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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Taktgefühl?« Mim hörte sich an wie eine alte Lehrerin.
    »Himmel noch mal, wer seid ihr zwei denn, dass ihr mich aus dem Krebsball rausschmeißen wollt?« Harry schäumte. »Mim, du lebst in einer völlig zerrütteten Ehe. Du hast dich billig verkauft. Mir ist es schnuppe, ob Jim zig Millionen Dollar hat. Was sind zig Millionen Dollar verglichen mit deinem emotionalen Wohl, mit deiner Seele?«
    Mim brüllte zurück: »Ich hab mein eigenes Geld mit in die Ehe gebracht!«
    Indem sie das sagte, sagte sie alles. Ihr Leben drehte sich um Geld. Die Liebe hatte nichts damit zu tun.
    Sie knallte die Tür zu, und Little Marilyn und die Leibwächterin mussten rennen, um sie einzuholen.
    Schlimm genug, dass Harry die Beherrschung verloren hatte; obendrein hatte sie Mim vor Officer Cooper kritisiert.
    Mim, gleichsam in der weißen Grabstätte ihrer makellosen Abstammung bestattet, war von Harry, einer Person niedrigen Rangs, beleidigt worden. Oh, sie hatte Harry vieles nachgesehen. Fair hatte zwar wenig Geld, aber die Haristeens hatten wenigstens einen Stammbaum. Sie hatten einst Geld gehabt, auch wenn sie es im Bürgerkrieg verloren hatten. Sie hatten sich finanziell nie mehr erholt, aber das war nun mal das Geschick des Südens. Es bedurfte solcher Parvenüs wie Jim, um wieder zu Geld zu kommen.
    Mim riss beinahe die Tür ihres Volvos heraus. Sie würde Mignon Haristeen anrufen, sobald sie nach Hause kam.
    Courtney kam hereingeweht, als Mim hinausfegte. »He, was hat die denn?«
    »Wechseljahre«, sagte Harry.
    Officer Cooper lachte. Courtney verstand nicht recht. Sie riss das Schließfach auf.
    »Vorsichtig, Courtney. Du verbiegst noch die Scharniere.«
    »Verzeihung, Mrs Haristeen. Officer Cooper, was machen Sie hier?«
    »Ich bewahre euer Postfach vor Betrug und verbogenen Scharnieren.«
    Mrs Murphy steckte ihre Pfote von hinten in das geöffnete Fach. Sie konnte die meisten Fächer erreichen, wenn der fahrbare Postbehälter darunterstand, so wie jetzt. Courtney berührte ihre Pfote. Mrs Murphy hatte diesen Trick bei Mrs Hogendobber angewandt, die kreischte, als sie die behaarte kleine Pfote sah. So war sie, tapfer, was ihre üble Postkarte anging, aber eine Katzenpfote machte ihr Angst. Na ja, sie war nicht an Tiere gewöhnt. Mrs Murphy dachte darüber nach, während Courtney mit ihr spielte.
    Danny Tucker öffnete die Tür und schloss sie vorsichtig, eine Abweichung von dem Krach, den er üblicherweise veranstaltete. Seit der Kreditkartenepisode trat er sehr behutsam auf.
    »Hallo, Harry, Officer Cooper.« Er sah Courtney an. »Hallo, Courtney.«
    »Hallo, Danny.« Courtney schloss das Fach, womit sie Mrs Murphy großer Wonnen beraubte.
    Danny beugte sich über den Schalter. »Mom meint, du solltest heute Abend zum Essen kommen«, richtete er Harry aus. »Dad bleibt über Nacht in Richmond.«
    »Gern. Officer Cooper wird mich begleiten.«
    »Hast du Ärger?« Danny hoffte es halbwegs, denn dann wäre er nicht der Einzige, über dessen Kopf eine drohende Gewitterwolke hing.
    »Nein.«
    »Verwarnung wegen Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung«, sagte Officer Cooper lakonisch.
    »Du?«, rief Danny aus. »Die alte Karre fährt doch nicht mehr als achtzig, wenn’s hochkommt.«
    »Der Zustand meines Wagens ist sehr beklagenswert, aber der Zustand meines Bankkontos ist noch trauriger. Daher der Wagen. Und ich habe noch nie eine Verwarnung wegen Geschwindigkeitsüberschreitung bekommen. Keine einzige.«
    »Warum baust du nicht einen neuen Motor ein, oder einen überholten? Mein Kumpel Alex Baumgartner, der kann mit einem Motor alles machen. Billig ist er auch.«
    »Ich werde es wohlwollend bedenken.« Harry lächelte. »Und sag deiner Mom, wir kommen gegen halb sieben. Passt Ihnen das, Coop?«
    »Prima.« Officer Cynthia Cooper lebte allein. Eine hausgemachte Mahlzeit war für sie ein Stück vom Himmel.
    Dannys Augen funkelten. Er wollte weltgewandt erscheinen, trotzdem sah er aus wie der Vierzehnjährige, der er war. »Courtney, komm doch auch.«
    »Ich denke, du hast Hausarrest.« Warum Entgegenkommen zeigen?
    »Hab ich auch, aber du kannst mich doch besuchen. Ist ja nur zum Abendessen, und Mom meint, du hast einen guten Einfluss.« Er lachte.
    »Du kannst mit uns im Dienstwagen fahren«, bot Officer Cooper ihr an.
    »Ich muss erst Daddy fragen.« Sie eilte hinaus und war in ein paar Sekunden zurück. »Er sagt, ich darf.«
    Josiah kam herein. »Ich höre, du stehst unter Bewachung. Außerdem haben mich Mim,

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