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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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lächerlichste Manipulationsversuch, den ich je gehört habe. Für Rich «, wiederholte sie mit groß aufgerissenen Augen. »Als müssten wir einen kleinen Hund vor dem Verhungern retten. Völlig albern.«
    »Willst du die Sachen nicht zurückholen?«, wollte Darwen wissen.
    »Ich will jedenfalls nicht von der Schule fliegen, weil ich in das Büro eines Lehrers eingebrochen bin …«
    »Wirst du auch nicht. Komm schon, Alexandra. Willst du nicht wissen, wer dahintersteckt?«
    »Ich hatte Nathan in Verdacht«, sagte Alexandra und glättete mit ihrem Teppichmesser eine Unebenheit auf ihrer Maske. »Aber nun hat Genevieve dieses blöde, computergesteuerte Kätzchen verloren, und ich glaube nicht, dass er ihr das antun würde.«
    »Wann war das denn?«, fragte Darwen erstaunt.
    »Irgendwann heute Morgen«, antwortete Alexandra. »Sie hatte es in ihrer Tasche, die im Klassenzimmer lag. Und als sie dann aus der Mittagspause kam … Puff!« Sie machte eine Handbewegung. »Sie hat lauter geheult als meine kleine Schwester, wenn man ihr diesen blöden Teddy wegnimmt.«
    »Also?«, fragte Darwen und sah sie fest an.
    »Okay, okay.« Alex nahm ihr Messer wieder zur Hand. »Ich helfe dir.«
    »Super«, sagte Darwen.
    »Und wie lautet dein Plan, Robin? Reiten wir in den Wald von Sherwood und versammeln dort unsere Schar von Geächteten?«
    »Haha«, machte Darwen. »Pass auf, ich sag dir, was wir machen …«
    Aber er kam nicht mehr dazu, ihr seinen Plan zu erzählen. Ohne Vorwarnung begann Alexandra plötzlich zu schreien. Sie hielt sich die linke Hand – Blut rann an ihrem Handgelenk hinunter.
    »Was ist passiert?«, stieß Darwen hervor.
    »Ich habe mich geschnitten!«, schrie Alexandra, der die Tränen in die Augen traten. Sie ließ das Teppichmesser fallen.
    Die anderen Schüler sprangen auf, reckten die Hälse, um etwas zu sehen, und machten angeekelte Gesichter.
    »Zeigen Sie mal«, rief Miss Murray und befahl dann sofort: »Jemand muss die Krankenschwester holen!«
    Darwen starrte Alexandra an. Wie hatte sie sich nur so schwer verletzen können?
    »Hol die Schwester!«, zischte sie unter Tränen. Und mit bedeutungsvollem Blick auf Darwen rief sie: »Holt doch mal jemand die Schwester!«
    Darwen blinzelte, dann fiel sein Blick auf den Topf mit der roten Farbe. Verblüfft und bewundernd sah er Alexandra an. Da war sein Ablenkungsmanöver.
    Er stand auf, drängte sich durch die neugierigen Schüler, nahm unbeobachtet Miss Murrays Schlüssel vom Lehrerpult und lief dann so schnell durch die Flure, wie man es sich an der Hillside gerade noch erlauben konnte.
    Das Schwesternzimmer lag zwei Türen neben Miss Murrays Büro, vor dem er nun stehen blieb; er schloss auf und eilte zum Schrank, in dem er den Korb mit den gestohlenen Sachen entdeckt hatte. Er war abgeschlossen. Mit zitternden Fingern suchte er am Schlüsselbund nach dem passenden Schlüssel, drehte ihn um und öffnete die Tür.
    Von dem Korb oder Richs Buch war keine Spur.
    Hastig durchsuchte er auch die anderen Schränke, aber er wusste, dass ihm die Zeit davonlief und Alexandras Trick jeden Augenblick durchschaut werden konnte. Und dann würde Miss Murray merken, dass ihr Schlüsselbund verschwunden war …
    Der Korb war nirgendwo zu entdecken. Darwen fluchte unterdrückt, aber ihm blieb nichts anderes übrig – er schloss alles wieder ab, dann lief er zum Schwesternzimmer und stürmte hinein.
    »’tschuldigung, Miss, aber wir haben einen Notfall in Klassenzimmer 4!«, platzte er heraus. »Eine Schülerin hat sich in die Hand geschnitten.«
    Die Krankenschwester, eine schlanke, streng wirkende Frau mit zurückgekämmtem Haar, schnappte sich ihren Erste-Hilfe-Koffer und lief sofort nach draußen. Darwen folgte ihr und fragte sich, wie er die Schlüssel ungesehen zurücklegen konnte.
    In der Klasse gab sich Alexandra alle Mühe, Princess Clarksons Mutter an Schauspielkunst zu übertreffen. Sie zog allen, die sich die Verletzung genauer ansehen wollten, ihre Hand weg, verkündete heulend, es täte unglaublich weh, und fing an zu schreien, wenn Miss Murray auch nur andeutungsweise nach ihrem Arm fassen wollte. Als Darwen eintrat, richteten sich zunächst alle Blicke auf ihn, aber dann konzentrierte sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Krankenschwester, und Darwen zog sich in den Hintergrund zurück. Alexandra schrie noch lauter, und während er das Spektakel beobachtete, stellte er sich neben den Lehrerstuhl, zog das Schlüsselbund aus der Tasche und ließ es

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