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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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wenig Zeit zum Nachdenken erkauft, aber er hatte Angst, dass die Freundschaft mit Rich darunter gelitten hatte. Eines war klar: Er hatte recht gehabt. Es gab eine Verbindung zwischen Silbrica und der Schule.
    Noch bevor die Nacht vorüber war, würde er mehr darüber wissen.

K A P I T E L 1 5

    Während seine Tante das Abendessen vorbereitete, saß Darwen in seinem Zimmer, untersuchte den uhrwerkartigen Apparat, den Mr. Peregrine ihm gegeben hatte, und sah seine Notizen durch. Er hob das T-Shirt, das über dem Spiegel hing, aber die Sonne würde erst in einer Stunde untergehen, und daher sah er nur sein eigenes Gesicht. Im Wörterbuch schlug er die Worte »Schrubbler« und »Talfee« nach, aber sie standen nicht drin. Eine Weile las er, aber da er sich nicht konzentrieren konnte, nahm er sich lieber seine Hausaufgaben vor. Sumners hatte ihm zwei Extraseiten Aufgaben aufgebrummt, angeblich, um ihm beim »Aufholen« zu helfen, aber Darwen vermutete, dass er das eher aus reiner Gehässigkeit getan hatte.
    Na schön, dachte er. Dann mache ich sie eben, damit er keinen Grund zum Meckern hat.
    Aber das war leichter gesagt als getan. Darwen begriff Algebra einfach nicht. Er konnte mit Plus und Minus rechnen, malnehmen und teilen, aber sobald Buchstaben ins Spiel kamen, kam er ins Schwimmen. Wozu brauchte man Buchstaben, wenn sie keine Wörter ergaben? Wieso sollte es ihn interessieren, was gleich X war, wenn dieses Kreuz keinen verborgenen Schatz markierte? Oder einen Zauberspiegel?
    Wieder überprüfte er den Stand der Sonne. Sie schien noch.
    Er legte die Matheaufgaben beiseite und dachte über das Skelett nach, das er und Rich gefunden hatten, und er fragte sich, ob es ein Fehler gewesen war, Mr. Iverson nichts davon zu erzählen. Noch einmal sah er zum Spiegel hinüber – dann rief ihn seine Tante zum Essen.
    Im Zimmer nebenan wartete eine beunruhigende Überraschung auf ihn. Der Tisch war für zwei weitere Personen gedeckt, und seine Tante hatte eine Flasche Wein entkorkt.
    »Kommt jemand zu Besuch?«, fragte Darwen besorgt und hoffte, dass sich seine nächtliche Mission deswegen nicht verzögern würde.
    Seine Tante warf ihm einen leicht verwunderten Blick zu, konzentrierte sich dann aber gleich wieder auf ihren Blackberry.
    »Aber natürlich, Darwen«, sagte sie. »Die Mutter deiner Freundin hat mich angerufen und gesagt, ihr hättet ein Treffen vereinbart, um gemeinsam an einem Schulprojekt zu arbeiten. Es wäre zwar schön gewesen, wenn du mir das vorher angekündigt hättest, aber ich freue mich sehr, deine Freunde kennenzulernen.«
    »Meine Freundin?«, fragte Darwen perplex. »Wer?«
    »Alexandra«, antwortete Tante Honoria. »Wusstest du nicht, dass ihr euch für heute verabredet hattet?«
    »Ich wusste nicht, dass wir uns überhaupt verabredet hatten«, sagte Darwen. »Willst du mich auf den Arm nehmen oder kommt Alexandra tatsächlich?«
    »Jetzt bin ich ein bisschen verwirrt.« Tante Honoria sah ihn an. »Hast du ihr nicht meinen Namen gegeben und ihre Mutter gebeten, mich anzurufen?«
    »Ich habe ihr gesagt, wie du heißt«, erklärte Darwen, dem allmählich das ganze Ausmaß der Katastrophe klar wurde, »aber ich habe nicht gedacht …«
    »Magst du sie nicht?«, fragte seine Tante, die plötzlich sehr angespannt wirkte. »Ich dachte, du magst sie. Du hast doch gesagt, sie sei deine Freundin. Ich kann absagen. Ich kann ihre Mutter anrufen und sagen, du … du seist krank. Oder ich sei krank. Irgendwas …«
    Tante Honorias Panik – und die Enttäuschung, die er dahinter wahrnehmen konnte – ließen Darwen einlenken.
    »Es ist in Ordnung. Sie ist in Ordnung. Nervig, aber schon okay.« Und weil er merkte, dass es seine Tante glücklich machen würde, es zu hören, setzte er hinzu: »Danke, dass du das arrangiert hast.«
    Ein schwaches Lächeln zog über ihre Lippen, und sie stützte den Kopf in die Hand.
    »Ich dachte nur, es sei gut, Freundschaften zu schließen, weißt du …«, sagte sie. »Tut mir leid, Darwen. Ich bin nicht besonders gut, wenn es um solche Sachen geht.«
    »Ist schon okay«, sagte er und wich ihrem Blick ein wenig aus. »Und du auch. Es ist eben nur …«
    »Ich bin nicht deine Mom«, sagte sie. »Ich weiß.«
    »Nein, das ist es nicht«, erwiderte Darwen so schnell und so entschieden, dass seine Tante blinzelte und sich überrascht zurücklehnte. »Ich meine, es ist nur … es ist Alexandra . Sie ist so …« Aber er fand nicht die richtigen Worte, und als der Türsummer sich

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