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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Klaps hinter die Ohren. »Komm, wir erzählen es Tucker.«
    Die zwei Katzen gingen zu Tucker hinunter. Das Gespräch wurde hitzig.
    »Wir müssen hin!«, überschrie Tucker die Stimmen der anderen. »Das ist die einzige Möglichkeit, es rauszukriegen.«
    »Ich weiß, dass wir hinmüssen, aber es ist eine gute Tagesreise, und wir können Harry nicht allein lassen, jetzt, wo sie in Gefahr ist.« Mrs Murphy fauchte, so sehr ereiferte sie sich.
    »Wie wollt ihr sie überhaupt dazu kriegen, sich den Tunnel mal anzusehen?« Menschen standen bei Paddy nicht hoch im Kurs.
    »Harry kapiert, wenn man’s ihr oft genug sagt.« Tucker verteidigte ihre Freundin.
    »Wenn uns bloß was einfällt …«
    »Noch mehr tote Vögel und Maulwürfe?«
    »Nein.« Mrs Murphy sprang auf den Wassertrog. »Die Fotokopien. Versuchen wir’s mal damit, wenn wir wieder reingehen.«
    »Oh.« Tuckers wässrig braune Augen trübten sich. »Sie wird fuchsteufelswild werden.«
    »Lieber auf die Palme gehen als unter die Erde kommen«, sagte Paddy trocken.

 
34
     
    »Ich sollte quaken lernen, weil ich nämlich die nächsten drei Tage nur noch watscheln kann.« Officer Cynthia Cooper rieb sich den Magen, als sie hinter Harry ins Haus trat.
    »Mim gibt ein Vermögen für ihre Köchin aus, und Susan Tucker kocht viel besser – und dazu noch umsonst.« Harry warf ihren Beutel auf den Küchentisch. Sie waren durch die Hintertür gekommen. Das letzte Mal, dass Harry den Vordereingang benutzt hatte, war bei der Beerdigungsfeier ihres Vaters gewesen. »Ich zeig Ihnen das Gästezimmer.«
    »Nein, ich schlafe in Ihrem Zimmer, und Sie schlafen im Gästezimmer. Wenn jemand auf der Suche nach Ihnen herumschleicht, kommt er oder sie zuerst in Ihr Schlafzimmer.«
    »Sie glauben doch nicht wirklich, dass der Mörder sich mitten in der Nacht hier anschleicht, bloß weil er weiß, dass ich das Postkartensignal entschlüsselt habe?« Harry wollte sich gern selbst ein bisschen Mut machen.
    »Es ist unwahrscheinlich, aber an diesen Verbrechen ist ja alles unwahrscheinlich.«
    »Mir nach!«, rief Mrs Murphy über die Schulter. Sie sauste in Harrys Schlafzimmer, stieß eine Lampe um und warf die Fotokopien auf den Schlingenteppich.
    »Juhuu!« Tucker gab vor, Mrs Murphy zu jagen. »Soll ich die Papiere anknabbern?«
    »Nein, Schwachkopf, lauf ums Bett herum«, wies Mrs Murphy den Hund an. »Wenn sie kommt, um uns zu vermöbeln, verstecken wir uns unterm Bett.«
    Gefolgt von Officer Cooper, stürmte Harry ins Schlafzimmer. »Schluss jetzt, ihr zwei!«
    Mrs Murphy hüpfte auf die Matratze, schlug einen vollendeten Purzelbaum, und als Harry sie packen wollte, flitzte sie davon und drückte sich flach unters Bett. Tucker war schon da.
    Der Musselinstoff an der Unterseite der Matratze hing einladend herunter. Von Zeit zu Zeit pflegte sich Mrs Murphy auf den Rücken zu legen und sich Pfote für Pfote von einem Ende des Betts zum anderen zu hangeln. Stofffetzen zeugten von ihrer Klettertechnik in Rückenlage. Sie langte hinauf und schlug die Krallen hinein.
    »Nicht«, warnte Tucker. »Sie ist so schon wütend genug.«
    »Jetzt reicht’s, ihr zwei! Ich meine es ernst, wirklich ernst diesmal. Verdammt, die Lampe ist kaputt.«
    »War sie wertvoll?« Officer Cooper kniete sich hin, um die Scherben aufzulesen. Sie sah sich einem Hündchen mit angelegten Ohren gegenüber, das sie anstarrte. »Der Hund lacht mich aus, ich schwöre es.«
    »Eine echte Komödiantin.« Harry ging ebenfalls auf die Knie. »Mrs Murphy, was hast du mit meinem Bett gemacht?«
    »Wenn du hier drunter öfter sauber machen würdest, hättest du es längst gemerkt«, antwortete Mrs Murphy.
    »Die Lampe war nicht nur nicht wertvoll, es war die scheußlichste Lampe weit und breit. Ich bin bloß nie dazu gekommen, eine anständige zu kaufen. Ich habe ja kaum noch Zeit zum Zähneputzen und zum Essen.«
    »Hmm«, sagte Cooper.
    »Oh nein«, stöhnte Mrs Murphy. »Jetzt kommt das Klagelied über den Fluss der Zeit, graue Haare und verlangsamte Reflexe. Ich wünschte, sie wäre schon fertig damit! Verdammt, Harry, die Papiere!«
    »Maunz mich nicht an, Miezekatze. Ich könnte mich aufs Bett setzen und so lange warten, bis du rauskommst«, drohte Harry, noch auf den Knien. »Ich räum das Durcheinander lieber mal auf.« Sie begann, die Papiere aufzusammeln.
    Officer Cooper las ein Blatt, während sie half. »Wo haben Sie die gefunden?«
    »Das wissen Sie ganz genau. Oder informiert Rick Shaw Sie nicht über

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