßen. Als sie Darwen entdeckte, fuhr sie zusammen.
    »Du hast mich fast zu Tode erschreckt!«, rief sie. »Was machst du denn hier? Ich dachte, du würdest bis zur Party an der Schule bleiben. Geht es dir
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