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Mr. Shivers

Mr. Shivers

Titel: Mr. Shivers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jackson Bennett
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Mr. Hammond.«
    »Ich halte das für Zeitverschwendung.«
    »Warum denn? Es bedeutet doch keinen Umweg für uns. Und damit wir unserem Ziel näher kommen, brauchen wir jeden Hinweis, den wir kriegen können.«
    »Außerdem ist es ein Rummelplatz, Hammond!«, sagte Roosevelt. »Ein Rummelplatz! Vielleicht haben sie ja ein Riesenrad und … und Bier!«
    Hammond seufzte. »Nun, das Bier wird sicherlich seinen Zweck erfüllen, aber was diese Zigeunerin angeht, bin ich skeptisch …«
    Sie durchquerten Missouri und dann Arkansas, teilten ihre Zigaretten und ihren Fleischvorrat, dann kamen sie nach Oklahoma. Sie sprangen neben ein paar Feldern in der Nähe von Shireden ab und gingen die letzten zehn Meilen zur Stadt zu Fuß. Bei ihrer Ankunft war es beinahe Mitternacht. Auf einem der Felder stand ein Wanderzirkus aufgebaut. Die Nacht war erfüllt von Fackeln, blecherner Musik, Lachen und dem Geruch von abgestandenem Bier. Vom Alter gebeugte Buden und Karren duckten sich ins Gras; überall blätterte rote und purpurne Farbe ab. Schiefe Zelte schimmerten wie in Ozeantiefen gefangene Quallen. Bemalte Männer und Frauen jonglierten, sangen und tanzten. Andere animierten betrunkene Leute aus der Stadt zu Glücksspielen und zuckten gleichgültig mit den Schultern, wenn sie verloren.
    Sie fragten nach der Richtung und suchten sich den Weg zu einem heruntergekommenen Wagen am anderen Ende des Geländes. Er roch nach Pferd und etwas widerlich Süßem, das an Erbrochenes oder Fauliges erinnerte. Auf seiner Außenseite befand sich ein schlampig aufgemaltes Jungmädchengesicht, das von Sternen umkreist wurde. Das Mädchen hatte dicke Lippen und eine hohe Stirn. Als sie näher kamen, trat ein Mann mit hochgekrempelten Ärmeln heraus und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Was wollt ihr? Die Vorstellung ist vorbei«, sagte er mürrisch.
    »Wir wollen zu der Zigeunerin.«
    »Der was? Sie ist keine Zigeunerin. Sie kommt aus Akron. Verschwindet, es ist schon spät.«
    »Wir haben Geld mitgebracht!«
    »Viele Leute bringen Geld mit. Das ist ein populäres Mitbringsel. Verschwindet.«
    »Wir sind den ganzen Weg von Missouri gekommen, um sie zu sehen.«
    »Tatsächlich?« Der Mann dachte nach. »Sind wir schon so bekannt? Hm. Das ist eine gute Nachricht. Wisst ihr was, klar könnt ihr zu ihr. Lasst mich euer Geld sehen.« Sie holten es hervor, und er inspizierte die Münzen. »Das reicht. Hey, Sibyl!«, brüllte er in den Wagen. Er hämmerte gegen die Wand. »Wir sind noch nicht fertig! Da sind noch ein paar mehr!«
    Nichts geschah. Dann erklang eine Stimme, die aber genauso gut nur der Wind hätte sein können, und Connelly verstand kein Wort. Aber der Schausteller erwiderte:»Wir haben hier zahlende Kundschaft. Komm schon, reiß dich zusammen.«
    »Es ist spät«, jammerte eine Mädchenstimme. »Ich will sie nicht sehen.«
    »Manche Dinge kann man sich nicht aussuchen. Und muss sie trotzdem tun.« Er wandte sich den Männern zu und blinzelte. »Die ganze Magie und die Weissagungen aus dem Himmel, das dauert seine Zeit. Dazu braucht man Vorbereitungen.« Er zog einen Flachmann hervor und nahm einen Schluck, dann brüllte er: »Komm schon, du hältst den Betrieb auf!«
    »Ich will ihn nicht sehen.«
    »Wen willst du nicht sehen?«
    Sie antwortete nicht.
    »Wen willst du nicht sehen?«
    »Den Großen«, sagte die Mädchenstimme. Sie war leise und zitterte vor Angst.
    Alle Blicke wandten sich Connelly zu. Er hob die Hände und zuckte mit den Schultern.
    »Gottverdammt, Mädchen«, sagte der Schausteller und betrat den Wagen. Er blieb eine Weile dort, und als er wieder herauskam, marschierte er zu Connelly. »Ich will Ihr Geld sehen«, sagte er.
    »Warum? Sie haben es doch schon gesehen.«
    »Dann lassen Sie es mich eben noch einmal sehen.«
    Connelly holte es hervor. Der Schausteller runzelte die Stirn, kehrte zurück in den Wagen und blieb ein paar Minuten. Dann kam er wieder heraus. »Okay. Leute, es kann losgehen.« Er wies mit dem Kopf auf Connelly. »Aber Sie kommen als Letzter dran.«
    »Warum?«
    »Sie stellen verdammt viele Fragen. Warum fragen Sie nicht einfach die Wahrsagerin?«
    Connelly zuckte mit den Schultern und setzte sich mit den anderen ins Gras. Sie sahen zu, wie die alten Männer durch den Perlenvorhang gingen. Drinnen war es zu dunkel, um weit hineinsehen zu können. Die Schatten verschlangen sie.
    Connelly lauschte dem betrunkenen Gesang und der unmelodischen Musik, die von dem Rummelplatz herübertrieben. Er

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