Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
Vom Netzwerk:
bemüht und fuhr dann wieder durch und durch Nordenglisch fort: »Mein Akzent is’ immer am stärksten, wenn ich fix und alle bin.«
    »Fix und alle?«
    »Ganz und gar durcheinander, aufgeregt«, verbesserte er sich.
    »Wir sind hier an der Hillside Academy«, sagte seine Lehrerin und richtete sich zu voller Größe auf. »Hier«, fügte sie mit ernster Stimme hinzu, »solltest du niemals aufgeregt sein.«
    Darwen senkte den Kopf, damit sie sein Grinsen nicht bemerkte.
    »Regelmäßig vor der Mittagspause zehn Minuten hier bei mir und ein bisschen Übung«, sagte sie, »dann wirst du schon bald wie ein richtiger Amerikaner sprechen. Und wenn du gerade nicht aktiv an deiner Aussprache feilst, dann höre den anderen Kindern gut zu – nicht Richard Haggerty oder Alexandra O’Connor, sondern vielmehr jenen, die sauberes, amerikanisches Englisch sprechen. Zum Beispiel Nathan Cloten.«
    Die anschließende Mittagspause verbrachte Darwen mit Rich und Alexandra im Hausmeisterkeller, wo sie an ihrem Baseball-Katapult arbeiteten und sich darüber austauschten, was sie gerüchteweise über die Fortschritte der anderen Gruppen gehört hatten. Chip Whittley, berichtete Alexandra, hatte aus der Fabrik seines Vaters besonders starke Gummibänder besorgt, und jetzt baute er etwas mit Nathan, das auf alle Fälle eine Reichweite von mehr als fünfzehn Metern haben sollte.
    »Das ist nicht fair«, sagte Darwen. »Wir sollten alle dieselben Materialien benutzen müssen.«
    »Spielt keine Rolle«, sagte Rich, der ein großes Blatt Millimeterpapier entrollte. »Es kommt auf die Technik an.«
    Darwen betrachtete das Konstrukt, das Rich mit viel Sorgfalt aufgezeichnet hatte.
    »Sieht wie ein Dosenöffner aus«, sagte er schließlich. »Was ist das?«
    »Das, meine Freunde«, erklärte Rich mit größter Zufriedenheit in seiner Stimme, »ist die Verquickung von Wissenschaft und Geschichte. Es ist eine Blide .«
    »Eine was?«
    »Ein Katapult, das ein Gegengewicht nutzt, um potenzielle Gravitationsenergie in kinetische Energie umzuwandeln.« Als Rich die verständnislosen Gesichter seiner Freunde sah, fügte er erklärend hinzu: »Es ist eine Schleuder, die nach dem Hebelarmprinzip funktioniert. Die Blide war eine mittelalterliche Belagerungsmaschine. Verstanden?«
    »Es sieht wirklich ein bisschen aus wie ein Dosenöffner«, meinte Alexandra. »Oder eine mechanische Giraffe.«
    »Vertraut mir«, sagte Rich. »Das funktioniert. Und wir brauchen keine ausgefallenen Materialien – nur Holz, Seile, Steine für das Gegengewicht und ein paar Schrauben und Winkel, um das Ganze zusammenzuhalten. Viel mehr ist nicht nötig.«
    »Es sollte lila sein«, erklärte Alexandra völlig ernsthaft. »Mit silbernen Highlights.«
    Rich sah sie an. »Wenn wir es dich später so anmalen lassen, wie du willst, lässt du uns dann in Ruhe, während wir es bauen?«
    »Abgemacht«, sagte Alexandra, stand auf und hüpfte fröhlich die Treppen hinauf.
    »Okay«, sagte Rich, der ihr nachsah. »Jetzt können wir richtig mit der Arbeit anfangen. Gib mir mal das Stück Holz da, ja?«
    Darwen nahm einen schweren Balken, der in einer Ecke lehnte.
    »Na, Jungs?« Mr. Jasinski erschien in der Tür. »Woran bastelt ihr denn da, an einem Katapult?«
    »An einer Blide«, verbesserte Rich.
    »Da habe ich wohl was verwechselt«, sagte Mr. Jasinski und zwinkerte Darwen zu. Der Hausmeister war ein kräftig gebauter Mann, der auch heute wieder seinen fleckigen Overall trug. Er hatte ein grobes, aber freundliches Gesicht und eine lockere Art, die ihn angenehm von den Lehrern der Hillside unterschied. »Braucht ihr jemanden, der mit anfasst?«, fragte er.
    »Ich habe versucht, mit meinem Mehrzweckwerkzeug ein Loch hier hineinzubohren«, sagte Rich und hielt ein kompliziert aussehendes Taschenmesser hoch, an dem ein Dutzend verschiedene Vorrichtungen angebracht waren. »Aber ich bekomme es nicht gerade hinein.«
    »Hier«, sagte Mr. Jasinski. »Leg den Balken mal in den Schraubstock, und dann kannst du meine Bohrmaschine benutzen.«
    Richs Gesicht leuchtete auf.
    »Das ist ja ein ganz schön kompliziertes Ding, was, Jungs?«, meinte der Hausmeister nach einem Blick auf Richs Plan.
    »Was zählt, ist die Technik«, sagte Rich.
    »Als ich ein Kind war«, sagte Mr. Jasinski, der nun die Bohrmaschine ansetzte und sie laufen ließ, bis der Bohrer heulend auf der anderen Seite des Balkens hindurchbrach, »da waren Seifenkistenrennen das Größte. Wir sind mit unseren Gefährten immer die

Weitere Kostenlose Bücher