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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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jemand?«
    »Susan Tucker.«
    Ricks Augenbrauen zogen sich zusammen. »Verflixt und zugenäht, Harry, können Sie denn nie den Mund halten?«
    »Sie ist meine beste Freundin. Und falls mir was zustößt, möchte ich, dass irgendjemand wenigstens so viel weiß wie ich.«
    »Woher wissen Sie, dass Susan nicht die Mörderin ist?«
    »Nie. Nie. Niemals. Sie ist meine beste Freundin.«
    »Ihre beste Freundin. Harry, Frauen, die seit dreißig Jahren verheiratet sind, entdecken, dass ihr Mann in einer anderen Stadt eine zweite Frau hat. Oder Kinder wachsen auf und entdecken, dass ihr geliebter Daddy ein Nazikriegsverbrecher war, der in die Vereinigten Staaten entkam. Die Leute sind nicht, was sie scheinen, und dieser Mörder scheint normal, angepasst und – ja, einer von uns zu sein. Er oder sie ist von hier. Susan steht genauso unter Verdacht wie alle anderen. Und was ist mit Fair? Er kennt sich in der Medizin aus. Ärzte sind findige Mörder.«
    »Susan und Fair würden es einfach nicht tun, das ist alles.«
    Rick atmete durch die Nase aus. »Ich bewundere Ihr Vertrauen zu Ihren Freunden. Falls es nicht berechtigt ist, haben Sie eine gute Chance, bald vor Ihren Schöpfer zu treten.« Er nahm einen Stift und klopfte sich damit an die Wange. »Glauben Sie, Susan hat es Ned erzählt?«
    »Nein.«
    »Ehefrauen sprechen gewöhnlich mit ihren Männern. Und umgekehrt.«
    »Sie hat mir ihr Wort gegeben, und ich kenne sie viel länger, als Ned sie kennt. Sie wird nichts sagen.«
    »Dann sind Sie, Susan und Mrs Hogendobber die Einzigen, die das Postkartensignal kennen?«
    »Ja.«
    Er klopfte ununterbrochen. »Wir sind nur eine kleine Mannschaft, aber ich werde Officer Cooper zu Ihrer Bewachung abstellen. Sie wird hier im Postamt bleiben und auch mit Ihnen nach Hause gehen. Zumindest für ein paar Tage.«
    »Ist das nötig?«
    »Unbedingt. In maximal zwölf Stunden wird der Mörder wissen, dass Mrs Hogendobber die Stadt verlassen hat, und den Rest wird er sich denken. Sie taucht nicht in der Bibelstunde auf. Man wird Fragen stellen. Ich werde veranlassen, dass sie vom Bahnhof aus ein paar Telefongespräche führt. Sie kann sagen, dass ihre Schwester krank geworden ist und sie schleunigst nach Greenville muss. Welchen Ort sie auch angibt, es wird natürlich nicht der richtige sein. Aber Mrs Hogendobbers Deckadresse wird den Mörder nicht täuschen, so wenig wie Mims Austauschstudentinnen irgendjemanden täuschen. Die Abreise kommt zu plötzlich; Mrs Hogendobber pflegt es normalerweise schon Tage vorher zu verkünden, wenn sie bloß nach Charlottesville fährt. Bei einer unumgänglichen Reise, die sie über die Grenzen von Virginia führt, würde sie eine Anzeige in den Daily Progress setzen. Sehen Sie, das ist ja das Fatale an diesem Menschen – er kennt unser aller Gewohnheiten, Schwächen, das tägliche Einerlei. Wenn er sich Mrs H. nicht schnappen kann, bin ich nicht sicher, was er als Nächstes tun wird. Er fällt womöglich über Sie her, oder er wird vielleicht nervös und macht einen Fehler. Einen winzigen nur, der uns aber weiterhilft.«
    »Ich hoffe, dass Letzteres der Fall sein wird.«
    »Das hoffe ich auch, aber ich will kein Risiko eingehen.«
    Mrs Murphy und Tucker merkten sich jedes Wort. Wenn Harry in Gefahr war, gab es keine Zeit zu verlieren.

 
32
     
    Officer Coopers Anwesenheit im Postamt war für alle verblüffend. Mim, Little Marilyn und die Leibwächterin blieben bei ihrem Anblick stehen.
    Little Marilyn wich nicht von der Seite ihrer Mutter, ebenso wenig die Leibwächterin, die eine Rasur hätte vertragen können.
    »Ah, Harry, ich wollte mit dir über den diesjährigen Krebsball sprechen.« Little Marilyn biss sich auf die Lippe, während Mim wartete.
    Harry hatte seit sechs Jahren alljährlich dem Komitee angehört. »Ja.«
    »Da du jetzt in Scheidung lebst, gehört es sich einfach nicht, dass du im Komitee bist.« Little Marilyn besaß wenigstens den Mut, es ihr ins Gesicht zu sagen.
    »Was?« Harry konnte es nicht glauben – es war zu albern und zu peinlich.
    Mim sprang ihrer Tochter bei. »Wir können dich nicht im Programm aufführen. Denk doch nur, was du der lieben, guten Mignon Haristeen damit antun würdest.«
    Mignon Haristeen, Fairs Mutter, stand auch im Gesellschaftsregister und war daher wichtig für Mim.
    »Meine Güte, sie lebt in Hobe Sound.« Harry platzte der Kragen. »Ich glaube, es ist ihr schnurzpiepegal, was wir in Crozet tun.«
    »Also wirklich, hast du denn überhaupt kein

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