Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
aufreibend genug. Mir reicht’s!«
    »Ich kann die Presse nicht kontrollieren, Boom Boom«, erwiderte Cooper wahrheitsgemäß.
    »Das ist Ricks Sache, Officer Cooper hat damit nichts zu tun«, erinnerte Harry Boom Boom.
    »Bitte tun Sie, was Sie können«, bat Boom Boom.
    »Ich werde mich bemühen.«
    Boom Boom ging. Harry und die Polizistin sahen sie die Zufahrt hinunterfahren.
    Mrs Murphy, die der Unterhaltung höflich zugehört hatte, stieß einen lauten Schrei aus. »Geht zu den Tunnels. Deshalb hab ich die Papiere auf den Boden geschmissen. Es lohnt sich, genauer hinzusehen.«
    »Die hat Lungen.« Cooper grinste.
    »Du hast heute Abend bei Susan die Reste gekriegt.« Harry sprach mit ihrer Mutterstimme.
    »Hör auf mich!«, kreischte Mrs Murphy.
    Tucker schnupperte an Mrs Murphys Schwanz, der über den Tisch hing. »Spar dir deine Worte.«
    »Ach, verdammt.«
    »Na gut.« Harry stand auf und öffnete eine große Dose Fischbällchen. Sie hielt der Katze vier von den köstlichen Leckerbissen unter die hellen Schnurrhaare. In einer plötzlichen Anwandlung stieß Mrs Murphy die Leckereien von der Anrichte und stolzierte hinaus.
    »So was Empfindsames«, sagte Cooper, während Tucker die Leckerbissen verspeiste.
    »Wie Menschen«, sagte Harry.

 
36
     
    Am nächsten Morgen um Viertel vor acht klingelte im Postamt von Crozet das Telefon.
    »Hallo«, meldete sich Harry.
    »Haben Sie den Mörder schon erwischt?«, dröhnte Mrs Hogendobbers Stimme.
    »Wie geht es Ihnen?« Harry war erstaunt, dass Mrs Hogendobbers Anruf sie so freute.
    »Ich langweile mich, langweile mich, langweile mich. Vom Tod bedroht zu sein ist nichts gegen die Qual, nicht auf dem Laufenden zu sein. Haben Sie ihn erwischt?«
    »Nein.«
    »Irgendwelche Anhaltspunkte?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie’s mir. Ich bin weit weg, ich kann nichts ausplaudern.«
    »Hebe dich weg von mir, Satan.«
    »Mary Minor Haristeen, wie können Sie es wagen, mir mit einem solchen Zitat zu kommen? Ich bin erschüttert über Ihren Verdacht, dass ich Sie hätte versuchen wollen. Ich versuche nur zu helfen. Manchmal sieht ein anderer bei der Betrachtung desselben Beweisstücks etwas Neues. Auf diese Weise sind schon viele Fälle gelöst worden.«
    »Sie sind weit weg; Rick Shaw kann Ihnen das Leben nicht zur Hölle machen. Aber mir, wenn ich was ausplaudere.«
    Dieser Gedanke leuchtete Mrs Hogendobber ein. »Aber eine Lösung des Falls würde ihn begeistern. Hören Sie, ich kenne Sie seit dem Tag Ihrer Geburt. Das hübscheste kleine Baby, das ich je gesehen habe. Hübscher noch als Boom Boom Craycroft -«
    »Jetzt übertreiben Sie aber«, unterbrach Harry.
    »Doch, bei meiner Seele, es stimmt. Sie wissen, ich würde kein Sterbenswörtchen darüber verlauten lassen, und ich habe gute Ideen.«
    »Mrs Hogendobber, ich kann nicht so frei sprechen, wie ich es gern täte.«
    »Oh, ich verstehe.« Mrs Hogendobbers Stimme drückte ihre Begeisterung über die Entwicklung aus. »Jemand, den wir kennen?«
    »Ja, aber nicht aus dem engsten Kreis.«
    »Reverend Jones.«
    »Wie kommen Sie ausgerechnet auf ihn?«
    »Er ist ein reizender Mensch, aber er gehört nicht meiner Konfession an. Für mich zählt er nicht zum engsten Kreis.«
    »Von uns geht fast keiner in Ihre Kirche. Ich bin Episkopalin.«
    Mrs Hogendobber, erklärte Expertin auf dem Gebiet der protestantischen Kirchen, korrigierte Harry. »Sie stehen der katholischen Kirche entschieden zu nahe, und Reverend Jones auch. Die wahre Reformation fand statt, als Kirchen wie meine, das Heilige Licht, den Menschen das Wort Gottes zugänglich machten. Aber Sie gehen ja nicht mal in die St. Paulskirche, deshalb sollten Sie aufhören zu behaupten, dass Sie Episkopalin sind. Sie sind vom Episkopalismus abgefallen.«
    »Jeder Engel fällt mal.«
    »Harry, über solche Themen scherzt man nicht. Und es dauert mich, dass Sie sich nicht zum Licht bekehren. Deswegen nennen wir uns das Heilige Licht.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Wer ist bei Ihnen? Jemand, der es übel nähme, wenn Sie’s mir erzählten?«
    »Ich glaube nicht. Es ist Officer Cooper.«
    »Tatsächlich?« Die raue Stimme klang plötzlich viel höher.
    »Tatsächlich. Jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Passen Sie auf sich auf.«
    »Ich will nach Hause.« Mrs Hogendobber hörte sich an wie ein unglückliches Kind.
    »Wir möchten auch, dass Sie nach Hause kommen.« Harry dachte bei sich: Manche von uns möchten es. Harry vermisste sie wirklich.
    »Ich rufe morgen wieder an. Meine Nummer darf

Weitere Kostenlose Bücher