Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Nerv getroffen. Der Mörder oder die Mörderin wusste jedoch nicht, dass Harry wusste, dass die Postkarten sein oder ihr Signal waren. Auch war dem Mörder nicht bekannt, dass Harry und Mrs Hogendobber mehr über Maude wussten, als sie sich anmerken ließen. Harry setzte sich hin, legte den Kopf zwischen die Hände und atmete tief durch. Wenn sie den Kopf zwischen die Knie steckte, würde sie bewusstlos werden. Ihre Hände mussten genügen. Als ihre Gedanken zu Mrs Hogendobber zurückkehrten, begriff Harry, dass sie ihr die unbedingte Notwendigkeit klarmachen musste, keiner Menschenseele von dem zweiten Ordner zu erzählen. Auch wenn Mrs Hogendobber einen Schutzengel hatte, es wäre sinnlos, ihn auf die Probe zu stellen.
    Der Gedanke schoss ihr durch den Kopf, dass Fair die Harnischkarte geschickt haben könnte. Dies entsprach seiner krankhaften Idee von Humor. Absolut krankhaft. Die Karte kam vielleicht gar nicht von dem Mörder. Harry klammerte sich nur einen Augenblick lang an diese Hoffnung. Fair hatte seine Fehler, aber so verrückt war er nicht. Ihre Hoffnung verpuffte wie eine verlöschende Kerze. Sie wusste Bescheid.
    Harry rief Rick Shaw an und erzählte ihm die Neuigkeiten. Er sagte, er käme gleich vorbei. Dann sortierte sie die Post zu Ende. Der einzige Lichtblick war eine Postkarte von Lindsey Astrove, die immer noch in Europa war.
    Mrs Hogendobber erschien auf der Treppe. Tucker lief zur Tür und wedelte mit dem Schwanz. Seit Mrs H. die beiden Tiere aus Maudes Laden befreit hatte, hegte Tucker innige Gefühle für sie.
    Harry öffnete die Tür, packte Mrs Hogendobber und zerrte sie ins Postamt. Sie schloss hinter ihr die Tür.
    »Harry, ich bin durchaus imstande, mich allein fortzubewegen. Sie müssen von meiner Todesnäheerfahrung auf Mims Boot gehört haben. Ich danke Gott dem Herrn für meine Rettung.«
    »Nein, ich habe keinen Pieps gehört. Ich möchte davon hören, aber nicht gerade jetzt. Ich möchte Sie inständig bitten, keinem Menschen von den Kontobüchern zu erzählen. Wenn Sie es tun, bringen Sie sich in Gefahr.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Mrs Hogendobber. »Und ich weiß noch mehr. Ich habe die Bücher bis auf den letzten Penny, die letzte Dezimalstelle geprüft. Die Frau hat genügend Verpackungsmaterial bestellt, dass sämtliche Einwohner von Crozet damit hätten umziehen können. Das ergibt keinen Sinn. Und dann das Geld, das sie eingenommen hat! Unsere Maude wäre nie auf Sozialhilfe angewiesen gewesen.«
    »Wie viel Geld?«
    »Sie ist fünf Jahre hier gewesen – durchschnittlich an die hundertfünfzigtausend Dollar im Jahr auf der linken Buchseite, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Das ist ein Haufen Styroporchips.« Die Angst wich ein wenig von Harry, da ihre Neugierde die Oberhand gewann.
    »Ich verstehe das einfach nicht.« Mrs Hogendobber warf die Arme in die Luft.
    »Ich schon – halbwegs.« Harry sah aus dem vorderen Fenster, um sich zu vergewissern, dass niemand hereinkam. »Als erstes Opfer haben wir einen reichen Mann, der eine Betonfabrik und große Schwerlaster besaß. Das zweite Opfer war eine Frau, die mit Verpackungen handelte. Sie haben etwas transportiert.«
    »Rauschgift. Maude brachte alles fertig. Sie konnte einen Diamanten verpacken oder eine Königsschlange. Wissen Sie noch, wie sie Donna Eicher geholfen hat, Ameisenfarmen zu verfrachten?«
    »Und ob!« Harry dachte daran, wie Donna Eicher vor drei Jahren mit ihren Ameisenfarmen angefangen hatte. Die Beobachtung der Insekten, die zwischen zwei Plexiglasplatten Imperien schufen, übte auf manche Leute einen großen Reiz aus. Sie verlor ihren Reiz für Donna, als ihr Inventar ausriss und den Inhalt ihrer Speisekammer verschlang.
    »Wenn Maude Ameisen verfrachten konnte, konnte sie bestimmt auch Kokain verfrachten.«
    »Heute haben sie Hunde, die die Päckchen riechen. Das habe ich in der Zeitung gelesen.« Harry dachte laut. »Sie hätte es an ihnen vorbeischmuggeln müssen.«
    »Wir können alles riechen. Meine Nase kann eine ganze Symphonie von Gerüchen wahrnehmen«, kläffte Tucker.
    »Ach, Tucker, hör auf damit. Ja, du hast eine gute Nase. Lass uns deswegen kein Trara machen.« Mrs Murphy wollte hören, was die Frauen besprachen.
    »Ein Kinderspiel.« Mrs Hogendobber machte eine Handbewegung. »Sie hätte die Drogen mit etwas anderem umwickeln können, das ebenfalls stark duftete, um die Hunde abzulenken – Kampfer, Minze, was weiß ich. Hundertfünfzigtausend Dollar im Jahr – wo sonst kann man

Weitere Kostenlose Bücher