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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Mueller
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als ich einen winzigen Schatten über ihr Gesicht huschen sah. Was war los? Ich konnte sie nicht fragen, da Josh und alle Verwandten um sie herumstanden. Ich machte mir Sorgen. Vielleicht war es einfach die Aufregung? Oder ihre Übelkeit? Ich wollte ihr ein Glas Sekt holen, als ich mit Angelina, die direkt hinter mir zum Gratulieren angestanden hatte, zusammenstieß. Sie trug ein enges, schwarzes, bodenlanges Kleid mit einem hohen Schlitz am Bein. Ihre schwarzen Haare fielen seidig-weich über ihren tief ausgeschnittenen Rücken.
    „Sorry“, sagte ich, „ willst du auch ein Glas Sekt?“
    „ Oh, ja gerne. Danke“, antwortete Angelina und gratulierte der Braut.

Nicole und noch zwei weitere Arbeitskolleginnen von Lisa kümmerten sich um den Sektausschank. Ich holte drei Gläser Sekt und stieß zuerst mit Kemal an. Wir brachten Lisa, Angelina und Josh ebenfalls ein Glas und wir stoßen auf ei glückliches gemeinsames Leben mit vielen Kindern an.
    Wir sprachen über die Trauung, die wirklich wunderschön war und was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten.
    Nach über einer Stunde fuhren wir hupend in einem Autokorso in Richtung Schloss, wo die große Feier stattfinden sollte.
    Mein Fiat blitze strahlend sauber und ich fuhr gemeinsam mit Kemal und offenem Verdeck hinter den anderen Autos her. Kemal beugte sich die ganze Zeit herüber und hupte wie wild. Er war ganz aufgedreht und erzählte nur von Angelina:
    "Man, Chris, sie sieht hammer aus. So edel und so sexy. Wow. Ich kann nur noch sie anschauen."
    Ich klärte ihn auf, dass wir hier auf einer Hochzeit seien und es sich in erster Linie um das Brautpaar und nicht um seinen Hormonstau drehte.
    Hinter uns fuhren Franki und Mona in einem uralten, schrottreifen BMW, den Franki tatsächlich durch die Waschstraße gefahren hatte - ich glaube das erste Mal in drei Jahren! Er hatte eine laut dröhnende Fußball-Hupe mitgebracht, welche ununterbrochen zum Einsatz kam.

Der große Saal im Schloss war champagnerfarben dekoriert. Zarte Stoffe, Rosen, Tüll und Kerzen unterstrichen das festliche Ambiente. Es waren runde Tische aufgestellt, an denen immer sechs bis acht Gäste saßen - ich durfte neben Wigald sitzen. Das hatten wir natürlich im Vorfeld so geplant.
    Das Brautpaar mit Eltern saß in unserer aller Mitte.
    Das Buffet und die Theke waren links im Raum, die Tische standen in der Mitte und die Tanzfläche befand sich auf der rechten Seite. Auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs, waren mehrere große Flügeltüren, durch die man auf die mit einer alten steinernen Balustrade abgegrenzte Terrasse gehen konnte. Von dort hatte man einen herrlichen Blick in den Schlosspark.

Nach dem Kaffeetrinken und zwei Stück super-leckerem „Frankfurter Kranz“, machten wir alberne Spiele mit dem Brautpaar. Franki, Kemal und ein Freund von Josh führten „die Glocken von Rom“ vor. Sie waren in lange schwarze Mäntel gekleidet und trugen einen schwarzen Hut. Wie die Henker schritten sie, begleitet von sakralen Klängen, in die Raummitte. Als in dem Lied Glocken ertönten, öffneten sie ihre Mäntel, unter denen sie nur in Unterhosen bekleidet waren. Vor den Unterhosen hing - wie auch immer - eine Bratpfanne. Unter der Bratpfanne baumelte zwischen den Beinen ein Kochlöffel. Wenn der Mantel geöffnet wurde, schwang also dieser Kochlöffel nach oben und schlug gegen die Bratpfanne. Riesiges Gelächter erschallte den Raum. Die Jungs mussten selbstverständlich eine Zugabe geben.
    Wir machten Fotos mit der ganzen Hochzeitsgesellschaft und schr ieben Wünsche in ein Buch, welches dem Brautpaar später geschenkt wurde.
    Es war alles so, wie man sich eine Hochzeit eben vorstellt, aber Lisas Gesichtsausdruck, dieser eine kurze Moment, in dem ich Kummer oder Zweifel gesehen hatte, wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Leider ergab sich keine Gelegenheit, in der ich sie hätte ansprechen können, da immer ein Pulk von Menschen um sie herum stand.
 
    Nach dem Abendessen fingen wir an zu Tanzen. Den ersten Tanz machte traditionellerweise das Brautpaar. Kemal forderte anschließend Angelina auf, die eine – wie nicht anders zu erwarten - begnadete Tänzerin war. Die beiden passten gut zusammen, fand ich. Auf meinen ersten Tanz mit Wigald wartete ich über zwei Stunden. Da er mich nicht aufforderte, fragte ich schließlich:
    „ Auch mal Lust?“ und zeigt mit meinem Kopf Richtung Tanzfläche.
    „ Ungern“, entgegnete er, „ich tanze überhaupt nicht gern. Aber na, gut. Dir

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