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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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drauf gekommen?«
    »Sie sind aufgedreht. Der viele Zucker in Susans Sauce zu dem Kalbfleisch.«
    »Schon möglich. Hier, der ist mir der liebste.« Harry zog einen Brief aus dem unordentlichen Haufen. »Crozet wurde von den Zeitungen kritisiert, weil er so lange für die Tunnels brauchte, und wegen ihrer Lage, und er schrieb einem Freund: ›Seltsame Dinge gehen hier vor, von denen Du gewiss etwas vernommen hast. In etlichen Zeitungen sind höchst unflätige und ungerechte Angriffe gegen mich erschienen, insbesondere im Valley Star. Obwohl wenige Menschen solche Dinge bemerken werden, es sei denn mit Abscheu, geziemt es sich doch, dass ich davon unterrichtet werde, andernfalls die Saat der Verleumdung rings um mich her gedeihen könnte, ohne dass ich die Möglichkeit hätte, sie rechtzeitig zu beschneiden.‹ Dann bittet er seinen Freund, ihm Zeitungsausschnitte zu schicken, die ihm in die Hände fallen. Als Adresse gab er ›Brooksville, Albemarle‹ an.« Sie streifte ihre Schuhe von den Füßen und legte den Brief hin. »Je mehr Dinge sich verändern, desto mehr bleiben sich gleich. Versucht man etwas Neues zu tun, etwas Fortschrittliches, wird man gekreuzigt. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er verärgert war.«
    »Glauben Sie, dass in einem der Tunnels ein Schatz liegt?«
    »Oh – das würde ich gern glauben.« Harry krümmte ihre Zehen.
    »Auto! Auto! Auto!«, warnte Tucker und rannte unter dem Bett hervor zur Haustür.
    »Licht aus!«, befahl Officer Cooper. »Legen Sie sich auf den Boden!«
    Harry warf sich so fest auf den Boden, dass sie einen Moment lang keine Luft mehr bekam und sich Nase an Nase mit Mrs Murphy sah, die sich gerade unter dem Bett hervorwand.
    Officer Cooper, die Pistole in der Hand, schlich zur Eingangstür. Sie wartete. Wer immer in dem Wagen war, stieg nicht aus, obwohl die Scheinwerfer ausgeschaltet worden waren. Das Licht im Wohnzimmer zeugte davon, dass jemand zu Hause war, und Tucker heulte sich die Seele aus dem Leib.
    »Halt die Schnauze.« Mrs Murphy gab dem Hund einen Stoß. »Wir wissen, dass draußen ein Auto ist. Du sicherst die Hintertür. Ich nehm die vordere.«
    Tucker tat wie geheißen. Officer Cooper drückte sich flach neben die Eingangstür.
    Die Wagentür schlug zu. Schritte klapperten zur Haustür. Einen langen, quälenden Augenblick geschah nichts. Dann ein leises Klopfen.
    Ein lauteres Klopfen, gefolgt von: »Harry, bist du da?«
    »Ja«, rief Harry aus dem Schlafzimmer. »Es ist Boom Boom Craycroft«, sagte sie zu Officer Cooper.
    »Bleiben Sie auf dem Boden!«, schrie Cooper.
    »Harry, was ist los?« Boom Boom hörte Cynthia Coopers Stimme, erkannte sie aber nicht.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Heben Sie die Hände hinter den Kopf.« Officer Cooper knipste das Verandalicht an und erblickte eine verdatterte Boom Boom mit hinter dem Kopf verschränkten Händen.
    »Ich bin nicht bewaffnet«, sagte Boom Boom. »Aber im Handschuhfach liegt eine Achtunddreißiger. Sie ist registriert.«
    Mrs Murphy folgte Officer Cooper auf den Fersen. Wenn etwas schiefging, konnte sie immer noch ein Bein hochklettern – in Boom Booms Fall ein nacktes – und sich so tief wie möglich hineinkrallen.
    Officer Cooper öffnete langsam die Tür. »Bleiben Sie, wo Sie sind.« Sie durchsuchte Boom Boom.
    Harry, auf allen vieren, spähte um die Schlafzimmertür. Leicht belämmert stand sie auf.
    Boom Boom erhaschte einen Blick auf sie. »Harry, ist alles in Ordnung?«
    »Klar. Boom Boom, was machst du hier?«
    »Darf ich reinkommen?« Boom Booms Augen richteten sich auf Officer Cooper.
    »Wenn Sie die Hände hinter dem Kopf behalten.«
    Boom Boom trat ins Haus, und Cooper schloss die Tür hinter ihr, die Waffe noch im Anschlag. Boom Boom hatte Harry eine Menge erzählen wollen, aber in Officer Coopers Gegenwart fühlte sie sich gehemmt.
    »Harry, ich habe Kellys Büro komplett durchgewühlt. Seit du vorbeigekommen bist, hab ich dauernd dran denken müssen, und – ich hab was gefunden.«

 
35
     
    Zerknüllte Bögen gelbes Karopapier, die mit Bleistift eingekreisten Kilometerangaben verschmiert, leuchteten unter der Küchenlampe. Harry, Boom Boom, Officer Cooper, Mrs Murphy und Tucker waren um den alten Tisch mit der Porzellanplatte versammelt. Immer noch misstrauisch, behielt Coop ihre Pistole in der Hand.

    »Ich habe die Fahrten der Lastwagen mit der Abschreibung in Maries Ordner verglichen. Sie stimmen nicht überein«, erklärte Boom Boom. »Und diese Rechnung ist nirgends

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