Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)
Stelle wäre …«
»Deine Eltern, Arkwright?«, lachte Nathan verächtlich. »Das wäre dann aber eine echte Sensation.«
»Meine Tante eben«, sagte Darwen, der den Griff um den Stein verstärkte.
»Oooh«, sagte Barry mit gespielter Angst. »Seine Tante kommt. Was machen wir da bloß?«
Chip stieß sein Maschinengewehr-Lachen aus, und Barry schnitt dumme Gesichter, mit denen er, wie Darwen vermutete, seine Tante darstellen wollte. Nathan lächelte, aber er beobachtete Darwen und seine Freunde genau.
»Was macht ihr da eigentlich?«, fragte er plötzlich. »Und was ist das für ein Ding? Gestern war es noch nicht hier. Habt ihr das gebaut? Wieso wollt ihr es jetzt kaputtmachen?«
»Ich habe einen Draht durchtrennt«, seufzte Rich, der grenzenlos erleichtert klang, weil er keinen Stromschlag bekommen hatte.
»Das will ich mir mal ansehen«, sagte Nathan und trat zum Tor.
»Hey.« Darwen streckte den Arm aus und drückte Nathan die Hand gegen die Brust. »Du solltest besser nicht näher …«
Schweigen breitete sich aus. Barry und Chip machten erwartungsvolle Gesichter.
»Ich hab’s dir gesagt, Arkwright.« Mit einem Ruck fuhr Nathan herum. »Wenn du mich noch einmal anfasst …«
Er gab Darwen einen Schubs.
»Ich habe keine Zeit für diesen Blödsinn«, zischte Darwen. »Hau ab, Nathan. Das ist kein Witz. Morgen können wir …«
»Morgen?«, wiederholte Nathan und schubste Darwen noch einmal und härter, sodass er beinahe das Gleichgewicht verlor. »Wieso nicht jetzt?«
»Weil ich es sage«, brüllte Darwen Nathan jetzt direkt ins Gesicht, und nun war er es, der seinen Gegner zurückstieß. »Hau ab und verschwinde von hier …«
Eigentlich hätte er wissen sollen, dass Nathan zuschlagen würde, aber es war so dunkel und er war so wütend und angespannt, dass er den Hieb nicht rechtzeitig kommen sah. Nathans Faust erwischte ihn oberhalb des linken Auges, und es schmerzte so stark, dass alle anderen Gedanken kurzzeitig aus seinem Kopf wichen. Darwen stürzte nach hinten und prallte mit dem Kopf gegen den Metallrahmen des Tors. Kurz war es ihm, als zuckten Blitze in seinem Kopf, aber dann schoss ihm der Schmerz ins Ohr, und sein Blut geriet in Wallung. Er stürzte sich auf Nathan und holte schwungvoll aus.
Er merkte kaum, dass Chip und Barry ihrem Freund sofort zur Seite sprangen, dass Rich mit seinen großen Händen zupackte und versuchte, die beiden wegzuziehen, und dass Alexandra so wild auf Barry einschlug, dass der vor Überraschung und Schmerz laut schrie.
Ein paar Sekunden später war alles vorbei. Etwas war geschehen, und die anderen zogen sich plötzlich zurück. Darwen fragte sich, wo das blaue Blinklicht herkam, das sich auf Nathans Gesicht spiegelte, und dann hörte er die kurzen Heultöne einer Sirene.
Ein Polizeiwagen kam bis an den Rand der Rasenfläche gefahren. Ein Polizist stieg aus, und ein zweiter ging auf sie zu und leuchtete ihnen mit seiner großen Stablampe entgegen.
»Sofort aufhören!«, rief der Polizist.
Darwen erkannte die Stimme sofort. Es war Officer Perkins.
»Ich habe gesagt, aufhören!«, wiederholte er und kam langsam auf sie zu. Als Darwen den Kopf wandte, sah er Nathan, Chip und Barry in die Dunkelheit flüchten.
»Ihr drei da!«, brüllte Officer Perkins jetzt. »Hiergeblieben! Oh …«, setzte er dann in beinahe amüsiertem Ton hinzu. »Wir kennen uns doch.«
Das Licht streifte Darwens Gesicht.
»Wollt ihr mir vielleicht mal sagen, was ihr hier draußen zu suchen habt? Die Party findet drinnen statt. Und das hier sieht ziemlich stark nach Sachbeschädigung aus. Ihr werdet mit mir mitkommen müssen.«
»Das können wir nicht!«, stieß Rich hervor. »Wir müssen hier bleiben. Dieses … Ding … Es sollte nicht hier sein.«
»Genau«, sagte Darwen. »Es muss abgebaut und ins Gebäude gebracht werden. In Einzelteilen. Es ist ein … äh …«
»Es ist für die Party«, sagte Alexandra. »Es gehört zu den Kulissen auf der Bühne.«
»Da habe ich aber etwas anderes gehört«, sagte der Polizist. »Der Direktor hat uns gemeldet, dass da Kinder auf dem Schulgelände randalieren.«
»Sie können den Hausmeister fragen«, schlug Rich jetzt vor. »Mr. Jasinski. Der wird Ihnen das bestätigen.«
»Ihr werdet mit mir mitkommen müssen«, erklärte Officer Perkins ungerührt. »Die Sache mit deinem Onkel tut mir wirklich sehr leid«, setzte er zu Darwen gewandt hinzu, »aber das ist keine Entschuldigung …«
»Ich kümmere mich ab jetzt um die
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