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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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denn das für einen Sinn?«
    »Das ist Kunst«, sagte Alexandra, als sei das völlig offensichtlich. »Das muss keinen Sinn haben.«
    »Sagt mir Bescheid, wenn wir wieder was Sinnvolles machen«, sagte Nathan.
    »Wir sollten uns das Material sichern, bevor die anderen Gruppen auf dieselbe Idee kommen«, sagte Naia. »Darwen, hilf mir mal, den Modellierton zu holen.«
    Darwen folgte ihr gern, schon allein weil er froh war, von Nathan wegzukommen, der sich zurückgelehnt hatte und Chip Whittley, der etwas weiter entfernt saß, Grimassen schnitt.
    »Du trägst ja gar nicht dein Armband«, sagte Darwen. »Das mit den Eulen.«
    »Das wurde mir doch geklaut«, entgegnete Naia verstimmt. »Schon vergessen?«
    »Aber es wurde doch abgegeben, oder nicht? Miss Murray hatte es doch«, sagte Darwen.
    Naia wandte sich zu ihm um, und ihre dunklen Augen weiteten sich hoffnungsvoll.
    »Echt? Wann denn das?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Darwen. »Letzte Woche. Ich dachte, sie hätte es dir inzwischen schon zurückgegeben.«
    »Nein.« Naia schüttelte den Kopf und wandte sich an die Lehrerin. »Miss Murray? Haben Sie mein Armband? Das mit den Eulen.«
    »Dein Armband?« Miss Murray blickte sie verständnislos an. »Ich habe es nicht.«
    »Aber Darwen hat gesagt …« Naia verstummte und sah Darwen an.
    »Ja?«, hakte Miss Murray nach.
    »Als ich nachsitzen musste«, stammelte Darwen nun, »da dachte ich … na, dass ich es gesehen hätte … in einem der Schränke …«
    »Du hast in meinen Sachen geschnüffelt, während ich nicht im Zimmer war?«, fragte Miss Murray.
    »Nein, Miss.« Darwen lief rot an. »Es lag direkt neb’n dem Material, das ich bearbeiten sollte. Die Schranktür stand offen, und da habbich einen Korb mit’n paar Sachen drin gesehen. Naias Armband war auch dabei. Na ja, und da habbich gedacht, die hätt vielleicht jemand bei Ihnen abgegeben und …«
    »Nein«, erklärte Miss Murray, »bei mir hat niemand etwas abgegeben. Aber wenn es dort liegt, dann sollte es natürlich der rechtmäßigen Besitzerin zurückgegeben werden.«
    »Es war nicht das Einzige«, sagte Darwen. »Da lagen noch andere Sachen, die verschwunden waren. Vielleicht sind sie noch da.«
    Miss Murray griff in die Tasche ihres knallrosa Hosenanzugs und zog ein Schlüsselbund hervor. »Gehen Sie mit Miss Petrakis in mein Büro«, sagte sie. »Wenn der Korb dort steht, dann bringen Sie ihn sofort in die Klasse. Gehen Sie zügig, aber ohne zu rennen!«
    Darwen hatte das Gefühl, dass die Augen der gesamten Klasse auf ihm ruhten, als er die Tür öffnete. Naia folgte ihm; sie freute sich so sehr, dass sie kleine Sprünge machte.
    »Es ist aus Athen«, erzählte sie. »Für mich ist es das Schönste auf der Welt. Ich habe zwei Tage lang geheult, als ich es verloren hatte.«
    »Hoffen wir mal, dass es noch da ist«, brummte Darwen.
    »Wieso denn nicht?«, fragte Naia, in deren Stimme sich ein Hauch Misstrauen schlich. »Du bist doch sicher, dass es da war, oder? Und du hast gesehen, dass es mein Armband war.«
    »Das stimmt«, sagte Darwen. »Es ist aus Silber, nicht wahr? Und es hängen kleine Eulen dran.«
    »Ja, das sind Glücksbringer«, sagte Naia. »Es ist ein Glücksarmband. Die Eulen waren die heiligen Tiere der Göttin Athene.«
    »Oh«, sagte Darwen. »Verstehe.«
    Sie stiegen die Treppe zu den Lehrerbüros hinauf, und Darwen schloss die Tür auf. Naia blieb hinter ihm, aber sie hüpfte geradezu vor Freude, als Darwen den Schrank öffnete, hineingriff und den Korb mit dem Tuch darüber hervorholte.
    »Da ist es«, sagte er. Wie ein Zauberkünstler zog er das kleine Stoffquadrat beiseite.
    »Was?«, fragte Naia. »Soll das ein Witz sein? Komm schon, Darwen, wo ist es?«
    Der Korb war leer.
    Darwen suchte die Einlegeböden im Schrank ab, dann schaute er in die anderen Fächer und in den Aktenschrank, aber es war nicht mehr da. Als sie langsam zum Klassenzimmer zurückkehrten, stiegen Naia die Tränen in die Augen.
    »Du hast gesagt, du hättest es gefunden«, schleuderte sie ihm mit anklagendem Blick entgegen. »Wieso sagst du so was, wenn es gar nicht stimmt?«
    »Weil es da war«, beharrte Darwen. »Ich schwöre. Und die anderen Sachen auch. Baseball-Sammelkarten, ein Buch und …«
    »Ist ja egal, Darwen«, sagte Naia und öffnete die Tür zum Klassenraum. Miss Murrays fragenden Blick beantwortete sie mit einem kurzen Kopfschütteln. Dann setzte sie sich mit gesenktem Kopf auf ihren Platz und weigerte sich für den Rest der Stunde, sich an

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