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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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setzt ihr zu hart zu. Sie ist völlig außer sich. Was dir als Kleinigkeit erscheint, ist für sie von größter Bedeutung.«
    »Ach, Quatsch, Harry, sie langweilt dich genauso wie mich.«
    Harry war nicht auf Streit aus. Sie kannte Mrs Hogendobbers Fehler nur zu gut, und die Frau langweilte sie wirklich zu Tode, aber Mrs Hogendobber war ein grundguter Mensch. Das konnte man nicht von jedermann behaupten.
    »Josiah, ihre Werte sind geistiger Art und deine nicht. Sie ist anmaßend und engstirnig in puncto Religion, aber wenn ich krank wäre und sie um drei Uhr morgens anriefe, würde sie kommen.«
    »Tja« – auch sein Gesicht war röter geworden –, »ich hoffe, du weißt, dass ich auch rüberkommen würde. Du brauchst mich nur zu bitten. Ich schätze dich sehr, Harry.«
    »Danke, Josiah.« Harry fragte sich, ob er sie auch nur im Geringsten schätzte.
    »Habe ich dir schon erzählt, dass ich bei der Beerdigung an Mrs Sanburnes Seite schreiten werde? Es ist nicht Newport, aber es ist genauso wichtig.«
    Josiah begleitete Mim häufig. Sie hatten ihre Reibereien, aber Mim war keine Frau, die an einem gesellschaftlichen Ereignis teilnahm, ohne am Arm eines männlichen Begleiters zu hängen, und Big Jim würde am Tag von Kellys Begräbnis in Richmond sein. Josiah begleitete Mim liebend gern; anders als Jim legte er großen Wert auf gesellschaftliches Prestige, und wie Mim benötigte er viele sichtbare Beweise für dieses Prestige. Sie jetteten zu Partys nach New York und Palm Beach, wo immer sich die Reichen versammelten. Mim und Josiah hatten nichts gegen ein Wochenende in London oder Wien, wenn die Gästeliste stimmte. Was Big Jim an seiner Frau langweilte, begeisterte Josiah.
    »Mir graut vor der Beerdigung.« Harry meinte es ernst.
    »Harry, versuch’s mit Ajax.«
    »Was?«
    Josiah zeigte auf ihre Hände, die vom Säubern der Stempel vor zwei Tagen immer noch verfärbt waren.
    Harry hielt ihre Hände in die Höhe. Sie hatte es ganz vergessen. Gestern schien Jahre zurückzuliegen. »Oh.«
    »Wenn Ajax nichts hilft, versuch’s mit Schwefelsäure.«
    »Dann hab ich überhaupt keine Hände mehr.«
    »Ich zieh dich bloß auf.«
    »Ich weiß, aber ich habe Sinn für Humor.«
    »Verflixt, das kann man wohl sagen.«
     
    Die Spätnachmittagssonne fiel schräg auf den Indischen Flieder hinter dem Postamt. Mrs Murphy blieb stehen, um die dunkellila Blüten zu bewundern, die im dunstigen Licht schimmerten. Harry verschloss die Tür, und Pewter steckte ihre Nase um die Ecke von Markets Laden. Man konnte Courtney hören, die sie von drinnen rief.
    »Wo geht ihr hin?«, wollte die große Katze wissen.
    »Zu Maude«, gab Tucker schnippisch zur Antwort.
    Pewter, die darauf brannte, jemandem, und sei es einem Hund, anzuvertrauen, dass sie Bob Berryman aus Maudes Laden hatte schleichen sehen, schlug mit dem Schwanz. Mrs Murphy war ein Luder. Warum ausgerechnet ihr die heißen – oder zumindest warmen – Neuigkeiten zukommen lassen? Sie beschloss, eine Andeutung fallen zu lassen wie ein duftendes Katzenminzeblatt. »Maude sagt nicht alles, was sie weiß.«
    Mrs Murphys Kopf schnellte herum. »Was meinst du damit?«
    »Ach … nichts.« Pewters köstlicher Augenblick des Auf-die-Folter-Spannens wurde durch Courtney Shifletts Erscheinen abrupt beendet.
    »Da bist du ja. Komm jetzt rein.« Sie nahm die Katze hoch und trug sie in den klimatisierten Laden.
    Harry winkte Courtney zu und setzte ihren Weg zu Maude Bly Modenas Laden fort. Sie überlegte, ob sie durch die Hintertür gehen sollte, beschloss aber, den vorderen Eingang zu nehmen. Das gab ihr Gelegenheit zu sehen, ob etwas Neues im Schaufenster war. Hübsche Körbe, die von Blumen überquollen, lagen in der alten Förderlore. Im Fenster standen farbenprächtige Kartons, aus denen kleine Beutel mit Samen und Getreidekörnern herausragten. Maudes Philosophie war, dass Verpackungen nicht langweilig sein mussten, und alles was ein Geschenk umhüllte, war ihr Gebiet. Sie hielt auch einen ansehnlichen Vorrat an Glückwunschkarten auf Lager.
    Als sie Harry durchs Fenster erblickte, winkte Maude sie herein. Auch Mrs Murphy und Tucker trotteten in den Laden.
    »Harry, was kann ich für dich tun?«
    »Hm, ich wollte Lindsay einen Zeitungsausschnitt über Kellys Tod schicken und war schon dabei, ihn auszuschneiden, aber dann hab ich beschlossen, ihr gleich ein richtiges CARE-Paket zu schicken.«
    »Wo ist sie?«
    »Auf dem Weg nach Italien. Ich hab eine Adresse.«
    Mrs Murphy kuschelte

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