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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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hatten sie in der Küche keinen Strom. Keine Ahnung, wie Mad das gemacht hat, aber seitdem kriegt sie jeden Tag ohne Probleme ihre vegetarischen Mahlzeiten.«
    »Und sie heißt Mad, wie ›verrückt‹?«, fragte Darwen.
    »Von Madhulika«, erklärte Alexandra.
    Nach der Klassenversammlung gingen die Schüler zu ihren Nachmittagsveranstaltungen, und Darwen folgte Rich zu den Umkleiden, wo er sich eine alte Jeans, ein T-Shirt und ein paar alte Turnschuhe anzog. Rich erzählte von einem Spiel der Falcons im Georgia Dome und davon, dass ihn sein Vater einmal zur Besichtigung einer Backwarenfabrik mitgenommen hatte, wo sie frisch glasierte, heiße Donuts direkt vom Fließband hatten essen dürfen. Während er redete, führte er Darwen zum zentralen Innenhof, öffnete eine Tür, die auf den Rasen hinausführte, und dann unterhalb des Uhrenturms eine weitere. Darwen warf einen Blick auf das Zifferblatt. Er würde lange genug bei Rich bleiben, um sein Interesse zu zeigen – höchstens eine halbe Stunde. Dann musste er unbedingt ins Einkaufszentrum.
    Im Turm war es dunkel und muffig. Eine kleine Treppe führte in eine Art Keller.
    »Dürfen wir überhaupt hier rein?«, fragte Darwen. Er wollte nicht noch mehr Ärger bekommen.
    »Mr. Jasinski hat mir erlaubt, dass ich mir hier Werkzeug hole«, sagte Rich. »Für die Ausgrabungen. Wahrscheinlich soll er das nicht, aber solange die Lehrer es nicht mitbekommen, ist es in Ordnung.«
    Er zog an einer Schnur, und der Raum wurde von einer nackten Glühbirne erhellt, die von der Decke baumelte. An einer Wand war eine Werkbank angebracht, und zwei große Werkzeugkästen und ein paar Schränke standen neben einem uralten eisernen Kanonenofen. Es roch nach feuchtem Sägemehl.
    »Du, Darwen, wegen unserem Projekt in Naturkunde«, sagte Rich. »Dem Baseballwerfer. Soll ich da mal ein paar Pläne zeichnen?«
    »Von mir aus gerne«, sagte Darwen, der an ganz andere Dinge dachte. »Ist Alexandra damit auch einverstanden?«
    Rich winkte ab.
    »Ihr ist egal, was ich mache, solange sie später die Farbe aussuchen darf«, sagte er. »Hier, guck dir das mal an.« Er zog eine Streichholzschachtel und einen zehn Zentimeter langen Magnesiumstreifen aus seiner Tasche. »Mr. Iverson hat gesagt, ich könnte ihn mitnehmen. Willst du ihn anzünden?«
    »Hast du schon mal etwas ganz und gar Unwahr scheinliches gesehen?«, fragte Darwen unvermittelt, ohne auf Richs Frage einzugehen. »Etwas, das du dir nicht erklären konntest und worüber du auch nicht reden wolltest, weil sonst alle gedacht hätten, du wärst bekloppt?«
    »Man kann alles erklären. Wenn man aus dem richtigen Blickwinkel hinguckt, jedenfalls. Die Realität ist wissenschaftlich.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Darwen und fragte sich, ob Rich das auch gesagt hätte, wenn sein Schrank die Eingangstür zu einem Wald voller Ungeheuer gewesen wäre.
    »Wieso?«, fragte Rich nun und reichte Darwen einen Spaten. »Was hast du denn gesehen?«
    »Oh«, sagte Darwen und zuckte die Achseln, als hätte seine Frage keinen besonderen Grund gehabt. »Nix. Äh, ich meine, nichts.«
    Mr. Iverson wartete hinter der Turnhalle auf sie. Dort hatte man unter einer großen, hellblauen Plane ein viereckiges Stück Rasen mit Flatterband abgesperrt und die Grasnarbe abgetragen.
    »Georgia-Lehm«, sagte Rich und zog Einführung in die praktische Archäologie hervor. »Sehr gut zur Herstellung von Ziegeln geeignet, taugt aber sonst nicht viel.«
    »Ich freue mich, dass wir ein neues Mitglied haben!«, begrüßte Mr. Iverson jetzt Darwen. »Richard hat diese faszinierende Theorie, laut der dieses Land eine heilige Stätte der Muscogee-Indianer gewesen ist. Sollten wir wirklich auf eine Begräbnisstätte stoßen, müssten wir natürlich sofort mit der Arbeit aufhören. Wir wollen schließlich keine Gräber schänden. Wenn du einen Knochen findest, dann sagst du mir sofort Bescheid, okay?«
    Darwen fand die Vorstellung ziemlich aufregend und nickte. Nach Nathans abfälligen Kommentaren war es schön zu hören, dass jemand wie Mr. Iverson Richs Ideen ernst nahm.
    Rich hatte eine Schubkarre aus dem Geräteschuppen des Hausmeisters geholt und damit die Werkzeuge aus dem Keller herangeschafft. Er trat nun in die Absperrung und machte sich mit einer Schaufel ans Werk, die allenfalls dazu geeignet schien, ein paar Sandburgen zu bauen.
    »Können wir nicht etwas Größeres nehmen?«, fragte Darwen und sah auf seine Uhr. »So brauchen wir doch ewig.«
    »Uns könnte aber auch

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